Urkunde 1281 März 17

Dietrich Graf von Limburg, seine Gemahlin Adelheid, sein Sohn Everhard, seine Enkel Dietrich und Friedrich, Söhne seines verstorbenen Sohnes Johann von Limburg, und dessen Schwester übertragen am 17. März 1281 auf den Rat des Grafen Everhard von der Mark und des Theodericus dominus de Vol­mesteyne , nostrorum consanguineorum, der Abtei Werden für 25 Mark ihre Erbansprüche an die Vogtei von Eichholz.

Wortlaut

Die Urkunde ist in lateinischer Sprache und wird nach WUB Band 7 (S. 805-805) zitiert:[1]

Th(eodericus) comes de Limburg, Aleidis comitissa eius uxor legitima, Everhardus filius noster, Theodericus et Fredericus filii quondam Johannis de Limburcg nostri filii ac eius soror universis presencia visuris sincere dilectionis affectum. Cum ea, que fiunt pro tempore, labantur cum tempore, expedit, ut ea, que aguntur, in scripta publica redigantur. Hinc est, quod vestre universitati notum facimus per presentes, quod cum inter nos sive ex parte nostra ex una parte et reverendum patrem et dominum Ottonem abbatem et suum conventum Werdinensem ex altera super advocacia de Echolthe esset coram dicto abbate coram iudicio presidente in presentia fidelium et vasallorum monasterii diutius disceptatum pro eo videlicet, quod nos asseruimus, ipsam advocatiam ad nos ex successione hereditaria pertinere, tandem cum predictis.. abbate et conventu diversos hincinde tractatus habuimus de pace et concordia facienda. De consilio viri nobilis Everhardi comitis de Marka et Theoderici domini de Volmesteyne nostrorum consanguineorum, quos pro parte nostra elegimus ad huiusmodi discordiam sopiendam, necnon de consilio et conniventia omnium nostrorum heredum inter nos amicabiliter convenimus, quod receptis ab eisdem abbate et conventu XXV que marcis bonorum et legalium denariorum Coloniensis monete, quos recognoscimus et profitemur tenore presentium ex parte ipsorum integraliter recepisse in pecunia numerata renunciamus omni iuri, quod nobis competit aut de iure aut de facto sive nostris heredibus posset competere in futurum in advocatia de Echolte supradicta, et ipsam advocatiam cum suis pertinentiis universis resignamus in manus abbatis et conventus predictorum ipsorum utilitati sive usibus perpetuo retinendam, prout ipsis fuerit oportunum, relinquentes eisdem liberam facultatem de dicta advocatia ordinandi, disponendi, prout utilitati ipsorum monasterii viderint expedire, nichil iuris sive questionis nobis sive nostris heredibus in futurum de cetero reservantes in advocatia memorata, ab eorum impetitione, gravamine, perturbatione et molestatione penitus recedendo. Et nos heredes universi predictorum comitis et.. comitisse et heredes quondam viri nobilis Johannis de Limburg huic ordinationi pro nobis sive nostro nomine facte tenore presentium consensum benivolum impartimur, promittentes universi supradicti ipsis. . abbati et conventui bona fide, quod contra dictam ordinationem per nos aut per interpositam personam non veniemus nec aliquid attemptabimus in futurum, ipsam aliquatenus infringendo. Presentes erant, cum hec ordinatio facta fuerat.. vir nobilis .. Everhardus comes de Marka, Th(eodericus) dominus de Volmesteyne, Lubertus de Vitinchove, Henricus de Ekelo, Wenemarus de Dungelen. Everhardus de Lethene, milites: Mauritius de Hertgotinchusen etiam miles, Adolphus de Aldendorpe, Degenhardus de Letmette. Bertrammus de Speldorpe et Henricus de Didinchove laici et plures alii probi viri. In cuius rei testimonium nos Th(eodericus) comes de Limburg nostrum sigillum proprium, et nos.. comes de Marka et Th(eodericus) dominus de Volmesteyne nostra sigilla presentibus litteris duximus apponenda. Actum et datum apud Hatnegge, anno Domini MCC.LXXX., XVI° Kalendas Aprilis.

Übersetzung

Ins Deutsche übertragen lautet der Urkundentext wie folgt:

Th(eodericus), Graf von Limburg, Aleidis, Gräfin, seine rechtmäßige Ehefrau, Everhardus, unser Sohn, Theodericus und Fredericus, Söhne des verstorbenen Johannes von Limburg, unsere Söhne, und dessen Schwester, entbieten allen, die dieses Schreiben sehen, aufrichtige Zuneigung.

Da die Taten, die in der Zeit geschehen, mit der Zeit vergehen, ist es angebracht, das, was getan wird, in öffentliche Schriften zu fassen. Daher machen wir eurer Gesamtheit hiermit kund, dass, nachdem zwischen uns bzw. unserer Seite einerseits und dem ehrwürdigen Vater und Herrn Abt Otto und seinem Konvent von Werden (Werdinensem) andererseits vor dem besagten Abt, der dem Gericht vorstand, und in Anwesenheit der Getreuen und Vasallen des Klosters, lange über die Vogtei von Eichholz (Echolthe) gestritten wurde – weil wir behaupteten, diese Vogtei würde uns durch Erbfolge zustehen – wir schließlich mit den vorgenannten Abt und Konvent verschiedene Verhandlungen über die Herstellung von Frieden und Eintracht geführt haben.

Auf den Rat des Edlen Everhardus, Graf von der Mark (Marka), und des Herrn Theodericus von Volmarstein (Volmesteyne), unserer Verwandten, die wir für unsere Seite zur Beilegung dieses Streits ausgewählt haben, und mit dem Rat und der Zustimmung all unserer Erben haben wir uns freundschaftlich geeinigt, dass wir, nachdem wir von demselben Abt und Konvent 25 Mark guter und gesetzlicher Pfennige Kölner (Coloniensis) Währung erhalten haben – deren vollständigen Erhalt wir hiermit in bar anerkennen und bezeugen – auf jedes Recht verzichten, das uns rechtlich oder faktisch zusteht oder unseren Erben in Zukunft zustehen könnte, und zwar an der vorgenannten Vogtei von Eichholz. Wir übergeben dieselbe Vogtei mit all ihrem Zubehör in die Hände des vorgenannten Abtes und Konvents, damit sie für immer zu ihrem Nutzen oder Gebrauch behalten wird, wie es ihnen angemessen erscheint. Wir überlassen ihnen die freie Befugnis, über die besagte Vogtei zu verfügen und sie zu ordnen, wie es dem Nutzen ihres Klosters zuträglich erscheint. Wir behalten uns und unseren Erben keinerlei Recht oder Anspruch an der erwähnten Vogtei für die Zukunft vor, indem wir uns gänzlich von jeder Klage, Belastung, Störung und Unannehmlichkeit von ihrer Seite zurückziehen.

Und wir, alle Erben des vorgenannten Grafen und der Gräfin und die Erben des verstorbenen Edlen Johannes von Limburg, erteilen hiermit unsere wohlwollende Zustimmung zu dieser für uns oder in unserem Namen getroffenen Anordnung. Wir alle, die oben Genannten, versprechen denselben Abt und Konvent in gutem Glauben, dass wir weder durch uns noch durch einen Strohmann gegen die besagte Anordnung verstoßen noch in Zukunft etwas unternehmen werden, um sie in irgendeiner Weise zu verletzen.

Anwesend, als diese Anordnung getroffen wurde, waren:

der Edle Everhardus, Graf von der Mark (Marka)

Th(eodericus), Herr von Volmarstein (Volmesteyne)

Lubertus von Vitinchove

Henricus von Ekelo

Wenemarus von Dungelen

Everhardus von Lethene (Ritter)

Mauritius von Hertgotinchusen, ebenfalls Ritter

Adolphus von Aldendorpe

Degenhardus von Letmette

Bertrammus von Speldorpe

Henricus von Didinchove (Laien)

und viele andere rechtschaffene Männer.

Zum Zeugnis dessen haben wir, Th(eodericus), Graf von Limburg, unser eigenes Siegel und wir, Graf von der Mark und Th(eodericus), Herr von Volmarstein, unsere Siegel an dieses Schreiben anbringen lassen.

Geschehen und gegeben bei Hattingen (Hatnegge) im Jahre des Herrn 1280, am 16. Kalenden des April (17. März).

Literatur

  • R. Krumbholtz: Urkundenbuch der Familien von Volmerstein und von der Recke bis zum Jahre 1437. Münster 1917. Seite 71-72
  • Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901

Siehe auch

  1. Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901