Urkunde 1268 September 4
Die Kinder des Heinrich Scucko verkaufen am 4. September 1268 vor dem Freigrafen Winand in Lütgendortmund mit Zustimmung ihres Oheims und Vormundes, des Geistlichen Helmich, dem Katharinen-Kloster in Dortmund, um ihren Hof in Bövinghausen wieder einzulösen, ihre Güter in Kirchlinde. Die in Lütgendortmund ausgestellte Urkunde wird von Graf Engelbert von der Mark als Gerichtsherr gesiegelt.
Wortlaut
Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst. Ihr Wortlaut wird nach dem Rübel Band 1 (S. 61-62) zitiert: [1]
Quia universa transitoria sunt sub sole, cautum est, ut res geste, quarum perhennitas desideratur, eternentur stabili munimine litterarum, proinde nos Johannes et Felicitas, liberi Henrici Scuckonis notum facimus universis, ad quos presens scriptum pervenerit, quod nos pleno ac maturo consilio domini Helmici sacerdotis patrui nostri et legitimi tutoris nostri ac omnium coheredum et consanguineorum nostrorum consensu curiam nostram in Buvinchusen, quam prenotatus pater noster tytulo pignoris obligaverat, redimere cupientes, vendidimus ecclesie sancte Katerine in Tremonia bona nostra sita in Kerclinne, que appellantur bona Scuckonis cum universis attinentiis, agris, pratis, pascuis, piscariis, terris cultis et incultis tam in cespitibus quam in frondibus in meram proprietatem iure hereditario perpetuo possidenda. Ut autem huiusmodi vendicio nostra prefate ecclesie amplius firmaretur una cum coheredibus nostris accessimus Parvam Tremoniam et in legitimo loco secreti iudicii coram Winando tunc temporis libero comite ac Scabinis eiusdem iudicii tam nos, quam dominus Helmicus patruus
noster predictus, Alexander frater suus et Lisa soror ipsorum ac Hildegardis soror sua, Hinemannus et Sigebodo, pueri Hildegardis predicte, bona resignavimus memorata. Prenotatus itaque liber comes possessionem dictorum bonorum sepedicte ecclesie sancte Katerine per bannum regium stabilivit de sententia scabinorum. Actum in loco predicto, anno domini 1268, feria 3 ante nativitatem beate Marie. Presentes erant Otto prepositus eiusdem ecclesie, Symon sacerdos, Hinricus Sculo, Erenbertus de Martene, milites, Everhardus de Vorneborg, Hildebrandus de Rodehem, Walravenus villicus de Hukerde, Hermannus villicus de Ebdinchove, Arnoldus, rector scolarum sancti Reynoldi, Winemarus de Bruggenoge, Gerlacus de Vrilinchusen, Hinricus de Werne, Gobele preco et alii quam plures. Ut autem prescriptum factum nostrum firmum permaneat et inconvulsum, presentem paginam conscribi fecimus ac ipsam sigillo illustris viri domini Engelberti, comitis de Marcha, in cuius iudicio factum fuit, una cum sigillo discretorum virorum consulum Tremoniensium petivimus hinc inde et optinuimus communiri.
Übersetzung
Die Urkunde lautet in die deutsche Sprache übertragen wie folgt:
Da alles unter der Sonne vergänglich ist, ist Vorsorge getroffen worden, dass getane Handlungen, deren Beständigkeit erwünscht ist, durch die feste Bestätigung von Briefen für ewig gesichert werden.
Daher machen wir, Johannes und Felicitas, die freien Kinder von Heinrich Scucko , allen, zu denen dieses Schreiben gelangt, kund, dass wir in voller und reiflicher Überlegung mit der Zustimmung des Herrn Priesters Helmich, unseres Onkels und rechtmäßigen Vormunds, sowie aller unserer Miterben und Verwandten, in dem Wunsch, unseren Hof in Bovenhausen (Buvinchusen), den unser vorgenannter Vater als Pfand verpfändet hatte, auszulösen, der Kirche der heiligen Katharina in Dortmund (Tremonia) unsere Güter verkauft haben, die in Kirchlinde (Kerclinne) liegen und Scucko-Güter (bona Scuckonis) genannt werden. Dies schließt all ihr Zubehör, Äcker, Wiesen, Weiden, Fischereien, bebaute und unbebaute Ländereien, sowohl in Gestalt von Rasenflächen als auch von Laubbäumen, mit ein, damit sie als reines Eigentum durch Erbrecht auf ewig besessen werden.
Damit unser solcher Verkauf der vorgenannten Kirche noch fester gemacht werde, begaben wir uns zusammen mit unseren Miterben nach Lütgendortmund (Parvam Tremoniam) und an einem rechtmäßigen Ort des geheimen Gerichts vor Winand, dem damals freien Grafen, und den Schöffen desselben Gerichts. Dort haben sowohl wir als auch der vorgenannte Herr Helmich, unser Onkel, Alexander, sein Bruder, und Lisa, ihre Schwester, sowie Hildegard, ihre Schwester, Hinemann und Sigebodo, die Kinder der vorgenannten Hildegard, die besagten Güter abgetreten.
Ebenso hat der vorgenannte freie Graf den Besitz der besagten Güter der oft genannten Kirche der heiligen Katharina durch den königlichen Bann gemäß dem Urteil der Schöffen bekräftigt.
Geschehen an dem vorgenannten Ort im Jahre des Herrn 1268, am dritten Tag vor dem Fest der Geburt der seligen Jungfrau Maria (5. September).
Anwesend waren:
Otto, Propst derselben Kirche
Simon, Priester
Heinrich Sculo
Erenbert von Martene, Ritter
Everhard von Vorneborg
Hildebrand von Rodehem
Walraven, Verwalter von Hukerde
Hermann, Verwalter von Ebdinchove
Arnold, Rektor der Schulen von St. Reinold
Winemar von Bruggenoge
Gerlach von Vrilinchusen
Heinrich von Werne
Gobel, der Herold
und sehr viele andere.
Damit unsere oben beschriebene Tat fest und unerschütterlich bleibt, haben wir veranlasst, dass dieses Schreiben verfasst wird und erbeten und erhalten, dass es mit dem Siegel des erlauchten Herrn Engelbertus, Graf von der Mark (Marcha), in dessen Gericht dies geschah, zusammen mit dem Siegel der ehrenwerten Herren Konsuln von Dortmund (Tremoniensium) beiderseits bekräftigt wird.
Literatur
- Rübel, Karl: Dortmunder Urkundenbuch. Bd. 1,1: 899-1340. Dortmund 1881
- Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901
Anmerkungen
- ↑ Rübel, Karl: Dortmunder Urkundenbuch. Bd. 1,1: 899-1340. Dortmund 1881