Urkunde 1254 Januar 14
Das Kloster Welver übereignet am 14. Januar 1254 ein Lehngut in Schwefe an den bisherigen Inhaber. In der Urkunde treten mehrer Personen von Thunen (Tünnen) auf.
Wortlaut
Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst. Ihr Wortlaut wird nach dem WUB Band 7 (S. 384-385) zitiert: [1]
In nomine sancte et individue Trinitatis, amen. Azela Dei gratia abbatissa totusque conventus monasterii in Welvere Cisterciensis ordinis universis Christi fidelibus presens scriptum inspecturis utriusque vite salutem. Ea que per nos rationabiliter acta sunt, perpetuam decet obtinere firmitatem. Proinde notum facimus et protestamur, quod quandam proprietatem cuiusdem (!) curtis site in Sweve, quam Rodolfus dictus Gutte civis Susatiensis et sui coheredus cum omnibus suis attinentiis tytulo feodi tenebant a nobis pro decem marcis compararunt. Nos enim de communi consensu ecclesie nostre eandem proprietatem prefato Rodolfo et suis coheredibus coram nobili viro domino Conrado de Rudenberg, dicto burcgravio, presidente in Osthunen iudicio quod vulgo dicitur vridinc presentibus scabinis et Uberis et aliis quam pluribus resignavimus. Ut autem hec rata et inconvulsa permaneant, presens scriptum sigillorum appensione videlicet ecclesie nostre et memorati burcgravii in perpetuum stabilimen duximus roborandum. Testes huius rei sunt: nobilis vir dominus Conradus de Rudenberg dictus burcgrayius, scabini qui dicuntur vrigen, Albertus advocatus, Ambrosius de Embere, Sebertus et filius suus Bodo, Theodericus molendinarius, Wilhelmus preco, Arnoldus de Rithem, Godescaicus de Anedopen, Hinricus de Tunen, Pilegrimus de Tunen, Godefridus de Tunen, Remboldus de Tunen, Lambertus advocatus, Theodericus dictus Vocke, Waltherus de Madewich; cives Susatienses: Herbordus de Ovili Foro, Henricus dictus Schuvere, Andreas dictus Hasso, Hermannus de Benkinchusen, Theodericus cum Ferrea manu et frater suus Hinricus et alii quam plures. Acta sunt hec anno Domini M°.CC°.L°.IIII°., XIX° Kalendas Februarii in die Felicis in Pincis, regnante Wilhelmo gloriossissimo rege Romanorum et Conrado archiepiscopo et Ytalie archicancellario ecclesiam Coloniensem gubernante.
Übersetzung
In die deutsche Sprache übersetzt lauter der Urkundentext wie folgt:
Im Namen der heiligen und ungeteilten Dreifaltigkeit, Amen. Azela, von Gottes Gnaden Äbtissin, und der gesamte Konvent des Klosters in Welver (Welvere) des Zisterzienserordens, entbieten allen Christgläubigen, die dieses Schreiben einsehen werden, Heil in beiden Leben.
Was von uns vernünftigerweise getan wurde, soll ewige Gültigkeit erlangen. Daher machen wir bekannt und bezeugen, dass wir ein gewisses Eigentum an einem Hof in Schwefe (Sweve), das Rudolf, genannt Gutte, Bürger von Soest (Susatiensis), und seine Miterben mit all seinen Zugehörigkeiten als Lehen von uns hielten, für zehn Mark verkauft haben.
Denn wir haben mit der gemeinsamen Zustimmung unserer Kirche dasselbe Eigentum dem vorgenannten Rudolf und seinen Miterben in Anwesenheit des Edelmannes Herrn Conradus von Rüdenberg (Rudenberg), genannt Burggraf, der dem Gericht in Osthunen vorstand, das im Volksmund Freiding (vridinc) genannt wird, und in Anwesenheit der Schöffen, Freien und sehr vieler anderer, abgetreten.
Damit aber dies gültig und unerschütterlich bleibe, haben wir dieses Schreiben durch das Anbringen der Siegel, nämlich das unserer Kirche und das des erwähnten Burggrafen, zur ewigen Bestätigung bekräftigen lassen.
Zeugen dieser Sache sind:
Der Edelmann Herr Conradus von Rudenberg, genannt Burggraf
Die Schöffen, die Freie (vrigen) genannt werden
Albertus, Vogt
Ambrosius von Embere
Sebertus und sein Sohn Bodo
Theodericus, Müller
Wilhelmus, Ausrufer
Arnoldus von Rithem
Godescalcus von Anedopen
Heinrich von Tunen
Pilegrimus von Tunen
Godefridus von Tunen
Remboldus von Tunen
Lambertus, Vogt
Theodericus, genannt Vocke
Waltherus von Madewich
Bürger von Soest (Susatienses):
Herbordus von Ovili Foro
Heinrich, genannt Schuvere
Andreas, genannt Hasso
Hermannus von Benkinchusen
Theodericus mit der Eisernen Hand (cum Ferrea manu) und sein Bruder Heinrich
und sehr viele andere.
Dies geschah im Jahre des Herrn 1254, am 19. Kalenden des Februar (14. Januar), am Tag des Felix in Pincis, unter der Herrschaft des ruhmreichen Königs der Römer Wilhelm und der Regierung des Erzbischofs Conradus, Erzkanzlers von Italien, über die Kölner Kirche.
Bemerkung
Wegen der räumlichen Nähe und dem ausdrücklichen Hinweis auf eine Freigericht in dem Ort Osthunen kann es sich hier um ein Freigericht in Östünnen gehandelt haben.
Literatur
- Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901
Anmerkungen
- ↑ Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901