Urkunde 1275 März 21
Bischof Simon von Paderborn, die Grafen Gottfried von Arnsberg und sein Sohn Ludwig, Wilhelm von Jülich und E. (Engelbert oder Everhard) von der Mark, ferner der Edle Simon von Lippe geloben am 21. März 1275 gemäß dem abgeschlossenen Bündnis einander Beistand gegen den Erzbischof Siegfried von Köln, falls dieser gegenüber einem von ihnen die Verpflichtungen nicht erfüllt, die er auf Grund der Niederlage seines Vorgängers Engelbert bei Zülpich übernommen hat. Die Urkunde ist in Meiningsen ausgestellt.
Wortlaut
Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst. Ihr Wortlaut wird nach dem WUB Band 7 zitiert: [1]
Nos S(imon) Dei gratia Paderbornensis episcopus, Godefridus) et Ludewicus) natus suus de Arnesberg, V(ilhelmus) Iuliacensis et E(verhardus) de Marcha, comites, et S(imon) nobilis de Lippia notum facimus universis hoc scriptum visuris, quod unusquisque nostrum alteri auscultabit consenciendo, si venerabilis pater et dominus S(ifridus) Coloniensis archiepiscopus infra hinc et festum beati Michaelis proximum nobis omnibus debita solvere intendat et solvit, in quibus ratione conflictus apud Zulpeke tempore venerabilis domini Engelberti), quondam Coloniensis archiepiscopi, peracti seu qualicumque modo alio idem nobis tenetur, quod singuli nostrum, si in amicicia fieri potest, favorabiliter acceptabunt. Si vero quemquam nostrum solucionem consequ i… non contingeret aliis solucione gaudentibus, extunc nichilominus, prout in aliis litteris nostris patentibus inter nos super confederacione mutuo datis continetur, nos omnes non consequuto solucionem assistentes contra dictum dominum S(ifridum) archiepiscopum electum unanimiter inibimus omni expeditione, qua possumus, ut nobis debita persolvat et nos nostris gaudere permittat fideliter, constanter et finaliter resistendo quod sigillorum nostrorum robore fecimus stabiliri. Nos vero S(imon) nobilis predictus sigillo venerabilis domini S(imonis) Paderbornensis episcopi, tutoris nostri predicti, spontanee sumus usi. Datum et actum in villa Meninchusen, anno Domini M°.C°C.L°XXV., XII°. Kalendas Aprilis.
Übersetzung
Der Urkundentext lautet ins Deutsche übertragen wie folgt:
Wir, S(imon), von Gottes Gnaden Bischof von Paderborn (Paderbornensis), Godefridus und sein Sohn Ludewicus von Arnsberg, W(ilhelmus) von Jülich (Iuliacensis) und E(verhardus) von der Mark (Marcha), Grafen, sowie S(imon), Edler von Lippe (Lippia), machen allen, die dieses Schreiben sehen, kund, dass jeder von uns dem anderen zustimmend zuhören wird. Wenn der ehrwürdige Vater und Herr S(ifridus), Erzbischof von Köln (Coloniensis), beabsichtigt, uns allen die Schulden zu zahlen und sie auch zahlt – die er uns aufgrund der Auseinandersetzung bei Zülpich (Zulpeke) zu Zeiten des ehrwürdigen Herrn Engelbertus, des einstigen Erzbischofs von Köln, oder auf andere Weise schuldet –, dann wird jeder von uns dies wohlwollend annehmen, falls es freundschaftlich möglich ist.
Sollte es aber geschehen, dass einer von uns die Zahlung nicht erhält, während die anderen die Zahlung genießen, so werden wir dennoch, wie in unseren anderen gegenseitig ausgestellten offenen Briefen über unser Bündnis festgelegt, alle demjenigen, der die Zahlung nicht erhalten hat, beistehen. Wir werden einstimmig gegen den besagten Herrn, den Erzbischof-Elektus S(ifridus), mit allem, was uns zur Verfügung steht, einen Feldzug beginnen, damit er uns die Schulden begleicht und uns treu, standhaft und endgültig unsere Rechte genießen lässt. Dies haben wir mit der Stärke unserer Siegel bekräftigen lassen.
Wir, der vorgenannte Edle S(imon), haben freiwillig das Siegel des ehrwürdigen Herrn S(imon), des Bischofs von Paderborn, unseres vorgenannten Vormunds, benutzt.
Gegeben und geschehen in der Stadt Menninghausen (Meninchusen) im Jahre des Herrn 1275, am 12. Kalenden des April (21. März).
Literatur
- Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901
Anmerkungen
- ↑ Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901