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Urkunde 1223

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Erzbischof Engelbert von Köln bekundet, dass sein Neffe Graf Friedrich von Isenburg für sein und seiner Eltern Seelenheil dem Kloster Elsey die Kirche daselbst und andere Besitzungen geschenkt habe, wieder andere Besitzungen aber verpfändet habe.

Wortlaut

Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst. Ihr Wortlaut wird nach dem WUB Band 7 (S. 102-103) zitiert: [1]

In nomine sancte et individue Trinitatis. Engelbertus Dei gratia sancte Coloniensis ecclesie archiepiscopus, dilectis in Christo . . priorisse et conventui in Elsey in perpetuum. Ex iniuncta nobis solicitudine pastorali commissarum ecclesiarum profectibus ea nos convenit providere diligentia, ut in hiis plantata subsistat religio et plantanda tam in temporalibus quam in spiritualibus largiente Altissimo sumere valeat incrementum. Sciant ergo presentes et futuri non ignorent, quod dilectus nepos noster Fridericus comes de Isenberch sui saluti cupiens consulere de consensu omnium fratrum et heredum suorum pro remedio anime sue suorumque parentum ecclesiam in Elsey cum dote et omnibus aliis attinentiis iam dicte ecclesie, insuper pomerium et mansum Gerwini cum omni integritate Deo et beate Virgini in Elsey libere et absolute obtulit et contradidit sororibus et fratribus ibidem Deo deservientibus possidenda simul et profutura. Molendina quoque et domum que Barme dicitur, sub ea forma dedit et obligavit conventui memorato, ut quemcunque exinde collegio hiis in sortem compntatis, quam primum triginta marcas ab eodem comite vel ab aliquo suo berede recepit, tam molendina quam eadem domus ad manus comitis sine omni difficultate redibunt eo adiecto, quod, cum matrem eius in fata cedere contingit, omnia bona quorum ipsa usumfructum habuerat, sepedictus conventus habebit libere, quousque iam dictus comes in solutionem debitorum sue matris triginta marcas assignavit ecclesie memorate. Cum igitur paci et quieti portantium iugum Christi in omnibus sit providendum, ut totius litis et calumpnie de medio tollatur materia, nos hanc donationem et factum coram nobis rite peractum confirmantes ad voluntatem et petitionem ipsius comitis presentem paginam exinde conscriptam tam nostro quam venerabilis fratris nostri Monasteriensis episcopi Theoderici et sepedicti comitis sigillis impressione fecimus communiri, auctoritate Dei omnipotentis et beatorum apostolorum Petri et Pauli districte inhibentes, ne quis ausu temerario formam facti pretaxati violare temptet vel presumat. Si vero aliquis instigante diabolo id facere non formidarit, sciat se vinculo excommunicationis innodatum, ut in die districti examinis cum Pilato accipiat portionem. Acta sunt hec anno Dominice incarnationis M°CC°XX°III, presidente Romane cathedre domino Honorio papa tercio, regnante Romanorum imperatore et semper augusto Frederico, anno presulatus nostri VIII°, indictione X. Presentes erant: dominus Otto Traiectensis episcopus, Engelbertus sancti Georgii in Colonia prepositus, Peregrinus clericus, Gerhardus custos; laici nobiles viri: dominus Gerhardus de Cleve, dominus Theodericus de Ravenesberch, dominus Otto comites, dominus Hermannus de Lippia et alii quam plures.

Übersetzung

Ins Deutsche übersetzt lautet die Urkunde wie folgt:

Im Namen der heiligen und ungeteilten Dreifaltigkeit. Engelbertus, von Gottes Gnaden Erzbischof der heiligen Kölner Kirche, den geliebten in Christus Priorin und dem Konvent in Elsey auf ewig.

Die uns übertragene pastorale Fürsorge verlangt von uns, den Fortschritten der uns anvertrauten Kirchen mit solcher Sorgfalt zu dienen, dass die dort gepflanzte Religion Bestand hat und die noch zu pflanzende, sowohl in zeitlichen als auch in geistlichen Gütern, vom Allerhöchsten reichlich Zuwachs erfahren möge. Es sollen daher die Gegenwärtigen wissen und die Zukünftigen nicht unkundig sein, dass unser geliebter Neffe Fridericus, Graf von Isenberg, um für sein Seelenheil zu sorgen, mit Zustimmung aller seiner Brüder und Erben zum Heil seiner Seele und der Seelen seiner Eltern die Kirche in Elsey mit Dotation und allen anderen Zugehörigkeiten der bereits genannten Kirche, ferner einen Obstgarten und eine Hufe des Gerwin mit all ihrer Unversehrtheit, Gott und der seligen Jungfrau in Elsey frei und absolut den dort Gott dienenden Schwestern und Brüdern zur Besitzung und zum Nutzen überlassen und übergeben hat.

Auch die Mühlen und das Haus, das Barmen (Barme) genannt wird, gab und verpflichtete er dem genannten Konvent unter der Bedingung, dass, sobald das Kollegium, dem diese Dinge zugerechnet werden, dreißig Mark von demselben Grafen oder einem seiner Erben erhalten hat, sowohl die Mühlen als auch dasselbe Haus ohne jede Schwierigkeit in die Hände des Grafen zurückfallen werden. Dies geschieht unter der zusätzlichen Bedingung, dass, wenn seine Mutter sterben sollte, alle Güter, deren Nießbrauch sie hatte, dem oft genannten Konvent frei zustehen, bis der bereits genannte Graf dreißig Mark zur Begleichung der Schulden seiner Mutter der genannten Kirche zugewiesen hat.

Daher ist für den Frieden und die Ruhe derer, die das Joch Christi tragen, in allem Vorsorge zu treffen, damit aller Streit und jede Anfechtung aus der Welt geschafft wird. Wir bestätigen diese Schenkung und die vor uns ordnungsgemäß vollzogene Handlung und haben auf Wunsch und Bitten desselben Grafen diese darüber verfasste Urkunde sowohl mit unserem als auch mit den Siegeln unseres verehrungswürdigen Bruders, des Bischofs Theodericus von Münster, und des oft genannten Grafen bekräftigen lassen. Mit der Autorität des allmächtigen Gottes und der seligen Apostel Petrus und Paulus untersagen wir strengstens, dass jemand es wagt oder sich anmaßt, die Form der vorgenannten Handlung zu verletzen. Sollte aber jemand, vom Teufel angestiftet, dies nicht scheuen, so wisse er, dass er mit dem Band der Exkommunikation belegt ist, damit er am Tage des strengen Gerichts mit Pilatus seinen Anteil empfange.

Dies geschah im Jahre der Menschwerdung des Herrn 1223, unter der Herrschaft des Herrn Papstes Honorius III. auf dem römischen Stuhl, unter der Herrschaft des römischen Kaisers und stets Augustus Friedrich, im 8. Jahr unseres Prälatendienstes, in der 10. Indiktion.

Anwesend waren:

Herr Otto, Bischof von Utrecht

Engelbertus, Propst von St. Georg in Köln

Peregrinus, Kleriker

Gerhardus, Custos

Edle Laien:

Herr Gerhardus de Cleve

Herr Theodericus de Ravenesberch

Herr Otto, Graf

Herr Hermannus de Lippia

und sehr viele andere.

Literatur

  • Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901

Anmerkungen

  1. Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901

Siehe auch