Zum Inhalt springen

Urkunde 1263 September 4

Aus HammWiki

Am 4. September 1263 erlaubt der Kölner Erzbischof Engelbert II. dem Grafen Gottfried III. von Arnsberg, das Dorf Neheim als Stadt zu befestigen, wofür ihm der Graf im Gegenzug seinen Beistand gegen feindliche Angriffe verspricht. In dem Dokument wird u.a. Graf Engelbert von der Mark erwähnt.

Wortlaut

Die Urkunde wird nach Seibertz (S. 409-411) zitiert: [1]

Nos Engelbertus dei gratia sancte Coloniensis Ecclesie Archiepiscopus ac sacri Imperij per Ytaliam Archicancellarius, et Godefridus Comes de Arnesberg Notum facimus vniuersis quod nos in subscriptam conuenimus federis et amicitie vnionem ac adiutorii mutui vinculum atque pactum, Ita videlicet, quod ego prefatus comes ipsi domino meo archiepiscopo et Ecclesie Coloniensi, quam diu vixero, contra quemlibet eum aut suam ecclesiam inpugnantem seu indebite molestan- tem assistam viriliter et potenter, ad quod me obligaui fide prestita corporali, Exceptis tamen venerabili patre. domino Simone Paderbornensis Ecclesie Episcopo domino Engelberto Comite de Marcha, consanguineo meo, Genero meo domino Bernhardo Seniore de Lippia et Bernhardo Nato ipsius dominis ac nobilibus, Item exceptis genero meo domino Henrico Comite de Waltegge et viro Nobili Ottone de Rauensberg, contra quos honore meo saluo procedere non possum. Nos vero Archiepiscopus predictus de nostrorum consilio fidelium dicti comitis obsequii obligationem taliter nobis factam pie respicere cupientes, ne tanti videamur beneficii ingrati, ipsi indulgemus ac concedimus liberam facultatem et de villa sua Neyhem oppidi faciat munitionem, ad quod ei operam adhibebimus efficacem Saluo tamen nobis, quod huius oppidi structuram nullatenus inchoabit nisi elapsis quatuor septimanis post diem beati Michaelis proximo nunc instantem. Et si nobis videtur, quod dicta structura esset nobis et ecclesie nimium honerosa, tunc dicto comitj in horum recompensationem dabimus quadringentas marcas, de quibus ipsum certificabimus per plenam fideiussoriam pactionem infra quatuor septimanas proximas post diem beati Michaelis. Quarum quidem quadringentarum marcarum ducentas eidem soluemus in festo beate Walburgis, quod est initium Maij. Et reliquas ducentas in festo beati Remigij subsequentis. Si vero huius certificationem pecunie infra terminum prenotatum ipsi comiti non faceremus, vel circa hoc essemus negligentes, extune immediate eidem comiti liberum erit predicti oppidi facere structuram ex libera nostra voluntate et coadiutorio iam premisso. Dicto etiam comiti promittimus, quod eidem de vnoquoque ipsum indebite impugnante infra spacium vnius mensis fieri procurabimus ad ipsius requisitionem iusticiam expeditam. Et si quis predictorum a sua iniuria desistere noluerit, tunc dicto comiti in iuris sui prosegutione fideliter assistemus contra ipsum, qui iusticiam denegaberit. Excipimus tamen venerabiles patres dominum Gerardum Monasteriensem, dominum Simonem paderbornensem, et dominum Baldewinum Osnaburgensem Episcopos; Item excipimus dominum Ottonem de Nassowa, Bertoldum de Büren et Bertoldum natum ipsius viros nobiles, contra quos ipsi comitj nullum prestabimus ad iutorium vel iuuamen. Ego vero predictus comes et mei heredes, si nos huius contigerit facere oppidi structuram, nullatenus recipiemus sen colligemus in dicto oppido ad commorandum homines predicti domini nostri Archiepiscopi vel homines castrensium aut Ministerialium suorum. Nos vero prefati. Archiepiscopus et.. Comes protestamur omnia premissa et singula esse vera. Et in horum testimonium et firmitatem presentem litteram nostris et venerabilis patris domini Simonis Episcopi paderbornensis ac Theoderici domini de Valkenberg sigillis duximus roborandam. Actum et Datum Colonie IIII° nonas Septembris anno domini M Ducentesimo Sexagesimo Tercio.

Übersetzung

Wir, Engelbertus, von Gottes Gnaden Erzbischof der heiligen Kölner Kirche und Erzkanzler des Heiligen Römischen Reiches in Italien, und Godefridus, Graf von Arnsberg, tun allen kund, dass wir die nachstehende Vereinigung in Bündnis und Freundschaft sowie das Band und den Pakt gegenseitiger Hilfe eingegangen sind:

Ich, der vorgenannte Graf, werde meinem Herrn, dem Erzbischof, und der Kölner Kirche, solange ich lebe, gegen jedermann, der ihn oder seine Kirche angreift oder ungebührlich belästigt, mannhaft und tatkräftig beistehen. Dazu habe ich mich durch einen leiblichen Eid verpflichtet. Ausgenommen sind jedoch der ehrwürdige Vater Herr Simon, Bischof der Paderborner Kirche, Herr Engelbertus, Graf von der Mark, mein Blutsverwandter, mein Schwiegersohn Herr Bernhard der Ältere von Lippe und sein Sohn Bernhard, Herren und Edle. Ebenfalls ausgenommen sind mein Schwiegersohn Herr Heinrich, Graf von Waldeck, und der Edelmann Otto von Ravensberg, gegen die ich nicht vorgehen kann, ohne meine Ehre zu verlieren.

Wir, der vorgenannte Erzbischof, wünschen, auf Anraten unserer Getreuen, die so uns gegenüber eingegangene Verpflichtung des Grafen gebührend zu würdigen, damit wir nicht als undankbar für ein so großes Wohlwollen erscheinen. Wir gewähren und gestatten ihm die freie Befugnis, aus seiner Stadt Neheim eine Festung zu errichten, wozu wir ihm wirksame Unterstützung leisten werden.

Wir behalten uns jedoch vor, dass er mit dem Bau dieser Festung nicht beginnt, bevor vier Wochen nach dem nächsten Fest des heiligen Michael vergangen sind. Und wenn wir der Ansicht sind, dass der besagte Bau für uns und die Kirche zu beschwerlich wäre, dann werden wir dem besagten Grafen zur Entschädigung dafür vierhundert Mark geben. Über diese Summe werden wir ihn durch eine vollständige Bürgschaftsvereinbarung innerhalb der nächsten vier Wochen nach dem Tag des heiligen Michael informieren. Zweihundert dieser vierhundert Mark werden wir ihm am Fest der seligen Walburgis, dem Beginn des Mai, auszahlen und die restlichen zweihundert am folgenden Fest des heiligen Remigius.

Sollten wir dem Grafen diese Geldbestätigung nicht innerhalb der genannten Frist zukommen lassen oder diesbezüglich nachlässig sein, dann steht es dem Grafen sofort frei, den Bau der vorgenannten Festung aus unserem freien Willen und mit der bereits zugesicherten Mitwirkung zu beginnen.

Wir versprechen dem besagten Grafen auch, dass wir ihm auf seine Anforderung hin innerhalb eines Monats gegen jeden, der ihn ungebührlich angreift, Gerechtigkeit verschaffen werden. Und sollte sich jemand der Vorgenannten weigern, von seinem Unrecht abzulassen, so werden wir dem besagten Grafen bei der Durchsetzung seines Rechts treu beistehen gegen denjenigen, der die Gerechtigkeit verweigert.

Ausgenommen sind jedoch die ehrwürdigen Väter, die Bischöfe Gerhardus von Münster, Simon von Paderborn und Baldewinus von Osnabrück. Ebenfalls ausgenommen sind die Edelleute Otto von Nassau, Bertoldus von Büren und sein Sohn Bertoldus, gegen die wir dem Grafen keinerlei Hilfe oder Beistand leisten werden.

Ich, der vorgenannte Graf, und meine Erben, falls wir diese Festung errichten sollten, werden keinesfalls Männer unseres vorgenannten Herrn Erzbischofs oder Männer seiner Burgmannen oder Ministerialen in der besagten Festung aufnehmen oder beherbergen.

Wir, der vorgenannte Erzbischof und der Graf, bekunden, dass alle vorstehenden und einzelnen Punkte wahr sind. Und zum Zeugnis und zur Bestätigung dessen haben wir dieses Schreiben mit unseren Siegeln und den Siegeln des ehrwürdigen Vaters, des Bischofs Simon von Paderborn, sowie Theodericus, Herrn von Valkenburg, bekräftigen lassen.

Geschehen und gegeben zu Köln am 4. Nonen des September (2. September) im Jahre des Herrn 1263.

Literatur

  • Joh. Suibert Seibertz: Urkundenbuch zur Landes- und Rechtsgeschichte des Herzogthums Westfalen. Erster Band. 799-1300. Arnsberg 1839

Siehe auch

Anmerkungen

  1. Joh. Suibert Seibertz: Urkundenbuch zur Landes- und Rechtsgeschichte des Herzogthums Westfalen. Erster Band. 799-1300. Arnsberg 1839
Cookies helfen uns bei der Bereitstellung von HammWiki. Durch die Nutzung von HammWiki erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies speichern.