Graf Engelbert von der Mark bekundet im April 1256, dass sein Burgmann Johann von Dinker dem Kloster Welver sein Haus Vorwerk in Flerke verkauft hat. Die Urkunde wurde auf Burg Mark ausgestellt.

Wortlaut

Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst. Ihr Wortlaut wird nach dem WUB Band 7 (S. 402-403) zitiert: [1]

Omnibus ad quos presens scriptum pervenerit Engelbertus comes in Marcha salutem in Domino. Noverint universi tam presentes quam futuri, quod Johannes de Dhinchere castellanus noster de voluntate et consensu uxoris sue et heredum suorum vendidit cenobio in Welvere domum in Vlerike que dicitur Vurewerc cum suis attinentiis et decimam eiusdem ville cum suis attinentiis pro centum et septuaginta marcis. Domum quam tenebat de burgravio ei resignavit et burgravius proprietatem dedit, decimam vero domino Hermanno de Engere resignavit, a quo eam tenebat. Constituti postmodum coram nobis in Castro nostro in Marcha uxor sua et Adolfus filius suus cum aliis pueris suis dixerunt, quod venditionem huiusmodi ratam haberent et bona iam dicta coram nobis et castellanis nostris cenobio in Welvere communiter resignaverunt et, quod de hiis bonis cenobium nunquam molestarent, fideliter promiserunt. Presentes erant: castellani nostri Waltherus nobilis vir dictus de Duleberg, Gerwinus de Rinckenrode, Godefridus de Huvele, Hermannus, Johannes fratres dicti de Brochusen, Theodericus Torek, Richardus de Boyne, Lutbertus de Boyne, Heinricus de Rure et Johannes frater suus, Hartlevus de Hesne, Everhardus de Hesne, Johannes de Dhinchere et alii quam plures. Ne autem aliquis in posterum occasionem habeat vacillandi, ad instantiam partium utrobique presentem paginam fecimus sigilli nostri munimine roborari. Acta sunt hec in Castro nostro in Marcha anno gratie M°.CC°.L.VI°, mense Aprili.

Übersetzung

Übersetzt ins Deutsche lautet die Urkunde wie folgt:

An alle, zu denen dieses Schreiben gelangt, Engelbertus, Graf in der Mark (Marcha), Gruß im Herrn.

Alle, sowohl die Gegenwärtigen als auch die Zukünftigen, sollen wissen, dass Johannes von Dinker (Dhinchere), unser Kastellan, mit dem Willen und der Zustimmung seiner Frau und seiner Erben dem Kloster in Welver (Welvere) das Haus in Flerke (Vlerike), das Vorwerk (Vurewerc) genannt wird, mit seinen Zugehörigkeiten und den Zehnten desselben Ortes mit seinen Zugehörigkeiten für einhundertsiebzig Mark verkauft hat.

Das Haus, das er vom Burggrafen hielt, hat er ihm abgetreten, und der Burggraf hat das Eigentum übertragen. Den Zehnten hingegen hat er Herrn Hermann von Engere abgetreten, von dem er ihn hielt.

Anschließend erschienen vor uns auf unserer Burg in der Mark seine Frau und sein Sohn Adolfus mit seinen anderen Kindern und erklärten, dass sie diesen Verkauf als gültig ansehen. Sie haben die bereits genannten Güter vor uns und unseren Kastellanen dem Kloster in Welver gemeinsam abgetreten und treu versprochen, dass sie das Kloster wegen dieser Güter niemals behelligen würden.

Anwesend waren:

Unsere Kastellane Waltherus, Edelmann, genannt von Dolberg (Duleberg)

Gerwinus von Rinkerode (Rinckenrode)

Godefridus von Hövel (Huvele)

Hermannus und Johannes, Brüder, genannt von Brochusen

Theodericus Torek

Richardus von Bönen (Boyne)

Lutbertus von Bönen (Boyne)

Heinrich von Rure und sein Bruder Johannes

Hartlevus von Heessen (Hesne)

Everhardus von Heessen (Hesne)

Johannes von Dinker (Dhinchere)

und sehr viele andere.

Damit aber niemand in Zukunft Grund zum Schwanken hat, haben wir auf Bitten beider Parteien dieses Schreiben mit der Bestätigung unseres Siegels bekräftigen lassen. Dies geschah auf unserer Burg in der Mark (Marcha) im Jahre der Gnade 1256, im Monat April.

Literatur

  • Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901

Anmerkungen

  1. Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901

Siehe auch