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Heßlerstraße 20

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Bei der Heßlerstraße 20 (Villa Schulte) handelt es sich um einen zweigeschossigen, freistehender Villenbau inmitten eines Gartengeländes. Das Wohnhaus wurde 1926 an der Ecke der Heßlerstraße und der Marker Allee für den Rechtsanwalt Dr. Gustav Schulte errichtet.

Baubeschreibung

Die Baupläne zeichnete der überregional tätige Architekt Karl Wibbe, die Ausführung übernahm das Unternehmen Westhoff und Söhne. Das Gebäude wurde entsprechend der städtebaulichen Situation mit einer Fassade zur Marker Allee (von hier aus auch der Zugang) und einer weiteren zur Heßlerstraße gestaltet. In seiner Gestaltung folgt es ausgesprochen modernen Tendenzen des Backsteinexpressionismus, die insbesondere an der sorgsamen Verwendung der Fassadenverblendersteine und der knappen Ausführung der Fensterfaschen und Türrahmen deutlich wird. Das Gebäude erhielt ein Vollwalmdach, welches auf einem umlaufenden Gesims aufgelegt ist. Mit Hilfe einer geschweiften Verkröpfung des Gesimses wurde ein Risalit über dem Hauszugang angedeutet. Das Gebäude bildet ein überdurchschnittlich qualitätsvolles Beispiel des Villenbaus der 20er Jahre in Hamm. Das Haus steht im Zusammenhang mit einer ganzen Gruppe von großbürgerlichen Villenbauten, die seit Anlage der Heßlerstraße zwischen dem Caldenhofer Weg und der Marker Allee ab 1912 in stadtnaher, aber zugleich grüner Lage errichtet wurden. Dazu zählen die noch vorhandenen Häuser von 1924 an der Heßlerstraße 28 und das bereits 1923 errichtete Haus Heßlerstraße 41, während die unmittelbar benachbarten Gebäude Heßlerstraße 24 und 26 (aus den Jahren 1912 und 1913) durch Bombentreffer im Jahre 1945 zerstört worden und in den 50er Jahren durch in den Proportionen durchaus adäquaten Neubauten ersetzt worden sind. Seit mehreren Jahren ist das Gebäude unbenutzt und gehört seit 1996 einer Privatperson. Versuche der Stadtverwaltung, das Anwesen zurückzukaufen sind bisher erfolglos.

Geschichte

Die Villa Schulte blieb in der Nachkriegszeit zunächst in Privateigentum. In den 1980er Jahren wurde sie von der Stadt Hamm erworben, die dort eine Schulberatungsstelle einrichtete. Nach deren Auszug wurde das Gebäude 1996 ohne besondere Auflagen an eine Privatperson verkauft und 2007 unter Denkmalschutz gestellt.[1]

Baudenkmaleintrag

Das Gebäude ist in seinen wesentlichen Details im Äußeren und auch im Inneren (Gebäuderissstruktur) weitgehend im bauzeitlichen ZUstand erhalten. Das Gebäude ist bedeutend für die Menschen in Hamm und die Entwicklung der Arbeits- und Produktionsverhältnisse. Für die Erhaltung und Nutzung liegen wissenschaftliche Gründe vor. [2]

Literaturnachweis

  • N.N.: Baudenkmalbeschreibung No. 305, Stadt Hamm - 65/Untere Denkmalbehörde
  • Alte Villa steht leer. Westfälischer Anzeiger vom 30. November 2011

Einzelnachweise

  1. Jörn Funke: Stadt scheitert mit Rückkauf von historischer Villa in: wa.de vom 12. März 2018
  2. Denkmalwertbegründung - zitiert nach Denkmalliste der Stadt Hamm, Bestandsverzeichnis lfd. Nummer 305