Urkunde 1245
Graf Adolf von der Mark gibt im Jahr 1245 dem Gottehaus Kappenberg das Gut in Wanemale mit dem Zehnten zum Eigentum, die sein Lehnmann Nicolaus Stipel zu diesem Zweck aufgetragen hatte.
Wortlaut
Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst. Ihr Wortlaut wird nach Kindlinger (139-140) zitiert: [1]
Adolfus dei gratia Comes de Marca notum facimus universis Christi fidelibus, quod Nicolaus miles de Stipele cum consensu uxoris sue Renswidis, necnon & heredum suorum usus consilio domum in Wanemale cum decima, quam a nobis tenebat in feodo, in manus nostra resignavit, petens & supplicans proprietatem tam Domus quam decime earundem Ecclesie Capenbergensi conferremus. Nos vero, quia jam dictam Ecclesiam cum suis fratribus specialiter semper dileximus, piis precibus ipsius annhuentes de consensu heredum nostrrorum proprietatem domus in Wanemale & colonos eandem inhabitantes cum Decima tam majore quam minore & cum omnibus suis attinentiis Ecclesie in Capenberg & fratribus ibidem Deo militantibus contulimus perpetuo possidendam. Et ne ullus injuriosus invasor hanc nostre liberalitatis donationem imposterum audeat irritare, presentem paginam sigilli nostri appensione duximus roborandam, subnotatis testibus quorum hec sunt nomina: Waltherus nobis de Dulberg, Adolfus & Richardus de Boinen, Ludbertus de Boinen Dapifer, Gerwinus de Rinkenrode, Arnoldus & Theodericus fratres & Adolfus de Altena, Hinricus de Vitinchove, Gerhardus de Letene, Arnoldus de Didenchoven, Arnoldus Notarius & alii quamplures. Datum Capenberg anno Domini M°.CC°.XLV.
Übersetzung
Die deutsche Übersetzung der Urkunde lautet:
Adolf, von Gottes Gnaden Graf von der Mark (Marca), tun hiermit allen Christgläubigen kund:
Dass Nicolaus, Ritter von Stiepel (Stipele), mit Zustimmung seiner Frau Renswid und seiner Erben, und auf Anraten, das Haus in Wambeln (Wanemale) mit dem Zehnten, den er von uns zu Lehen hielt, in unsere Hände abgetreten hat. Er bat und flehte, dass wir das Eigentum sowohl des Hauses als auch der Zehnten derselben der Kirche von Kappenberg (Capenbergensi) übertragen sollten.
Wir aber, da wir die bereits genannte Kirche mit ihren Brüdern stets besonders geliebt haben, haben seinen frommen Bitten entsprochen und mit Zustimmung unserer Erben das Eigentum des Hauses in Wambeln (Wanemale) und die es bewohnenden Kolonen mit dem Zehnten, sowohl dem großen als auch dem kleinen, und mit all seinen Zugehörigkeiten der Kirche in Kappenberg (Capenberg) und den dort Gott dienenden Brüdern zum ewigen Besitz übertragen.
Und damit kein unrechtmäßiger Eindringling diese Schenkung unserer Freigebigkeit in Zukunft aufzuheben wagt, haben wir dieses Schreiben mit unserem Siegel bekräftigen lassen.
Als Zeugen sind die unten Genannten aufgeführt, deren Namen sind:
Walther von Dulberg
Adolf und Richard von Boinen
Lutbert von Boenen, Truchsess
Gerwin von Rinkenrode
Arnold und Theodericus, Brüder, und Adolf von Altena
Heinrich von Vitinchove
Gerhard von Letene
Arnold von Didenchoven
Arnold, Notar
und sehr viele andere.
Gegeben zu Kappenberg (Capenberg) im Jahre des Herrn 1245.
Bemerkungen
In dieser Urkunde treten neben Adolf I. von der Mark auch mehrere Ritter als Zeugen auf, u.a. Gerwin von Rinkerode (Burgmann auf Burg Mark). Zudem wird Ludbertus de Boinen als Dapifer (Truchseß) erwähnt. Er ist damit der Amtmann oder Droste des Grafen von der Mark.
Literatur
- Niklas Kindlinger: Geschichte der Familie und Herrschaft von Volmestein - ein Beytrag zur Geschichte des Bauern- und Lehnwesens, und der Staatsverfassung. Welcher die Urkunden enthält. Osnabrück 1801.
Anmerkungen
- ↑ Niklas Kindlinger: Geschichte der Familie und Herrschaft von Volmestein - ein Beytrag zur Geschichte des Bauern- und Lehnwesens, und der Staatsverfassung. Welcher die Urkunden enthält. Osnabrück 1801.