Urkunde 1252 Februar 2
Graf Gottfried von Arnsberg überträgt am 2. Februar 1252 dem Kloster Walburgis in Soest das Eigen der Mühle Uhlenburg bei Borgeln, die dieses von dem Ritter Paschedach gekauft hat. Unter den Zeugen der Urkunde befindet sich u.a. Graf Engelbert von der Mark.
Wortlaut
Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst. Ihr Wortlaut wird nach dem WUB Band 7 (S. 348-349) zitiert: [1]
In nomine Domini, amen. Godefridus Dei gratia comes Arnesbergensis universis Christi fidelibus, ad quos presens scriptum pervenerit, in Domino salutem. Tenore presentium protestamur, recognoscimus et notum facimus presentibus ac futuris, quod, cum Paschedach miles molendinum quoddam quod Ulenburich dicitur, quod a nobis tenebatur in feodo cum aquis, pascuis, pratis, rubetis, agris cultis et incultis et universis attinentiis ipsius ecclesie sancte Walburgis extra muros Susatienses de pleno consensu Elene uxoris sue ac legitimorum heredum suorum pro certa summa pecunie vendidisset, idem Paschedach et predicta uxor ipsius et Rabodo, Otto, Paschedach et Johannes filii eorum, Rabodo quoque miles et Herbordus clericus eiusdem Paschedach fratres ac Aleydis predicti Rabodouis uxor et Conradus eorum filius prefatum molendinum cum suis pertinentiis bona et spontanea voluntate in manus nostras publice resignarunt. Nos itaque circa predictam ecclesiam et sanctimoniales ibidem Domino famulantes pium gerentes affectum proprietatem eiusdem molendini et omnium pertinentium ipsius de permissione uxoris nostre ac heredum nostrorum liberaliter sibi contulimus pleno iure in perpetuum obtinendam. In cuius venditionis, resignationis et nostre collationis testimonium hanc litteram super hiis confectam sigilli nostri munimine iussimus roborari. Petivimus insuper ad maiorem omnium predictorum evi- dentiam presenti littere sigillum oppidi Susatiensis apponi. Acta sunt hec anno gratie M°.CC°.L° secundo, in Purificatione beate Marie, regnante serenissimo Romanorum rege Wilhelmo, presidente sancte Coloniensi ecclesie archiepiscopo Conrado. Presentes erant: comes Engelbertus de Marca, Conradus burcgravius de Stromberich nobiles, Hinricus decanus Susatiensis, Thidericus thesaurarius, Hoyo, magister Gerlacus de Keslike, Hubertus Semigallus tunc vicem gerens prepositi Susatienses, Hinricus de Colonia canonici Susatienses, magister Hinricus Avunculus, Albertus sacerdos clerici; Hunoldus de Odinche, Udo, Brunstenus Sconekint, Hermannus de Binole, Arnoldus Masse advocatus de Sweve milites ; Albertus in Osthoven, Gotscalcus Fernerinc tunc magistri burgensium Susatiensium, Menricus iudex, Hildegerus Surdus, Volcquinus Lipe, Gerhardus et Gotmarus de Medebeke, Hinricus de Lippa, Hermannus de Benkinchusen, Johannes Parvus, Ludolfus de Ostinchusen, Thetmarus de Boche, Philippus Schillinc, Jordanus dictus Ververe, Rolf et Radolfus fratres de Ovili Foro.
Übersetzung
Übersetzt ins Deutsche lautet die Urkunde wie folgt:
Im Namen des Herrn, Amen. Godefridus, von Gottes Gnaden Graf von Arnsberg (Arnesbergensis), allen Christgläubigen, zu denen dieses Schreiben gelangt, Heil im Herrn.
Wir bezeugen, erkennen an und tun hiermit den Gegenwärtigen und Zukünftigen kund, dass, da Paschedach, Ritter, eine Mühle namens Ulenburich, die er von uns zu Lehen hielt, mit Wassern, Weiden, Wiesen, Gestrüpp, bebauten und unbebauten Feldern und allen ihren Zugehörigkeiten der Kirche der heiligen Walburgis außerhalb der Mauern von Soest (Susatienses) mit voller Zustimmung seiner Frau Helene und seiner rechtmäßigen Erben für eine bestimmte Geldsumme verkauft hatte, derselbe Paschedach und seine vorgenannte Frau und ihre Söhne Rabodo, Otto, Paschedach und Johannes, ferner Rabodo, Ritter, und Herbordus, Kleriker, Brüder desselben Paschedach, sowie Aleydis, die Frau des vorgenannten Rabodo, und Conradus, ihr Sohn, die besagte Mühle mit ihren Zugehörigkeiten aus gutem und freiem Willen öffentlich in unsere Hände abgetreten haben.
Wir also, die wir gegenüber der vorgenannten Kirche und den dort dem Herrn dienenden Nonnen eine fromme Gesinnung hegen, haben ihnen das Eigentum derselben Mühle und alles, was dazu gehört, mit Erlaubnis unserer Frau und unserer Erben freigebig und mit vollem Recht zum ewigen Besitz übertragen. Zum Zeugnis dieses Verkaufs, dieser Resignation und unserer Übertragung haben wir befohlen, dieses darüber verfasste Schreiben mit unserem Siegel zu bekräftigen.
Zeugen und Datum der Handlung Wir haben außerdem zur größeren Offenlegung all dessen, was zuvor genannt wurde, beantragt, dass dem vorliegenden Schreiben das Siegel der Stadt Soest (Susatiensis) beigefügt werde.
Dies geschah im Jahre der Gnade 1252, am Fest Mariä Lichtmess (Purificatione beate Marie), unter der Herrschaft des durchlauchtigsten römischen Königs Wilhelm und unter der Leitung des Erzbischofs Conradus der heiligen Kölner Kirche.
Anwesend waren:
Engelbertus, Graf von der Mark
Conradus, Burggraf von Stromberich, Edle
Heinrich, Dekan von Soest (Susatiensis)
Theodericus, Schatzmeister
Hoyo
Magister Gerlacus von Keslike
Hubertus Semigallus, damals Stellvertreter des Propstes von Soest (Susatienses)
Heinrich von Köln, Kanoniker von Soest (Susatienses)
Magister Heinrich Avunculus
Albertus, Priester (Kleriker)
Ritter:
Hunoldus von Odinche
Udo
Brunstenus Sconekint
Hermannus von Binole
Arnold Masse, Vogt von Sweve
Meister der Bürger von Soest:
Albertus in Osthofen
Gotscalcus Fernerinc
Des Weiteren:
Menricus, Richter
Hildegerus Surdus
Volcquinus Lipe
Gerhardus und Gotmarus von Medebeke
Heinrich von Lippe
Hermannus von Benkinchusen
Johannes Parvus
Ludolfus von Ostinchusen
Thetmarus von Boche
Philippus Schillinc
Jordanus, genannt Ververe
Rolf und Radolfus, Brüder von Ovili Foro
Literatur
- Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901
Anmerkungen
- ↑ Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901