Urkunde 1280 August 17

Das Kloster Liesborn bekundet am 17. August 1280, dass Wichard von Ense seine 2 Höfe zu Osttünnen, denen einen er von dem Kloster zu Lehen trägt, an das Kloster Himmelpforten verkauft hat.

Wortlaut

Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst und wird nach WUB Band 7 (S. 791) zitiert: [1]

Nos Gerhardus Dei gratia abbas. . prior totusque conventus ordinis beati Benedicti monasterii Leysbernensis universis presentes litteras inspecturis notum facimus publice protestando, quod Wichardus dictus de Ense de consensu Sophie uxoris sue ac heredum suorum bona sua sita in villa Tunen, scilicet duas curtes, quarum unam idem Wichardus, in qua Rutcherus villicus pro tempore residenciam facit, de manu nostra, aliam, in qua residet Johannes dictus Snach, de manu nobilis viri domini Theoderici de Volmutsteyne in feodo tenuit absoluto, iusto empcionis titulo vendidit cum omnibus attinenciis, pratis, pascuis, nemoribus, cultis et colendis.. abbatisse et.. conventui monasterii ad Portam Celi pro octuaginta marcis denariorum legalium in Sosato. Qui Wichardus, Sophya uxor sua ac filii ipsorum Conradus et Wichardus necnon Hinricus socer suus et Elyzabet soror sua ceterique eorum legitimi heredes coram nobis constituti prefate curti, quam a nobis in feodo tenuerunt, ac omni iuri, quod in eadem curte habere videbantur, renunciantes eam ad manus nostras libere resignarunt. Nos. . abbas, .. prior et conventus prefati earumdem .. abbatisse et conventus ex una parte, et dicti Wichardi ac suorum heredum ex altera precibus inclinati proprietatem dicte curtis in Tunen ad nostram infeodacionem pertinentis inito concambio cum bonis sitis prope castrum Hovestat, que dicuntur Berge, ipsi monasterio ad Portam Celi et personis ibidem Deo famulantibus contulimus et in hiis scriptis conferimus perpetuo possidendam. Et ne huiusmodi nostre donacioni seu contractui prefato aliquis discordie scrupulus suboriri valeat in futuro, presentem paginam super eo coscriptam monasterio et personis memoratis sigillorum nostrorum munimine dedimus roboratam. Nos vero Lodewicus comes de Arnesberg ut premissa eo firmiora perpetuo permaneant, ad peticionem parcium hinc inde sigillum nostrum presentibus duximus apponendum. Hiis presentes aderant: Lutbertus camerarius ecclesie Sosaciensis, Hinricus de Porta Celi sacerdos, Everhardus dictus Sluch clerici; Conradus de Ense, Gerwinus de Uflen milites; Rutgerus clericus, Hermannus, Antonius, Hinricus, Theodericus, Godfridus et Conradus fratres de Ense; Herbordus Make magister consulum, Godscalcus de Wiginchusen, Gerwinus de Lunen, Bodo de Hoynch, Johannes filius Lodewici de Sunhere, Albertus Preco opidani Sosacienses et alii quam plures. Datum XVI. Kalendas Septembris, anno Domini millesimo ducentesimo octuagesimo.

Übersetzung

Übersetzt ins Deutsche lautet der Urkundentext wie folgt:

Wir, Gerhardus, von Gottes Gnaden Abt, der Prior und der gesamte Konvent des Ordens des heiligen Benedikt des Klosters Liesborn (Leysbernensis), machen allen kund, die dieses Schreiben einsehen, und bezeugen öffentlich, dass Wichardus, genannt von Ense (Ense), mit Zustimmung seiner Frau Sophia und seiner Erben seine Güter im Dorf Ostünnen (Tunen) verkauft hat. Dabei handelt es sich um zwei Hofstellen. Die eine, auf der derselbe Wichardus wohnt, wo Rutcherus, der Meier, gerade seinen Wohnsitz hat, hat er von unserer Hand als freies Lehen erhalten. Die andere, auf der Johannes, genannt Snach, wohnt, hielt er als freies Lehen aus der Hand des Edlen Herrn Theodericus von Volmarstein (Volmutsteyne).

Er hat sie der Äbtissin und dem Konvent des Klosters Porta Celi (zur Himmelspforte) rechtmäßig für achtzig Mark gesetzlicher Pfennige in Soest (Sosato) verkauft, mit allem Zubehör, Wiesen, Weiden, Wäldern, bebautem und unbebautem Land.

Dieser Wichardus, seine Frau Sophia und ihre Söhne Conradus und Wichardus, sowie sein Schwiegervater Hinricus und seine Schwester Elyzabet und ihre übrigen rechtmäßigen Erben haben sich vor uns gestellt. Sie verzichteten auf das vorgenannte Gut, das sie von uns als Lehen hielten, und auf jedes Recht, das sie an demselben Gut zu haben schienen, und haben es frei in unsere Hände abgetreten.

Wir, der vorgenannte Abt, Prior und Konvent, haben, geneigt durch die Bitten derselben Äbtissin und des Konvents auf der einen Seite und des besagten Wichardus und seiner Erben auf der anderen, das Eigentum des besagten Hofes in Tönne, der zu unserer Belehnung gehört, im Tausch gegen Güter in der Nähe der Burg Hovestadt (Hovestat), die Berge genannt werden, dem Kloster Himmelpforten und den dort Gott dienenden Personen übertragen und übergeben es hiermit zur ewigen Nutzung.

Damit in Zukunft kein Anlass für Streitigkeiten über diese unsere Schenkung oder den vorgenannten Vertrag aufkommen kann, haben wir dieses hierüber verfasste Schreiben dem erwähnten Kloster und den Personen durch die Stärke unserer Siegel bekräftigt.

Wir, Ludewicus, Graf von Arnsberg (Arnesberg), haben auf Bitten beider Parteien unser Siegel an dieses Schreiben anbringen lassen, damit das Vorgenannte auf ewig umso fester bleibt.

Dabei waren anwesend:

Lutbertus, der Kämmerer der Kirche von Soest (Sosaciensis)

Hinricus von Himmelpforten, Priester

Everhardus, genannt Sluch (Kleriker)

Conradus von Ense

Gerwinus von Uflen, Ritter

Rutgerus, Kleriker

Hermannus, Antonius, Hinricus, Theodericus, Godfridus und Conradus, die Brüder von Ense

Herbordus Make, Bürgermeister

Godscalcus von Wiginchusen

Gerwinus von Lünen (Lunen)

Bodo von Hoinch

Johannes, Sohn des Ludewicus von Sunhere

Albertus Preco (Bürger von Soest)

und sehr viele andere.

Gegeben am 16. Kalenden des September (17. August), im Jahre des Herrn 1280.

Literatur

  • R. Krumbholtz: Urkundenbuch der Familien von Volmerstein und von der Recke bis zum Jahre 1437. Münster 1917. S. 70-71
  • Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901

Siehe auch

Anmerkungen

  1. Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901