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[[Bild:Luftbild_Rangierbahnhof.jpg|thumb|right|Rangierbahnhof, 2009]] | [[Bild:Luftbild_Rangierbahnhof.jpg|thumb|right|Rangierbahnhof, 2009]] | ||
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Der '''Rangierbahnhof''' Hamm wurde [[1882]] angelegt. Nach Umbaumaßnahmen zu Beginn der 1920er-Jahre zählte die Anlage mit einer Fläche von 110 Hektar,<ref>Walter Vollmer (1963): Westfälische Städtebilder. Berichte und Betrachtungen. Gütersloh: C. Bertelsmann, S. 220.</ref> 9,3 Kilometern Länge und bis zu 430 Metern Breite bei einer Gesamt-Gleislänge von 325 Kilometern und einer Kapazität von 10.500 Wagen pro Tag zu den größten ihrer Art in Europa. | Der '''Rangierbahnhof''' Hamm wurde [[1882]] angelegt. Nach Umbaumaßnahmen zu Beginn der 1920er-Jahre zählte die Anlage mit einer Fläche von 110 Hektar,<ref>Walter Vollmer (1963): Westfälische Städtebilder. Berichte und Betrachtungen. Gütersloh: C. Bertelsmann, S. 220.</ref> 9,3 Kilometern Länge und bis zu 430 Metern Breite bei einer Gesamt-Gleislänge von 325 Kilometern und einer Kapazität von 10.500 Wagen pro Tag zu den größten ihrer Art in Europa. | ||
[[Bild:Hamm_Rbf01.jpg|thumb|right|Rangierbahnhof an der [[Rathenaustraße]]]] | |||
Noch [[1974]] wurden in Hamm insgesamt rund 1,9 Millionen Güterwagen zu neuen Zügen formiert, doch nach der Privatisierung der Bahn und einer Verlagerung seiner Aufgaben nach Hagen-Vorhalle im 21. Jahrhundert wurden große Teile der Gleisanlagen nicht mehr genutzt. | Noch [[1974]] wurden in Hamm insgesamt rund 1,9 Millionen Güterwagen zu neuen Zügen formiert, doch nach der Privatisierung der Bahn und einer Verlagerung seiner Aufgaben nach Hagen-Vorhalle im 21. Jahrhundert wurden große Teile der Gleisanlagen nicht mehr genutzt. | ||
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== Geschichte == | == Geschichte == | ||
[[Bild:Hamm_Rbf01_Bremsturm.jpg|thumb|right|Bremsturm Hamm Rbf, 1975]] | |||
Der Rangierbahnhof Hamm, der zwar unmittelbar südlich – in direkter Nachbarschaft des Hauptbahnhofs – liegt, mit dem Personenbahnhof aber nicht identisch ist, wurde im Jahre [[1882]] angelegt. Infolge des starken Anwachsens des Zugverkehrs reichten die Kapazitäten des Bahnhofs bald nicht mehr aus. So wurde ab dem Jahre [[1911]] ein großangelegter Umbau in Angriff genommen, der [[1929]] abgeschlossen war. Der alte Rangierbahnhof wurde durch einen etwas weiter südlich gelegenen Neubau mit drei Rangiersystemen ersetzt: ''Hso'' und ''Vmo'' jeweils für die West-Ost-Richtung, ''Hvw'' (später ''Hro'') für die Ost-West-Richtung. Zusätzlich existierten im Bahnhof drei Nebenablaufberge für Sonderaufgaben (zum Beispiel Nachsortierung). Nach den Umbaumaßnahmen zählte die Anlage mit 9,3 Kilometern Länge und bis zu 430 Metern Breite , bei einer Gesamt-Gleislänge von 325 Kilometern und einer Kapazität von 10.500 Wagen pro Tag, zu den größten ihrer Art in Europa. Das Rangiersystem ''Hvw'' erhielt im Jahre [[1925]] einen der ersten mit Gleisbremsen mechanisierten Ablaufberge. | Der Rangierbahnhof Hamm, der zwar unmittelbar südlich – in direkter Nachbarschaft des Hauptbahnhofs – liegt, mit dem Personenbahnhof aber nicht identisch ist, wurde im Jahre [[1882]] angelegt. Infolge des starken Anwachsens des Zugverkehrs reichten die Kapazitäten des Bahnhofs bald nicht mehr aus. So wurde ab dem Jahre [[1911]] ein großangelegter Umbau in Angriff genommen, der [[1929]] abgeschlossen war. Der alte Rangierbahnhof wurde durch einen etwas weiter südlich gelegenen Neubau mit drei Rangiersystemen ersetzt: ''Hso'' und ''Vmo'' jeweils für die West-Ost-Richtung, ''Hvw'' (später ''Hro'') für die Ost-West-Richtung. Zusätzlich existierten im Bahnhof drei Nebenablaufberge für Sonderaufgaben (zum Beispiel Nachsortierung). Nach den Umbaumaßnahmen zählte die Anlage mit 9,3 Kilometern Länge und bis zu 430 Metern Breite , bei einer Gesamt-Gleislänge von 325 Kilometern und einer Kapazität von 10.500 Wagen pro Tag, zu den größten ihrer Art in Europa. Das Rangiersystem ''Hvw'' erhielt im Jahre [[1925]] einen der ersten mit Gleisbremsen mechanisierten Ablaufberge. | ||
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=== 21. Jahrhundert === | === 21. Jahrhundert === | ||
[[Bild:Hamm_Rbf01_Ablauf.jpg|thumb|right|Ablaufanlage Hamm Rbf Hso]] | |||
Heute werden große Teile des Rangierbahnhofs vom DB-Stillstandsmanagement für die Abstellung von ausgemusterten Reisezugwagen und Dieseltriebwagen benutzt. Der Rangierbahnhof arbeitet nur mehr mit 10 % der ursprünglichen Kapazität von fast 10.000 Waggons täglich. Die überregionalen Zugbildungsaufgaben sind auf den Rangierbahnhof Hagen-Vorhalle übergegangen, dem Hamm Rbf als Knotenbahnhof angegliedert ist. Zum Rangierbahnhof gehörte einst das Bahnbetriebswerk Hamm G mit zwei Schiebebühnen und einem Rechtecklokschuppen. Bereits [[1966]] wurde es mit dem nahen Bw Hamm P zu einer einheitlichen Dienststelle „Bw Hamm (Westf.)“ zusammengelegt. Bereits ab Ende der 50er-Jahre begann man, die Schnellzugdampfloks des Bw Hamm durch Diesellokomotiven der Baureihe V 200.0 zu ersetzen. Der besonders lange Lokschuppen des ehemaligen Bw Hamm P eignete sich gut für die Wartung kompletter Triebzüge, weswegen die Baureihen 601 und 403 in Hamm beheimatet wurden. Nach der Ausmusterung der genannten Fahrzeuge verschob sich der Schwerpunkt der Instandhaltung im Bw Hamm auf Rangierlokomotiven und Nebenfahrzeuge. Nachdem in den Jahren zuvor noch die Rangierlokbestände der Betriebswerke Bielefeld und Münster übernommen worden waren, endete die Triebfahrzeuginstandhaltung und -Beheimatung im Bw Hamm am [[31. März]] [[2001]]. Seine Aufgaben wurden vom Betriebswerk Hagen übernommen. Hamm ist jedoch nach wie vor eine wichtige Personaleinsatzstelle der DB Schenker Rail Deutschland, da viele durchlaufende Güterzüge einen Zwischenstopp zum Personalwechsel im Rangierbahnhof Hamm einlegen. | Heute werden große Teile des Rangierbahnhofs vom DB-Stillstandsmanagement für die Abstellung von ausgemusterten Reisezugwagen und Dieseltriebwagen benutzt. Der Rangierbahnhof arbeitet nur mehr mit 10 % der ursprünglichen Kapazität von fast 10.000 Waggons täglich. Die überregionalen Zugbildungsaufgaben sind auf den Rangierbahnhof Hagen-Vorhalle übergegangen, dem Hamm Rbf als Knotenbahnhof angegliedert ist. Zum Rangierbahnhof gehörte einst das Bahnbetriebswerk Hamm G mit zwei Schiebebühnen und einem Rechtecklokschuppen. Bereits [[1966]] wurde es mit dem nahen Bw Hamm P zu einer einheitlichen Dienststelle „Bw Hamm (Westf.)“ zusammengelegt. Bereits ab Ende der 50er-Jahre begann man, die Schnellzugdampfloks des Bw Hamm durch Diesellokomotiven der Baureihe V 200.0 zu ersetzen. Der besonders lange Lokschuppen des ehemaligen Bw Hamm P eignete sich gut für die Wartung kompletter Triebzüge, weswegen die Baureihen 601 und 403 in Hamm beheimatet wurden. Nach der Ausmusterung der genannten Fahrzeuge verschob sich der Schwerpunkt der Instandhaltung im Bw Hamm auf Rangierlokomotiven und Nebenfahrzeuge. Nachdem in den Jahren zuvor noch die Rangierlokbestände der Betriebswerke Bielefeld und Münster übernommen worden waren, endete die Triebfahrzeuginstandhaltung und -Beheimatung im Bw Hamm am [[31. März]] [[2001]]. Seine Aufgaben wurden vom Betriebswerk Hagen übernommen. Hamm ist jedoch nach wie vor eine wichtige Personaleinsatzstelle der DB Schenker Rail Deutschland, da viele durchlaufende Güterzüge einen Zwischenstopp zum Personalwechsel im Rangierbahnhof Hamm einlegen. | ||