Urkunde 1252 November
Gottfried von Hövel lässt sich im November 1252 mit seinen Ansprüchen auf den Zehnten in den Kirchspielen Herscheid, Werdohl und Breckerfeld vom Kapitel des Severinstiftes in Köln abfinden.Unter den Zeugen befindet sich auch Graf Engelbert von der Mark.
Wortlaut
Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst. Ihr Wortlaut wird nach dem WUB Band 7 (S. 346) zitiert: [1]
Nos Godefridus miles dictus de Hovele castellanas in Marcha omnibus presens scriptum inspecturis notum esse volumus, quod, cum nos decimam sitam in Hirtscede, Werhole et Brekelevede (!) parrochiis, quam tenuimus sub certa pensione a capitulo sancti Severini Coloniensis, nobis asserentibus eandem decimam sub dicta pensione hereditario iure tenere, capitulo vero hoc negante, tandem honestis viris mediantibus inter nos et dictum capitulum ita convenit, quod quicquid iuris habuimus vel habere videbamur in dicta decima vendidimus eidem capitulo pro summa quadraginta marcarum Coloniensium, quam pecuniam nobis profitemur numeratam integraliter et solutam. Nos etiam et uxor nostra Palmenie et soror nostra Odilia et pueri nostri Elyzabet, Gertrudis et Hildegundis in presencia talium, quorum nomina infra sunt subscripta, ipsis ad hoc rogatis recognovimus nos eadem bona et quicquid iuris habuimus vel habere videbamur in eisdem prefato capitulo vendidisse et in presentia eorum, quorum nomina subnotata sunt, ut dictum est eadem bona cum pueris nostris effestucasse, volentes et per presentem litteram nos obligantes dictum capitulum neque per nos neque per successores nostros et per quemquam alium, qui se asserit causam habere a nobis fore molestandum sive inquietandum, sed sepedictum capitulum eisdem bonis in posterum libere uti et frui posse pro sue commodo voluntatis. Testium nomina qui huic facto interfuerunt sunt hec: Arnoldus pastor ecclesie in Marcha, Walterus nobilis de Dulberg, Adolfus de Boynen, Lutbertus de Boynen, Gerwinus de Rinkenrode, Hartlivus Ricebere, Theodericus Vitulus milites, Petrus de Wickethe, castellani in Marcha; Wilhelmus de Ekenscethe, Macharius de Dungelen, Adolfus et Theodericus fratres de Aldendorp, Conradus de Didinchoven, Bruno cappellanus de Rechethe, Henricus Vridach et alii quam plures. In cuius rei testimonium et ut hec inviolabiliter observentur, sigillum domini Ottonis comitis de Althena, in cuius districtu eadem decima est sita, et sigillum domini Engilberti comitis de Marcha cum aliis sigillis quorundam testium, quorum sigilla presentibus sunt appensa, rogavimus appendi. Actum anno Domini M°.CC°.LII°. mense Novembri.
Übersetzung
Übersetzt ins Deutsche lautet die Urkunde:
Wir, Godefridus, Ritter, genannt von Hovele, Kastellan in Mark, wollen allen, die dieses Schreiben einsehen, kundtun:
Dass, da wir wegen des Zehnten, der in den Pfarreien Hirtscede, Werhole und Brekelevede liegt, den wir unter einer bestimmten Abgabe vom Kapitel des heiligen Severin in Köln (Coloniensis) hielten, wobei wir behaupteten, denselben Zehnten unter der besagten Abgabe durch Erbrecht zu besitzen, das Kapitel dies aber verneinte, schließlich durch die Vermittlung ehrenhafter Männer zwischen uns und dem besagten Kapitel so eine Einigung getroffen wurde, dass wir alles, was wir an Recht an dem besagten Zehnten hatten oder zu haben schienen, demselben Kapitel für die Summe von vierzig Kölner Mark verkauft haben, von der wir bekennen, dass uns das Geld vollständig gezählt und bezahlt wurde.
Wir auch, und unsere Ehefrau Palmenie und unsere Schwester Odilia und unsere Kinder Elisabeth, Gertrudis und Hildegundis, haben in Anwesenheit solcher, deren Namen unten aufgeführt sind, nachdem sie darum gebeten wurden, anerkannt, dass wir dieselben Güter und alles Recht, das wir an ihnen hatten oder zu haben schienen, dem vorgenannten Kapitel verkauft haben. Und in Anwesenheit derer, deren Namen unten aufgeführt sind, haben wir, wie gesagt, dieselben Güter mit unseren Kindern durch die Überreichung eines Strohhalms abgetreten. Wir wollen und verpflichten uns durch dieses Schreiben, dass das besagte Kapitel weder durch uns noch durch unsere Nachfolger noch durch irgendjemand anderen, der behauptet, von uns einen Anspruch zu haben, behelligt oder gestört werden soll, sondern dass das oft genannte Kapitel diese Güter künftig frei nutzen und genießen kann, wie es seinem Willen entspricht.
Die Namen der Zeugen, die dieser Handlung beiwohnten, sind diese:
Arnoldus, Pfarrer der Kirche in Mark
Waltherus, Edler von Dulberg
Adolfus von Boynen
Lutbertus von Boynen
Gerwinus von Rinkenrode
Hartlevus Ricebere
Theodericus Vitulus, Ritter
Petrus von Wickethe, Kastellane in Mark
Wilhelmus von Ekenscethe
Macharius von Dungelen
Adolfus und Theodericus, Brüder von Aldendorp
Conradus von Didinchoven
Bruno, Kaplan von Rechethe
Heinrich Vridach
und sehr viele andere.
Zum Zeugnis dessen und damit dies unverletzlich beachtet wird, haben wir gebeten, das Siegel des Herrn Otto, Graf von Altena, in dessen Distrikt derselbe Zehnte liegt, und das Siegel des Herrn Engelbertus, Graf von der Mark, zusammen mit den anderen Siegeln einiger Zeugen, deren Siegel hier angehängt sind, anzubringen. Geschehen im Jahre des Herrn 1252, im Monat November.
Literatur
- Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901
Anmerkungen
- ↑ Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901