Urkunde 1202
Adolf Erzbischof von Köln bestätigt in einer Urkunde aus dem Jahr 1202 dem Gotteshaus Scheda die an dasselbe verfolgte Schenkung des Hofes Widehagen durch die Gebrüder von Ardey.
Wortlaut
Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst. Ihr Wortlaut wird nach Kindlinger zitiert: [1]
In nomine sanctae & individuae Trinitatis. Ego Adolphus dei ordinatione sancte coloniensis Ecclesie Archiepiscopus omnibus successoribus in perpetuum. Cum de specule nobis commisse prospectu sollicitudinis oculum in omne genus hominum intendere renemur, solicitius tamen in eos, qui voluntarie humilitati sub potenti manu Dei omnem sollicitudiem suam in eum projecerunt, per quorum orationes & status temporum nostrorum prosperetur & peccatorum nostorum sarcina levigetur: notum esse volumus tam presentibus quam futuris, quod Curtim in Widehagen cum tribus manis & omnibus attinentiis suis beate Dei genitrici virgini Marie sanctoque Petro Apostoli, Patronis Schedensis Ecclesie, & fratribus ibidem Deo militantibus perpetua donationje tradidimus. Quo quia ad petitionem nobilis viri Jonathe de Ardeia fecimus, eandem curtim, quam in feodo a nobis habetat, prius resignaverat. Curtim dunraxat frater ejus celebris memorie Everhardus tunc, nuper defunctus, adhuc vivens predicte dederat Ecclesie, scilicer in die sepultarae ipsius mansos donando frater ejus superaddidit; uterque viedeliver ea interpositione ut de rato noster inclinaretur consensus. Quad quia intuitu Dei & amore vite future benivolo animo annuimus. Ne quis successorum nostrorum hanc Donantionem nostram permutare vel cassare valeat, eam autoritate patris & filii & spiritus sancti confirmamus, omnem personam excommunicationis anathemare ferientes, que huic pagine, sigilli nostri munimine signate, consilio & actione fuerit contraria. Testes hujus rei sunt Hermannus Abbas de S. Panthaleone in Colonia, Theodericus Prepositus de S. Gereone, Arnoldus Abbas de Wedinckhusen, Hermannus sacerdos inclusus ibidem, Godefridus Comes de Arnesberg, Arnoldus, Everhardus filius ejus Comites de Altena, Adolphus puer Comes de Marka, Henricus & Theodericus filius ejus de Hokenswagen, Nobilis Heinricus de Arnesberg frater ejus Heinricus, Theoderics de Gevore, Hermannus & filius ejus Gerhardus de Altena, Reimboldus & filius ejus Heinricus de Graschaph; Ministeriales Hermannuns Scultetus & filius ejus Hermannus; Gerwinus de Sosatia, Heinricus de Volmestene, Rodolfus & filius ejus Rodolfus de Ervete, Brunstenus Sconekint, Rodolfus de Burbenne, Lobertus Notarius & pater ejus Conradus & patruus Hartwicus de Anlagen, Arnoldus de Wichlen, Theodoricus Tancwort & alii quamplures. Acta sunt hec anno dominice incarnationis M°.C°C°.II°, Indictione II.
Übersetzung
Die Übersetzung der Urkunde ins Deutsche lautet:
Im Namen der heiligen und ungeteilten Dreifaltigkeit. Ich, Adolf, von Gottes Bestimmung Erzbischof der heiligen Kölner Kirche, an alle Nachfolger auf ewig.
Da wir vom Ausblick unserer uns anvertrauten Aufsicht den Blick der Fürsorge auf alle Menschen richten müssen, so doch mit größerer Sorgfalt auf jene, die sich freiwillig der Demut unter der mächtigen Hand Gottes unterworfen und all ihre Sorge auf ihn geworfen haben, durch deren Gebete sowohl der Zustand unserer Zeiten gedeiht als auch die Last unserer Sünden erleichtert wird: Wollen wir sowohl den Gegenwärtigen als auch den Zukünftigen bekannt machen, dass wir den Hof in Wiedenhagen mit drei Hufen und all seinen Zugehörigkeiten der seligen Gottesmutter, der Jungfrau Maria, und dem heiligen Petrus, dem Apostel, den Patronen der Schedenischen Kirche (Kloster Scheden bei Göttingen), und den dort Gott dienenden Brüdern als ewige Schenkung übergeben haben. Da wir dies auf Bitten des edlen Mannes Jonathas von Hardenberg (Ardeia) taten, hatte er denselben Hof, den er von uns als Lehen besaß, zuvor resigniert (zurückgegeben).
Nur der Hof, den sein Bruder, der hochverehrte Everhard, damals kürzlich verstorben, zu Lebzeiten der genannten Kirche gegeben hatte, nämlich die Hufen, die sein Bruder am Tage seiner Beisetzung zusätzlich schenkte; beide gaben dies mit der Bedingung, dass unsere Zustimmung dazu geneigt sei. Dies haben wir aus Gottes Eingebung und Liebe zum zukünftigen Leben mit wohlwollendem Herzen zugestanden.
Damit keiner unserer Nachfolger diese unsere Schenkung ändern oder aufheben kann, bestätigen wir sie mit der Autorität des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, indem wir jede Person mit der Exkommunikation belegen und dem Anathema unterwerfen, die dieser mit unserem Siegel versehenen Urkunde im Rat und in der Tat entgegenwirkt.
Zeugen dieser Sache sind:
Hermann, Abt von St. Pantaleon in Köln.
Dietrich, Propst von St. Gereon.
Arnold, Abt von Wiedenbrück (Wedinckhusen).
Hermann, dortiger eingeschlossener Priester.
Gottfried, Graf von Arnsberg.
Arnold, Everhard, sein Sohn, Grafen von Altena.
Adolf, der junge Graf von der Mark.
Heinrich und Dietrich, sein Sohn, von Hokenswagen.
Der Edelherr Heinrich von Arnsberg, sein Bruder Heinrich.
Dietrich von Gevore.
Hermann und sein Sohn Gerhard von Altena.
Reimbold und sein Sohn Heinrich von Grafschaft.
Ministeriale:
Hermann, Schultheiß, und sein Sohn Hermann.
Gerwin von Soest.
Heinrich von Volmestein.
Rudolf und sein Sohn Rudolf von Erwitte.
Brunsten Sconeckint.
Rudolf von Burbenne.
Lobert, Notar, und sein Vater Konrad und sein Onkel Hartwig von Anlagen.
Arnold von Wichlen.
Theoderich Tancwort.
und sehr viele andere.
Dies geschah im Jahre der Menschwerdung des Herrn 1202, in der 2. Indiktion.
Bemerkungen
In dieser Urkunde tritt Adolf I. von der Mark erstmalig mit der Bezeichnung (Jung-)Graf von der Mark auf.
Literatur
- Niklas Kindlinger: Geschichte der Familie und Herrschaft von Volmestein - ein Beytrag zur Geschichte des Bauern- und Lehnwesens, und der Staatsverfassung. Welcher die Urkunden enthält. Osnabrück 1801.
Anmerkungen
- ↑ Niklas Kindlinger: Geschichte der Familie und Herrschaft von Volmestein - ein Beytrag zur Geschichte des Bauern- und Lehnwesens, und der Staatsverfassung. Welcher die Urkunden enthält. Osnabrück 1801.