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→ vgl. dazu auch den Hauptartikel [[Grubenunglück 1908 auf der Zeche Radbod]] | → vgl. dazu auch den Hauptartikel [[Grubenunglück 1908 auf der Zeche Radbod]] | ||
=== | === 1910–1945 === | ||
[[Datei:Zeche-Radbod (1935).jpg|mini|rechts|Luftbild, 1935<br/>© RVR – [https://www.govdata.de/dl-de/by-2-0 Datenlizenz Deutschland]]] | [[Datei:Zeche-Radbod (1935).jpg|mini|rechts|Luftbild, 1935<br/>© RVR – [https://www.govdata.de/dl-de/by-2-0 Datenlizenz Deutschland]]] | ||
Ebenfalls ab [[1910]] begannen die Arbeiten für Schacht III, der auf 782 m abgeteuft wurde. Ab [[1911]] wurde Schacht IV als Wetterschacht abgeteuft. Am [[15. Oktober]] [[1912]] wurde eine Kokerei in Betrieb genommen und ergänzte fortan die bereits vorhandenen Tagesanlagen. [[1913]] wurden auch Anlagen zu Gewinnung von Nebenprodukten wie Teer eingerichtet. Seit [[1914]] war das Gelände von einer Mauer eingefriedet. In diesem Jahr wurden von 137 Pferden 128 aus der Grube entfernt und durch Druckluftlokomotiven ersetzt. | Ebenfalls ab [[1910]] begannen die Arbeiten für Schacht III, der auf 782 m abgeteuft wurde. Ab [[1911]] wurde Schacht IV als Wetterschacht abgeteuft. Am [[15. Oktober]] [[1912]] wurde eine Kokerei in Betrieb genommen und ergänzte fortan die bereits vorhandenen Tagesanlagen. [[1913]] wurden auch Anlagen zu Gewinnung von Nebenprodukten wie Teer eingerichtet. Seit [[1914]] war das Gelände von einer Mauer eingefriedet. In diesem Jahr wurden von 137 Pferden 128 aus der Grube entfernt und durch Druckluftlokomotiven ersetzt. | ||
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[[1930]] ging der Köln-Neuessener-Bergwerksverein in der neugegründeten ''Hoesch-Köln-Neuessen AG'' auf. Zu Radbod gehörte dabei ein Grubenfeld von 10.966.545 m². | [[1930]] ging der Köln-Neuessener-Bergwerksverein in der neugegründeten ''Hoesch-Köln-Neuessen AG'' auf. Zu Radbod gehörte dabei ein Grubenfeld von 10.966.545 m². | ||
Nach den politischen Ereignissen von 1933 belebte sich das Geschäft durch Aufrüstung im Vorfeld des | Nach den politischen Ereignissen von 1933 belebte sich das Geschäft durch Aufrüstung im Vorfeld des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]], und deshalb wurde [[1936]] der Winkhausschacht mit einem Fördergerüst und einer Schachthalle ausgestattet. Im Jahr [[1937]] wurden erstmals mehr als 1 Mio. (genau 1.046.671) Tonnen Kohle gefördert und 240.397 Tonnen Koks produziert. Zu Beginn des Krieges forderte am [[9. Mai]] [[1939]] eine erneute Schlagwetterexplosion neun Tote und 15 Verletzte und die Förderung sank durch Kriegsschäden in der Folgezeit beträchtlich. | ||
=== Einsatz von Zwangsarbeitern === | |||
Zwischen 1941 und 1945 wurde der Betrieb weitgehend mit Hilfe von Zwangsarbeitern aufrechterhalten.<ref name="hertel2018">Peter Hertel: ''Vor unsrer Haustür. Eine Kindheit im NS-Staat - früh erlebt, spät erkundet,'' Münster 2018, S. 103–136.</ref> Schon im Februar 1940 gab an der Zeche ein Lager für zivile polnische Zwangsarbeiter. Für sie und zunächst 500 Zwangsarbeiter aus der Ukraine wurde 1941 das ''Gemeinschaftslager der Zeche Radbod'' errichtet. Mitte 1942 waren Zwangsarbeiter aus der von Deutschland besetzten Sowjetunion – außer den baltischen Staaten – unter Tage eingesetzt. Im August 1942 wurden die ersten sowjetischen Kriegsgefangenen in einem durch Stacheldraht eingezäunten Barackenlager untergebracht. 1944 betrug ihre Zahl weit über 1000.<ref name="hertel2018"/> Hinter Stacheldraht gefangen waren seit 1944 auch zirka 150 italienische ''Militärinternierte'' ''(IMI)'' – Kriegsgefangene, die den Krieg auf Seiten der Faschisten nicht weiterführen wollten. | |||
Im September 1944 ließ die Geheime Staatspolizei (Gestapo) ein Arbeitserziehungslager (AEL) als ''KZ vor Ort'' für mindestens 131 Zwangsarbeiterinnen einrichten, die zum Teil auch unter Tage arbeiten mussten. 16 von ihnen sind verschollen.<ref name="hertel2018"/> | |||
=== Bei Kriegsende === | |||
Der Betrieb musste nach einem schweren Angriff am [[10. März]] [[1945]] schließlich am [[30. März]] eingestellt werden. Erst nach dem Einmarsch der Amerikaner am [[3. April]] konnte der Betrieb wieder aufgenommen werden. Die Zeche wurde der ''Rhine Coal Control'' unterstellt. Ende 1945 betrug die Jahresförderung nur noch 396.506 t. | |||
=== Nachkriegszeit === | === Nachkriegszeit === |