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[[Bild:Bunker_Feidikstrasse.jpg|thumb|right|Hochbunker (Luftschutzbunker) an der Feidkstraße]] | [[Bild:Bunker_Feidikstrasse.jpg|thumb|right|Hochbunker (Luftschutzbunker) an der Feidkstraße]] | ||
Zum Schutz der Zivilbevölkerung gegen Luftangriffe wurden während des [[Zweiter Weltkrieg|Zeiten Welkrieges]] in Hamm entsprechend den Vorgaben des NS-Regimes in Deutschland '''Hochbunker''' (Luftschutzbunker) gebaut werden. Nachdem Adolf Hitler ein Sofortprogramm zu m Luftschutz am 10. Oktober 1940 angordnet hatte <ref> vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der | Zum Schutz der Zivilbevölkerung gegen Luftangriffe wurden während des [[Zweiter Weltkrieg|Zeiten Welkrieges]] in Hamm entsprechend den Vorgaben des NS-Regimes in Deutschland '''Hochbunker''' (Luftschutzbunker) gebaut werden. Nachdem Adolf Hitler ein Sofortprogramm zu m Luftschutz am 10. Oktober 1940 angordnet hatte <ref> vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der Planungen des Stadtbaurats Emil Haarmann. Hamm 2002, S. 93 </ref>, wurde dies von der Stadtverwaltung Hamm umgehend umgesetzt. Erste Baumaßnahmen wurden bereits im Dezember 1940 begonnen. | ||
In der ersten Welle von Hochbunkern wurden die Luftschutzbunker <br> | In der ersten Welle von Hochbunkern wurden die Luftschutzbunker <br> | ||
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4. Bad Hamm <br> | 4. Bad Hamm <br> | ||
5. Posener Straße <br> | 5. Posener Straße <br> | ||
errichtet. Diese Bunker hatten Außenwände von einer Dicke von 1,10 Meter und Abschlussdecken mit einer Stärke von 1,40 Meter. Die Fertigstellung der Bauten lag im letzten Vierteljahr 1941. <ref> vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der | errichtet. Diese Bunker hatten Außenwände von einer Dicke von 1,10 Meter und Abschlussdecken mit einer Stärke von 1,40 Meter. Die Fertigstellung der Bauten lag im letzten Vierteljahr 1941. <ref> vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der Planungen des Stadtbaurats Emil Haarmann. Hamm 2002, S. 117 </ref> | ||
Im 1. Quartal 1941 wurde von Seiten der Stadtverwaltung mit den Planungen für eine zweite Welle von Hochbunkern begonnen. Es handelt sich dabei um die folgenden Luftschutzbunker: <br> | Im 1. Quartal 1941 wurde von Seiten der Stadtverwaltung mit den Planungen für eine zweite Welle von Hochbunkern begonnen. Es handelt sich dabei um die folgenden Luftschutzbunker: <br> | ||
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9. Vorsterhauser Weg <br> | 9. Vorsterhauser Weg <br> | ||
10. Vorheider Weg <br> | 10. Vorheider Weg <br> | ||
Diese Bauten waren spätestens Mitte 1943 einsatzfertig. <ref> vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der | Diese Bauten waren spätestens Mitte 1943 einsatzfertig. <ref> vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der Planungen des Stadtbaurats Emil Haarmann. Hamm 2002, S. 117 </ref> | ||
Zu dieser zweiten Welle ist auch der Krankenhausbunker | Zu dieser zweiten Welle ist auch der Krankenhausbunker | ||
11. Langewanneweg <br> | 11. Langewanneweg <br> | ||
zu zählen, der allerdings dem städtischen Krankenhaus vorbehalten blieb. Er beherbergte im dritten Obergeschoss die geplanten Operationssäle. <ref> vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der | zu zählen, der allerdings dem städtischen Krankenhaus vorbehalten blieb. Er beherbergte im dritten Obergeschoss die geplanten Operationssäle. <ref> vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der Planungen des Stadtbaurats Emil Haarmann. Hamm 2002, S. 119 </ref> | ||
Die vorgenannten Luftschutzbunker sind heute noch erhalten. | Die vorgenannten Luftschutzbunker sind heute noch erhalten. | ||
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13. Sternstraße <br> | 13. Sternstraße <br> | ||
14. Rothebach <br> | 14. Rothebach <br> | ||
15. Ostenwall <br><ref> vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der | 15. Ostenwall <br><ref> vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der Planungen des Stadtbaurats Emil Haarmann. Hamm 2002, S. 122 </ref> | ||
Zu den Nr. 12 und 13. wurden nur die Bodenplatten - an der Sternstraße nur z.T. - ausgeführt. <ref> vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der | Zu den Nr. 12 und 13. wurden nur die Bodenplatten - an der Sternstraße nur z.T. - ausgeführt. <ref> vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der Planungen des Stadtbaurats Emil Haarmann. Hamm 2002, S. 164 und S. 166 </ref> Der Rothebachbunker dagegen wurde gebaut, kam aber im Rohbau nur bis zum 5. Obergeschoss. <ref> vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der Planungen des Stadtbaurats Emil Haarmann. Hamm 2002, S. 168 </ref> Am Standort Ostenwall gab es nur erste Skizzen in der Bauplanung. <ref> vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der Planungen des Stadtbaurats Emil Haarmann. Hamm 2002, S. 170 </ref> | ||
Überdies waren mindestens 14 weitere Hochbunker in einer nächsten Ausbaustufe des Luftschutzes geplant. <ref> vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der | Überdies waren mindestens 14 weitere Hochbunker in einer nächsten Ausbaustufe des Luftschutzes geplant. <ref> vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der Planungen des Stadtbaurats Emil Haarmann. Hamm 2002, S. 123 </ref> | ||
== Luftschutzbunker Nr. 1 Großer Sandweg == | == Luftschutzbunker Nr. 1 Großer Sandweg == | ||
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Die Bunkeranlage war zweigeschossig angelegt worden. Im Erdgeschoss der Bunkeranlage war 1940 eine Rettungsstelle eingerichtet. Das Obergeschoss diente aus Luftschutzraum. Der Bau wurde am 31. August 1940 seiner damaligen Bestimmung übergeben. <ref> vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der | Die Bunkeranlage war zweigeschossig angelegt worden. Im Erdgeschoss der Bunkeranlage war 1940 eine Rettungsstelle eingerichtet. Das Obergeschoss diente aus Luftschutzraum. Der Bau wurde am 31. August 1940 seiner damaligen Bestimmung übergeben. <ref> vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der Planungen des Stadtbaurats Emil Haarmann. Hamm 2002, S. 141 </ref> | ||
Der Bunker wurde zur Erweiterung der Ludgerischule überbaut. | Der Bunker wurde zur Erweiterung der Ludgerischule überbaut. | ||
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Der Hochbunker am Schillerplatz wurde als dreigeschossiger Bau mit Walmdach errichtet. Die Baumaßnahme begann im 1. Quartal 1941. Eine Aufrüstung der Abschlussdecke des Bunkers, die 1,40 Meter dick ist, um 1 Meter, war für den Herbst 1944 vorgesehen. Ebenso ist eine Außentreppenanlage an der Südseite des Bunkers nicht zur Ausführung gekommen. <ref> vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der | Der Hochbunker am Schillerplatz wurde als dreigeschossiger Bau mit Walmdach errichtet. Die Baumaßnahme begann im 1. Quartal 1941. Eine Aufrüstung der Abschlussdecke des Bunkers, die 1,40 Meter dick ist, um 1 Meter, war für den Herbst 1944 vorgesehen. Ebenso ist eine Außentreppenanlage an der Südseite des Bunkers nicht zur Ausführung gekommen. <ref> vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der Planungen des Stadtbaurats Emil Haarmann. Hamm 2002, S. 142 </ref> | ||
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden am Bunker Sprengversuche unternommen. Dabei sind Fensteröffnungen herausgesprengt worden. Um das unbefugte Eindringen in den Bunker zu unterbinden, wurden die Maueröffnungen später zugemauert. <ref> vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der | Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden am Bunker Sprengversuche unternommen. Dabei sind Fensteröffnungen herausgesprengt worden. Um das unbefugte Eindringen in den Bunker zu unterbinden, wurden die Maueröffnungen später zugemauert. <ref> vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der Planungen des Stadtbaurats Emil Haarmann. Hamm 2002, S. 142 </ref> | ||
Der Bunker befindet sich in Privatbesitz. Auf der Abschlussdecke wurden 4 Wohnungen aufgesetzt. Diese sind durch ein Treppenhaus an der Nordseite des Bunkers zugänglich gemacht worden. <ref> vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der | Der Bunker befindet sich in Privatbesitz. Auf der Abschlussdecke wurden 4 Wohnungen aufgesetzt. Diese sind durch ein Treppenhaus an der Nordseite des Bunkers zugänglich gemacht worden. <ref> vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der Planungen des Stadtbaurats Emil Haarmann. Hamm 2002, S. 142 </ref> | ||
== Luftschutzbunker Nr. 3 Viktoriaplatz == | == Luftschutzbunker Nr. 3 Viktoriaplatz == | ||
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Der Hochbunker am Viktoriaplatz wurde als 4-geschossiger Luftschutzbunker ausgeführt. Geplant war zudem ein Walmdach. Das Bunkergebäude wurde im Herbst 1944 bei einem alliierten Luftangriff von zwei Sprengbomben getroffen, die das Gebäude beschädigten. Tote und Verletzte waren bei diesen Treffern nicht zu vermelden. <ref> vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der | Der Hochbunker am Viktoriaplatz wurde als 4-geschossiger Luftschutzbunker ausgeführt. Geplant war zudem ein Walmdach. Das Bunkergebäude wurde im Herbst 1944 bei einem alliierten Luftangriff von zwei Sprengbomben getroffen, die das Gebäude beschädigten. Tote und Verletzte waren bei diesen Treffern nicht zu vermelden. <ref> vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der Planungen des Stadtbaurats Emil Haarmann. Hamm 2002, S. 144 </ref> | ||
== Luftschutzbunker Nr. 4 Bad Hamm == | == Luftschutzbunker Nr. 4 Bad Hamm == | ||
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== Luftschutzbunker Nr. 12 Nordenwall == | == Luftschutzbunker Nr. 12 Nordenwall == | ||
Zur Ausführung kam nur die Betonbodenplatte. Auf dieser Platte wurde nach dem Krieg das DGB-Haus errichtet. <ref> vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der | Zur Ausführung kam nur die Betonbodenplatte. Auf dieser Platte wurde nach dem Krieg das DGB-Haus errichtet. <ref> vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der Planungen des Stadtbaurats Emil Haarmann. Hamm 2002, S. 164 </ref> | ||
== Luftschutzbunker Nr. 13 Sternstraße == | == Luftschutzbunker Nr. 13 Sternstraße == | ||
Zur Ausführung kam nur ein Teil der Bodenplatte. Auf dieser Platte wurde das Wohnhaus Goethestraße 3 errichtet. <ref> vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der | Zur Ausführung kam nur ein Teil der Bodenplatte. Auf dieser Platte wurde das Wohnhaus Goethestraße 3 errichtet. <ref> vgl. Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der Planungen des Stadtbaurats Emil Haarmann. Hamm 2002, S. 166 </ref> | ||
== Luftschutzbunker Nr. 14 Rothebach == | == Luftschutzbunker Nr. 14 Rothebach == | ||
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== Literatur == | == Literatur == | ||
Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der | Wulf, Karl: Hamm - Planen und Bauen 1936-1945. Innenstadtplanung - Bau der Luftschutzbunker. Dargestellt und erläutert auf der Grundlage der Planungen des Stadtbaurats Emil Haarmann. Hamm 2002 | ||
== Presseberichte == | == Presseberichte == |