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Urkunde 1219 b

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Erzbischof Engelbert von Köln bestätigt im Jahr 1219 die Stiftung des Katharinenklosters in Dortmund und nimmt es unter seinen besonderen Schutz. Unter den Zeugen, die in der Urkunde benannt werden, befindet sich Friedrich von Isenburg.

Wortlaut

Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst und hat folgenden Wortlaut: [1]

In nomine sancte et individue trinitatis Engelbertus sancte Coloniensis ecclesie archiepiscopus imperpetuum. Religiosam vitam eligentibus pastorale convenit ad esse presidium et protectionis nostre suffragium impertiri, ne forte cuiuslibet incursus aut eos a proposito revocat aut robur quod absit sacre religionis infringat. Statuimus igitur et auctoritate nostra firmamus, ut in ecclesia sancte Katerine, cuius construende fundum Frithericus secundum Romanorum rex serenissimus et Sicilie deo et beate Katerine cum predio adiacente, quod "Koningescamp" nuncupatur, et ceteris bonis, que contulit, in quo sanctimoniales monasticum vitam professuras colligere proponit, nulli omino (!) hominum liceat secundum beati Benedicti regulam in eadem ecclesia ordinem commutare, nulli etiam episcoporum liceat eiusdem religionis sorores de eadem ecclesia expellere nec professionis regularis alicui ex ipso claustro discedere sine communis congregationis permissione, discedentem nullus episcoporum abbatum seu monachorum nullus omino hominum sine litteris commissionis ecclesie sue suscipere presumat. Perhibemus etiam et omnino interdicimus, ut nulla ecclesiastica secularisve persona prefate ecclesie ambitum vi vel fraude intrare seu occupare presumat, bona quoque et possessiones predicte ecclesie adquisita seu adquirenda empte seu a fidelibus in elemosina inibi deo servientium tradita presentis scripti pagina confirmamus cum universis usibus, earum scilicet pratis, pascuis, viis et inviis, riguis et irriguis, molendinis, nemorosis et campestribus, quecumque preterea in futurum concessione pontificum liberalitate regum vel principum seu quocunque rationabili modo adipisci poterunt firma imperpetuum in sancte religionis proposito inibi permansuris et illibata permaneant. Statuimus itaque, ut nulli prorsus hominum liceat iam dictam ecclesiam temere perturbare aut possessiones eius auferre seu ablatas retinere, minuere vel temerariis vexationibus fatigare sed omnia usibus fidelium ibidem profutura integra conserventur. Siqua igitur inposterum ecclesiastica secularisve persona hanc nostre constitutionis paginam infringere temere presumpserit nec commonita satisfactione congua emendaverit, ream se divino iudicio existere deperpetrata iniquitate cognoscat et a sacrstissimo corpore et sanguine dei et domini redemptoris nostri Jesu Christi aliena fiat atque in extremo examine districte ultioni subiaceat. servantibus autem eidem ecclesie, que iusta sunt sui, sit pax domini nostri Jesu Christi, quatenus et hii fructum bone actionis percipiant et apud districtum iudicem premia eterne vite inveniant. Ut autem hec rata et inconvulsa permaneant sigili nostri appensione et testibus subtra annotatis roborari fecimus, qui sunt Theodericus maior prepositus et archidiaconus, Conradus maior decanus et archidiaconus, Gerhardus prepositus sanctorum Apostolorum, Herimannus decanus de Bunna, Bipertus decanus de Gradibus, Herimannus subdecanus, Godefrithus capellarius, Pilegrimus notarius canonicus sancti Andree, Heinricus comes de Seina, Frithericus comes de Isenberg, Volquinus comes de Svalenberg, Gothefrithus camerarius, Theodericus de Muninkhusen dapifer et alii multi. Acta vero sunt verbi incarnati anno 1219 indictione 4, regnante Fritherico secundo regum Romanorum et Sicilie serenissimo, anno autem ordinationis nostro primo.

Übersetzung

Die Urkunde lautet in deutscher Sprache wie folgt:

Im Namen der heiligen und ungeteilten Dreifaltigkeit. Engelbertus, Erzbischof der heiligen Kölner Kirche, auf ewig.

Denjenigen, die das religiöse Leben wählen, gebührt der pastorale Schutz und die Gewährung unseres Beistandes, damit nicht etwa irgendein Übergriff sie von ihrem Vorhaben abbringt oder, was fern sei, die Stärke der heiligen Religion bricht. Wir setzen daher fest und bekräftigen mit unserer Autorität, dass in der Kirche der heiligen Katharina, deren Bauplatz der durchlauchtigste römische König und König von Sizilien, Frithericus II., Gott und der seligen Katharina mit dem angrenzenden Gut, das „Königskamp“ genannt wird, und anderen von ihm gestifteten Gütern geweiht hat, und in der er Nonnen, die das monastische Leben bekennen wollen, sammeln will, es absolut niemandem erlaubt sei, den Orden in derselben Kirche nach der Regel des heiligen Benedikt zu ändern. Auch ist es keinem Bischof erlaubt, die Schwestern desselben Ordens aus derselben Kirche zu vertreiben, noch darf jemand von diesem Kloster ohne Erlaubnis der gemeinsamen Kongregation vom regulären Gelübde abweichen. Niemand, weder Bischof noch Abt noch Mönch, niemand überhaupt darf eine abweichende Person ohne schriftliche Beauftragung seiner Kirche aufnehmen.

Wir untersagen auch ausdrücklich und verbieten gänzlich, dass irgendeine kirchliche oder weltliche Person es wagt, den Bereich der genannten Kirche mit Gewalt oder Betrug zu betreten oder zu besetzen. Die erworbenen oder noch zu erwerbenden Güter und Besitzungen der besagten Kirche, ob gekauft oder von Gläubigen als Almosen den dort Gott Dienenden übergeben, bestätigen wir mit dieser Urkunde mit allen Nutzungen, nämlich Wiesen, Weiden, Wegen und unbegehbaren Wegen, bewässerten und unbewässerten Flächen, Mühlen, bewaldeten und ländlichen Gebieten, und was immer sie in Zukunft durch Gewährung von Bischöfen, Freigiebigkeit von Königen oder Fürsten oder auf irgendeine vernünftige Weise erwerben können, soll für immer fest und unversehrt bleiben für diejenigen, die dort im Sinne der heiligen Religion verbleiben.

Wir setzen also fest, dass es absolut niemandem erlaubt sei, die bereits genannte Kirche mutwillig zu stören oder ihre Besitzungen zu entziehen oder entzogene zurückzuhalten, zu mindern oder mit vermessenen Belästigungen zu ermüden, sondern alles soll unversehrt erhalten bleiben zum Nutzen der dortigen Gläubigen.

Wenn also in Zukunft irgendeine kirchliche oder weltliche Person es wagen sollte, diese Seite unserer Konstitution mutwillig zu verletzen und nach Mahnung nicht mit angemessener Genugtuung Buße tut, so soll sie sich dem göttlichen Gericht wegen der begangenen Ungerechtigkeit schuldig wissen und vom heiligsten Leib und Blut Gottes und unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus ausgeschlossen sein und in der letzten Prüfung der strengen Vergeltung unterliegen. Denjenigen aber, die der Kirche das ihre gerecht wahren, sei der Friede unseres Herrn Jesus Christus, damit sie hier die Frucht guter Taten empfangen und beim strengen Richter die Belohnungen des ewigen Lebens finden.

Damit aber dies fest und unerschütterlich bleibt, haben wir es mit der Anbringung unseres Siegels und den unten aufgeführten Zeugen bekräftigen lassen, welche sind:

Theodericus, Majorpropst und Archidiakon

Conradus, Majordekan und Archidiakon

Gerhardus, Propst der heiligen Apostel

Herimannus, Dekan von Bonn (Bunna)

Bipertus, Dekan von Gradibus

Herimannus, Subdekan

Godefrithus, Kaplan

Pilegrimus, Notar und Kanoniker von St. Andreas

Heinricus, Graf von Sayn (Seina)

Frithericus, Graf von Isenberg

Volquinus, Graf von Svalenberg

Gothefrithus, Kämmerer

Theodericus de Muninkhusen, Truchsess

und viele andere.

Geschehen aber im Jahre des inkarnierten Wortes 1219, in der 4. Indiktion, unter der Herrschaft des durchlauchtigsten römischen Königs und Königs von Sizilien, Frithericus II., und im ersten Jahr unserer Weihe.

Literatur

  • Karl Rübel: Dortmunder Urkundenbuch. Band I. Erste Hälfte. Dortmund 1881

Siehe auch

Anmerkungen

  1. zitiert nach Karl Rübel: Dortmunder Urkundenbuch. Band I. Erste Hälfte. Dortmund 1881, S. 16-18