Urkunde 1147 Juni 17
In einer Urkunde vom 17. Juni 1147 bestätigt Papst Eugenius III. dem Kloster Deutz dessen Besitzungen in Westfalen. Dabei werden u.a. die Kirche und der Hof zu Herringen und die Kirche und der Hof zu Pelkum erwähnt.
Wortlaut
Die lateinische Urkunde lautet nach Lacomblet (S. 244-245): [1]
Eugenius episcopus seruus seruorum dei. Dilectis filiis Gerlaco abbati monasterii s. Heriberti in Tuitio ciusque fratribus tam presentibus quam futuris regularem uitam professis in perpetuum. Quoniam sine uero cultu religionis nec caritatis unitas potest consistere. nec deo gratum exhibere seruitium. expetit apostolice auctoritati. religiosas personas diligere. earum quieti auxiliante deo salubriter prouidere. Ea propter dilecti in domino filii uestris iustis postulationibus clementer annuimus et prefatum monasterium in quo diuino mancipati estis obsequio. sub b. Petri et nostra protectione suscipimus et presentis scripti priuilegio communimus. Statuentes ut quascunque possessiones quecunque bona idem monasterium in presentiarum iuste et canonice possidet. aut in futurum concessione pontificum. largitione regum uel principum. oblatione fidelium. seu aliis iustis modis deo propitio poterit adipisci. firma uobis uestrisque successoribus et illibata permaneant. in quibus hec propriis duximus exprimenda uocabulis. Castrum ipsum Tuitiense cum ecclesia s. Urbani et decimis et omnibus appendiciis et inmunitatibus suis. In Remago decimam agrorum et uinearum. Ecclesiam et curtem cum decima in Windense. In Vene ecclesiam cum curte et decima. In Disternich ecclesiam cum decima. In Zudendorp ecclesiam et curtem cum decima. In Wadenhem curtem. In Antwilre et Eswilre ecclesiam et curtem. In Westhoue curtem cum capella. In Houmere curtem cum capella. In Herine curtem cum capella. In Langela curtem. In Belle curtem. In Mursa curtem cum capella. In Merehem curtem. In Ellinge curtem. In Vellepe curtem. in Rinwich curtem. In Wic. et Werlinge. et Odnige iustitiam regalem. In Settene ecclesiam cum decima. In Gladbech ecclesiam et curtem. In Wermere curtem. In Hatnecke ecclesiam et curtem. In Elipe curtem. In Rodhe curtem cum capella. In Heringe ecclesiam et curtem. in Pelechem curtem cum capella. In Ardeia curtem. In Quinem curtem cum capella. In Viesche curtem cum ecclesia. In Nona curtem cum ecclesia. In Bilka curtem. In Wedmerenghausen curtem. In Walda ecclesiam et curtem. In Leichlingen ecclesiam et curtem. Castrum Burgele cum curte et ecclesia. In Horzela curtem cum capella. In Hembe duos mansos et dimidium. In Oestheim mansum. In Ratheke uineas. In Bulsen uineas. In Mulne uineas et agros et nauigium in reno. In Heistre uineas et agros. In Rodhe ecclesiam cum decima. In Unna ecclesiam. In Boine ecclesiam. In Burge ecclesiam cum decima. In Birtine ecclesiam cum decima. In Affellerbeche ecclesiam cum decima. In Derne cclesiam. In Datlen ecclesiam. In kirchhelle ecclesiam. In Buron ecclesiam. In Waldorp ecclesiam. In Wattenscheid ecclesiam. In kirspe ecclesiam. In Brunon ecclesiam. In Heltnon ecclesiam. In Winingen ecclesiam. Decernimus ergo ut nulli omnino hominum liceat prefatum monasterium temere perturbare. aut eius possessiones auferre. uel ablatas retinere. minuere. aut aliquibus uexationibus fatigare. sed omnia integra conseruentur eorum pro quorum gubernatione et sustentatione concessa sunt usibus omnimodis profutura. Salua sedis apostolice auctoritate et diocesanorum episcoporum canonica iustitia. Si qua igitur in futurum eccle- siastica secularisue persona hanc nostre constitutionis paginam sciens contra eam temere uenire temptauerit. secundo tertioue commonita si non satisfactione congrua emendauerit. potestatis honorisque sui dignitate careat. reamque se diuino iudicio existere de perpetrata iniquitate cognoscat et a sacratissimo corpore et sanguine dei et domini nostri redemptoris iesu christi aliena fiat atque in extremo examini districte ultioni subiaceat. cunctis autem eidem loco iusta seruantibus sit pax domini nostri iesu christi. quatenus et hic fructum bone actionis percipiant et apud districtum iudicem premia eterne pacis inueniant. Amen.
Datum Meldis per manum Guidonis sancte romane ecclesie diaconi cardinalis et cancellarii. XV. kal. Iulii. indictione X. incarnationis dominice anno MCXLVII. Pontificatus uero domini Eugenii III. pape anno III.
Übersetzung
Im Namen der heiligen und unteilbaren Dreifaltigkeit. Eugenius, Bischof, Diener der Diener Gottes.
An die geliebten Söhne Gerlach, Abt des Klosters des Heiligen Heribert in Deutz, und seine Brüder, sowohl gegenwärtige als auch zukünftige, die das reguläre Leben auf ewig bekennen.
Da ohne den wahren Kult der Religion weder die Einheit der Liebe bestehen kann noch Gott ein wohlgefälliger Dienst dargebracht werden kann, ist es Aufgabe der apostolischen Autorität, religiöse Personen zu lieben und für deren Ruhe mit Gottes Hilfe heilsam Sorge zu tragen. Deshalb, geliebte Söhne im Herrn, geben wir euren gerechten Bitten gnädig statt und nehmen das besagte Kloster, in dem ihr dem göttlichen Dienst hingegeben seid, unter den Schutz des heiligen Petrus und unseren eigenen und bekräftigen es mit dem Privileg dieses Schreibens.
Wir bestimmen, dass alle Besitzungen und Güter, die dasselbe Kloster gegenwärtig gerecht und kanonisch besitzt, oder die es in Zukunft mit Gottes Gnade durch Gewährung von Bischöfen, Schenkung von Königen oder Fürsten, Opfergaben von Gläubigen oder auf andere gerechte Weise erwerben kann, euch und euren Nachfolgern fest und unversehrt bleiben. Unter diesen haben wir diese mit eigenen Bezeichnungen ausgedrückt:
Das Kastell Deutz selbst mit der Kirche St. Urban und seinen Zehnten und allen Zugehörigkeiten und Immunitäten. In Remagen den Zehnten der Felder und Weinberge. Die Kirche und einen Hof mit Zehnten in Windense. In Vene die Kirche mit Hof und Zehnten. In Disternich die Kirche mit Zehnten. In Zudendorf die Kirche und einen Hof mit Zehnten. In Wadenheim einen Hof. In Antwilre und Eswilre eine Kirche und einen Hof. In Westhofe einen Hof mit Kapelle. In Houmere einen Hof mit Kapelle. In Herne einen Hof mit Kapelle. In Langela einen Hof. In Belle einen Hof. In Mürsa einen Hof mit Kapelle. In Merheim einen Hof. In Ellingen einen Hof. In Vellepe einen Hof. In Rinwich einen Hof. In Wick, und Werlinge, und Odingen die königliche Gerichtsbarkeit. In Settene die Kirche mit Zehnten. In Gladbeck die Kirche und einen Hof. In Wermer einen Hof. In Hatnecke die Kirche und einen Hof. In Eilpe einen Hof. In Rode einen Hof mit Kapelle. In Heringen die Kirche und einen Hof. In Pelechem einen Hof mit Kapelle. In Ardeia einen Hof. In Quinem einen Hof mit Kapelle. In Viesche einen Hof mit Kirche. In Nona einen Hof mit Kirche. In Bilke einen Hof. In Wedmerenghausen einen Hof. In Walda die Kirche und einen Hof. In Leichlingen die Kirche und einen Hof.Kastell Bürgel mit Hof und Kirche. In Horzela einen Hof mit Kapelle. In Hemm zweieinhalb Hufen. In Ostheim eine Hufe. In Ratheke Weinberge. In Bülsen Weinberge. In Mülheim Weinberge und Felder und ein Schiff auf dem Rhein. In Heister Weinberge und Felder. In Rode die Kirche mit Zehnten. In Unna die Kirche. In Bönen die Kirche. In Berg die Kirche mit Zehnten. In Birten die Kirche mit Zehnten. In Affellerbeck die Kirche mit Zehnten. In Derne die Kirche. In Datteln die Kirche. In Kirchhellen die Kirche. In Büren die Kirche. In Waldorp die Kirche. In Wattenscheid die Kirche. In Kirspe die Kirche. In Brunon die Kirche. In Helton die Kirche. In Winingen die Kirche.
Wir bestimmen daher, dass es absolut keinem Menschen erlaubt sein soll, das vorgenannte Kloster mutwillig zu stören, oder dessen Besitzungen zu entziehen, oder entzogene zurückzuhalten, zu mindern oder mit irgendeiner Belästigung zu ermüden. Sondern alles soll unversehrt erhalten bleiben, um den Bedürfnissen jener in jeder Hinsicht zu dienen, für deren Regierung und Unterstützung es gewährt wurde. Dies unbeschadet der Autorität des Apostolischen Stuhls und der kanonischen Gerechtigkeit der Diözesanbischöfe.
Wenn daher in Zukunft irgendeine kirchliche oder weltliche Person, die diese Seite unserer Konstitution kennt, es wagen sollte, mutwillig dagegen zu verstoßen, und nach zwei- oder dreimaliger Mahnung keine angemessene Genugtuung leistet, so soll sie der Würde ihrer Gewalt und Ehre verlustig gehen und sich dem göttlichen Gericht wegen der begangenen Ungerechtigkeit schuldig wissen; sie soll vom heiligsten Leib und Blut Gottes und unseres Erlösers Jesus Christus ausgeschlossen sein und in der letzten Prüfung einer strengen Vergeltung unterliegen. Allen aber, die diesem Ort gerecht dienen, sei der Friede unseres Herrn Jesus Christus, damit sie hier die Frucht guter Taten empfangen und beim strengen Richter die Belohnungen des ewigen Friedens finden. Amen.
Gegeben in Meaux, durch die Hand von Guido, Kardinaldiakon und Kanzler der Heiligen Römischen Kirche, am 17. Juni, in der zehnten Indiktion, im Jahr der Menschwerdung des Herrn 1147. Im dritten Jahr des Pontifikats des Herrn Papstes Eugenius III.
Literatur
- Erhard, H.A. (Hrsg.). Regesta Historiae Westfalia. Zweiter Band. (1851). Münster: Regensburg. S. 22
- Lacomblet, Theodor Joseph: Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins oder des Erzstifts Cöln, der Fürstenthümer Jülich und Berg, Geldern, Meurs, Kleve und Mark, und der Reichsstifte Elten, Essen und Werden : aus den Quellen in dem Königlichen Provinzial-Archiv zu Düsseldorf und in den Kirchen- und Stadt-Archiven der Provinz, vollständig und erläutert. Band 1. Düsseldorf 1840
Siehe auch
Anmerkungen
- ↑ Lacomblet, Theodor Joseph: Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins oder des Erzstifts Cöln, der Fürstenthümer Jülich und Berg, Geldern, Meurs, Kleve und Mark, und der Reichsstifte Elten, Essen und Werden : aus den Quellen in dem Königlichen Provinzial-Archiv zu Düsseldorf und in den Kirchen- und Stadt-Archiven der Provinz, vollständig und erläutert. Band 1. Düsseldorf 1840