25.095
Bearbeitungen
RaWen (Diskussion | Beiträge) (Wiederhegerstellt auf 16.06.) |
|||
Zeile 178: | Zeile 178: | ||
* die Linoleumfabrik Berla | * die Linoleumfabrik Berla | ||
* das Kaufhaus [[Gebrüder Alsberg]] | * das Kaufhaus [[Gebrüder Alsberg]] | ||
=== Sogenannte „Mischehen“ – Halbjuden === | |||
Für das Jahr 1941 galten in Hamm etwa zehn Familie als sogenannte Mischehen. Dies war der Fall, wenn ein Teil des Ehepaars als jüdisch, der andere als nicht-jüdisch galt. | |||
Dazu gehörte das Ehepaar des Juden Leopold Samson aus Herbern und Thekla Samson. Das Ehepaar hatte drei Kinder: Kurt, Leni und Margot. Kurt wurde jüdisch erzogen und erhielt entsprechenden Religionsunterricht. Die beiden Töchter ließen die Eltern taufen. Leopold Samson wurde ab 1938 systematisch verfolgt. Er kam zunächst ins KZ Sachsenhausen, wurde von dort aber entlassen und musste dann Zwangsarbeit leisten, u.a. in der Hammer Kläranlage. Im Februar 1945 wurde Leopold Samson von seinem damaligen Aufenthaltsort Leipzig nach Theresienstadt deportiert.<ref> vgl. Diethard Aschoff: Hamm. In: Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe. Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Arnsberg. Hrsg. v. Frank Göttmann. E-Book: Münster 2021. S. 399 </ref> | |||
Kurt Samson wurde als Halbjude im August 1940 als „wehrunwürdig“ aus der Wehrmacht entlassen. Er wurde von den Nationalsozialisten in ein sogenanntes Arbeitserziehungslager bei Lüdenscheid verbracht. Dort wurde er von amerikanischen Truppen befreit. <ref> vgl. Diethard Aschoff: Hamm. In: Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe. Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Arnsberg. Hrsg. v. Frank Göttmann. E-Book: Münster 2021. S. 399 </ref> | |||
Die Töchter Leni und Margot Samson haben die NS-Zeit und den Holocaust versteckt überlebt.<ref> vgl. Diethard Aschoff: Hamm. In: Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe. Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Arnsberg. Hrsg. v. Frank Göttmann. E-Book: Münster 2021. S. 399 </ref> | |||
Als weiteres Beispiel kann die Familie Kettermann genannt werden. Im Jahr 1922 heiratete Wilhelm Kettermann die Jüdin Emma Schulhaus. Wilhelm Kettermann trat dazu dem jüdischen Glauben bei. Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor, Günther und Rolf. In der Weltwirtschaftskrise konnte sich das Geschäft der Kettermanns nicht halten und auch die Ehe zerbrach. Wilhelm Kettermann wurde Mitglied der NSDAP. Seine Ex-Frau musste sich als Strickerin über Wasser halten. <ref> vgl. Diethard Aschoff: Hamm. In: Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe. Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Arnsberg. Hrsg. v. Frank Göttmann. E-Book: Münster 2021. S. 400 </ref> | |||
Günther Kettermann wurde in seiner Schulkarriere massiv verfolgt. Von der Oberrealschule wurde er an die Volksschule versetzt, die er ohne Abschluss verließ. Er ging im März 1938 nach Palästina. <ref> vgl. Diethard Aschoff: Hamm. In: Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe. Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Arnsberg. Hrsg. v. Frank Göttmann. E-Book: Münster 2021. S. 400 </ref> | |||
Emma Kettermann und ihr Sohn Rolf wurden 1941 zunächst innerhalb Hamms in den Baracken am Bahnhof untergebracht, um schließlich nach Zamosc deportiert zu werden. <ref> vgl. Diethard Aschoff: Hamm. In: Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe. Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Arnsberg. Hrsg. v. Frank Göttmann. E-Book: Münster 2021. S. 400 </ref> | |||
=== Deportation und Vernichtung === | === Deportation und Vernichtung === |