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Urkunde 1233

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Wappen der Grafen von der Mark

Erzbischof Heinrich von Köln überträgt im Jahr 1233 dem Kloster Fröndenberg den Zehnten zu Bilmerich. In der Urkunde, die um den 3. Oktober ausgestellt wurde, treten Graf Adolf von der Mark und sein Sohn Everhard als Zeugen auf.

Wortlaut

Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst. Ihr Wortlaut wird nach dem WUB Band 7 (S. 180) zitiert: [1]

In nomine sancle et individue Trinitatis, amen. Heinricus divina favente clementia sancte Colo- niensis ecclesie archiepiscopus omnibus Christi fidelibus presentem paginam inspecturis in perpetuum. Quia rerum gestarum memoriam secum trahit temporum volubilitas, vivacis scripti testimonio necessario perpetuatur quicquid ad noticiam tam futuri quam presentis evi hominum transmitti desideratur. Notum igitur facimus universis, quod conventus videlicet beate Marie virginis in Wrondeberg decimam quandam in Bilemerke a quibusdam militibus videlicet Harthmodo de Hachne et Alberto de Lechnette, qui eam de comite Ottone de Thekeneburg in feodo tenebant, ducentis marcis iusto titulo emptionis compararunt. Iidem vero venditores ipsam decimam iam dicto comiti resignaverunt et ipse comes, qui eam ab ecclesia Coloniensi tenuit in feodo, uxore sua, liberis et ministerialibus suis consentientibus in manus nostras resignavit eandem. Nos vero, quia sacram religionem fovere tenemur, memorati monasterii indigentiam paterno considerantes affectu proprietatem prenotate decime de consilio et consensu priorum ecclesie Coloniensis contulimus eidem ea condicione, quod in festo apostolorum Petri et Pauli aureum unum duodecim denarios Coloniensis monete valentem annuatim nobis nostrisque successoribus persolvat. Ut igitur hoc factum nostrum ratum permaneat et inconvulsum, presentem paginam exinde conscriptam sigilli nostri karactere dignum duximus corroborandam sub anathemate districtius inhibentes, ne quis ipsum monasterium in prefata decima molestare presumat, sicut divinam effugere cupit ultionem. Huius rei testes sunt: Conradus maior prepositus in Colonia, Heinricus prepositus sancti Severini, Godefridus prepositus in Sosat, Peregrinus notarius canonicus sancti Andree in Colonia, Heinricus decanns in Iserenlon, Hermannus decanus in Tremonia, Adolfus comes in Marca et fllius eius Everhardus, Godefridus comes in Arnesberge et fillius eins Godefridus, Hermannus de (Rudhenberge), Jonathas de Ardhe(ia), Theodhericus de Bilstene, Henricus Niger de Arnesberg, Albertus de Hurdhe pincerna, Mauricius de Ahusen, Albertus marscalcus et alii quam plures. Acta sunt hec anno Dominice incarnacionis millesimo ducentesimo tricesimo III°, presidente Romane sedi Gregorio, inperante Fredherico Romanorum inperatore et filio eius Heinrico regum (!) Sicilie serenissimo.

Übersetzung

Die Übersetzung der Urkunde ins Deutsche lautet:

Im Namen der Heiligen und Unteilbaren Dreifaltigkeit. Heinrich, von göttlicher Gnade Erzbischof der heiligen Kölner Kirche, allen Christgläubigen, die dieses Schreiben einsehen werden, auf ewig.

Weil die Vergänglichkeit der Zeiten die Erinnerung an vergangene Ereignisse mit sich fortträgt, wird alles, was der Kenntnis der Menschen zukünftiger wie gegenwärtiger Zeiten übermittelt werden soll, notwendigerweise durch das Zeugnis einer lebendigen Schrift verewigt. Daher tun wir allen kund, dass der Konvent der seligen Jungfrau Maria in Fröndenberg (Wrondeberg) einen gewissen Zehnten in Billmerich (Bilemerke) von einigen Rittern, nämlich Harthmodus von Hachne und Albert von Lechnette, die ihn von Graf Otto von Tecklenburg (Thekeneburg) als Lehen hielten, für zweihundert Mark durch rechtmäßigen Kauf erworben haben.

Dieselben Verkäufer haben diesen Zehnten dem bereits genannten Grafen abgetreten, und dieser Graf, der ihn von der Kölner Kirche als Lehen hielt, hat ihn mit Zustimmung seiner Frau, seiner Kinder und seiner Ministerialen in unsere Hände abgetreten. Wir aber, da wir verpflichtet sind, die heilige Religion zu fördern, haben die Not des genannten Klosters mit väterlicher Zuneigung berücksichtigt und das Eigentum des vorgenannten Zehnten mit dem Rat und der Zustimmung der Prälaten der Kölner Kirche demselben unter der Bedingung übertragen, dass es uns und unseren Nachfolgern jährlich am Fest der Apostel Petrus und Paulus einen Goldgulden im Wert von zwölf Kölner Denaren zahlt.

Damit also diese unsere Handlung gültig und unerschütterlich bleibt, haben wir die darüber verfasste Urkunde mit dem Charakter unseres Siegels bekräftigen lassen und untersagen unter strengster Androhung des Anathemas, dass jemand es wagt, dieses Kloster bezüglich des genannten Zehnten zu belästigen, so wie er die göttliche Rache zu entgehen wünscht.

Zeugen dieser Sache sind:

Conradus, Majorpropst in Köln

Heinrich, Propst von St. Severin

Godefridus, Propst in Soest (Sosat)

Peregrinus, Notar und Kanoniker von St. Andreas in Köln

Heinrich, Dekan in Iserlohn (Iserenlon)

Hermannus, Dekan in Dortmund (Tremonia)

Adolfus, Graf in der Mark und sein Sohn Everhardus

Godefridus, Graf in Arnsberg (Arnesberge) und sein Sohn Godefridus

Hermannus von Rudhenberge

Jonathas von Ardey (Ardheia)

Theodhericus von Bilstein (Bilstene)

Heinrich Niger von Arnsberg

Albertus von Hurde, Mundschenk

Mauricius von Ahusen

Albertus, Marschall

und sehr viele andere.

Dies geschah im Jahre der Menschwerdung des Herrn 1233, unter dem Vorsitz Gregors auf dem römischen Stuhl, unter der Herrschaft Friedrichs, des römischen Kaisers, und seines Sohnes Heinrich, des durchlauchtigsten Königs von Sizilien.

Literatur

  • Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901

Anmerkungen

  1. Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901

Siehe auch