Urkunde 1245 a
Graf Adolf von der Mark übereignet im Jahr 1245 dem Kloster Cappenberg eine bisher der Kirche zu Kamen zugehörige Hufe zu Lereke (Lerche), aber unter dem Vorbehalt einer an diese Kirche zu zahlende Rente.

Wortlaut
Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst. Ihr Wortlaut wird nach dem WUB Band 3 (S238- 239) zitiert: [1]
Adolfus Dei gratia comes de Marka. Ut facta patrum felici recordatione transferantur ad filios, notum facimus universis hoc scriptum inspecturis, quod nos, annuente nobiscum Engelberto plebano in Kamene, mansum in Lereke, ad iam dictam ecclesiam Kamene scilicet pertinentem, ecclesie Kapenbergensi et fratribus ibidem Deo militantibus contulimus perpetuo possidendam. Eo videlicet iure, ut ecclesia iam dicta Kapenberg annuatim persolvat plebano in Kamene et suis in posterum successoribus per vices tres solidos Tremonienses, sex modios bracii, octo modios avene, Unnasger mate. Nulli umquam successorum pensionem que dicitur vorehure persolvet, sed data tantam pensione prelibata cum minutis serviciis, que tredecim denariis et obulo redimi possunt, in perpetuum libere possidebit. Ne vero huic nostre ordinationi calumpniator quis in posterum presumpserit contraire, presentem paginam sigilli nostri impressione, nec non et Engelberti plebani in Kamene et Herimanni decani in Tremonia sigillorum appensione duximus roborandam, subnotatis testibus, quorum hec sunt nomina: Adolfus comes, Otto et Engelbertus filii eius, Hago prepositus, Bernhardus cellerarius, Bernhardus de Metlere, Herimannus decanus in Tremonia, Engelbertus plebanus in Kamene, Heinricus Francois et filius suus Heinricus, Merbodo miles, Albertus iudex, et ali quamplures. Datum anno gratie Mo. CC. XLV.
Übersetzung
Übersetzt ins Deutsche lautet die Urkunde wie folgt:
Adolf, von Gottes Gnaden Graf von der Mark.
Damit die Taten der Väter in glücklicher Erinnerung auf die Söhne übertragen werden, tun wir hiermit allen kund, die dieses Schreiben einsehen werden:
Dass wir, mit Zustimmung des Engelbertus, Plebans in Kamen (Kamene), den Hof in Lerche (Lereke), der zur bereits genannten Kirche in Kamen gehört, der Kirche von Kappenberg (Kapenbergensi) und den dort Gott dienenden Brüdern zum ewigen Besitz übertragen haben. Dies geschieht mit dem Recht, dass die bereits genannte Kirche Kappenberg dem Pleban in Kamen und seinen Nachfolgern jährlich abwechselnd drei Dortmunder (Tremonienses) Schillinge, sechs Scheffel Malz, acht Scheffel Hafer, eine Unze und einen Scheffel (Unnasger mate) zahlt. Niemals wird sie den Nachfolgern die Abgabe namens „Vorehure“ entrichten, sondern sie wird nach Zahlung der genannten Abgabe mit den kleinen Diensten, die mit dreizehn Denaren und einem halben (Obulus) abgelöst werden können, für immer frei besitzen.
Damit aber niemand es wagt, dieser unserer Anordnung in Zukunft zu widersprechen, haben wir dieses vorliegende Schreiben durch den Abdruck unseres Siegels sowie durch das Anbringen der Siegel des Engelbertus, Plebans in Kamen, und des Herimannus, Dekans in Dortmund (Tremonia), bekräftigen lassen.
Als Zeugen sind die unten Genannten aufgeführt, deren Namen sind:
Adolf, Graf
Otto und Engelbert, seine Söhne
Hago, Propst
Bernhardus, Kellermeister
Bernhardus von Metler
Herimannus, Dekan in Dortmund (Tremonia)
Engelbertus, Pleban in Kamen (Kamene)
Heinrich Francois und sein Sohn Heinrich
Merbodo, Ritter
Albertus, Richter
und sehr viele andere.
Gegeben im Jahre der Gnade 1245.
Literatur
- Westfälisches Urkundenbuch. Band 3. Die Urkunden des Bisthums Münster von 1201-1300. Münster 1871
- Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901
Anmerkungen
- ↑ Westfälisches Urkundenbuch. Band 3. Die Urkunden des Bisthums Münster von 1201-1300. Münster 1871