Urkunde 1270 d
Graf Engelbert von der Mark überweist im Jahr 1270 dem Kloster Kappenberg Güter des Rudolf von Meinhövel und des Adolf von Westwic zum ewigen Besitz.
Wortlaut
Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst. Ihr Wortlaut wird nach dem WUB Band 3 (S. 453-454) zitiert: [1]
Nos Engelbertus de beneplacito Dei comes in Marcha omnibus hoc scriptum intuentibus salutem et cognoscere veritatem. Notum esse volumus presentibus et futuris, quod ad nos veniens Rodolfus miles de Meinhovele cum consensu uxoris sue domine Berthe, que tunc sine herede fuit, adiuncta sibi manu et voluntate fratrum suorum Herimanni canonici Monasteriensis et Godefridi layci, ac patrui eorumdem Herimanni militis de Daverenberg, accepta summa denariorum centum et LXXa marcarum ab ecclesia Capenbergensi, curtim Brewinchof quam hactenus a nobis iure possederat feodali, cum universis attinentiis curtis eiusdem, videlicet duabus domibus in Evelincampe, et colonis prefate curtis ac domorum earumdem et omni usufructu tam in casis quam in areis in villa Werne sitis, vel nemoribus, agris, pascuis, et quibusdam specialibus agris in Smikincdorpe constitutis, adiuncto quodam colono in Bochem cum uxore et filiis ac filiabus eiusdem, adiunctis etiam aliis hominibus qui dicuntur Einlucke bude in parrochia Werne constitutis, in manus nostras voluntarie ac benivole resignavit, ea prehabita ordinatione, ut nos prefatam curtim cum omni usufructu predicto et hominibus, predicte ecclesie conferremus. Preterea Adolfus miles de Westwic, acceptis centum et XXXa marcis denariorum ab ecclesia Capenbergensi, venit ad nos, et adiuncta sibi voluntate et manu uxoris sue domine Ermendrudis ac universorum heredum suorum, domum in Ederinchusen, quam hactenus in beneficio feodali a nobis tenuerat, cum colonis et omnibus attinentiis et usufructu eiusdem domus, videlicet in casis, agris, nemoribus, pratis et pascuis, benivole in manus nostras resignavit, ea conditione, ut ipsam domum cum omnibus predictis memorate ecclesie conferremus. Cum igitur ad nos speciali sit gratia a progenitoribus nostris devolutum, quod predictam ecclesiam pre ceteris ecclesiis diligamus et maiori diligentia promoveamus, de bona voluntate et mera liberalitate, cum consensu unici heredis nostri Everhardi et uxoris nostre domine Elisabeth comitisse, predictas possessiones, videlicet curtim Brewinchof, duas domos in Evelincampe, domum etiam in Ederinchusen, cum colonis prefate curtis ac domorum earumdem, et universis attinentiis que suprascripta sunt, eidem ecclesie contulimus tytulo proprietatis perpetuo possidendas, quarum omnium proprietas ad nos iure hereditario pertinebat. Ne quis ergo in posterum super hac nostra donatione sepedicte ecclesie calumpniam audeat irrogare, placuit nobis presentem paginam bulle nostre munimine roborare, et subscriptionem proborum virorum et testimonium singulis partibus annotare. Hec sunt nomina testium de curti Brewinchof: Herimannus decanus, Godefridus custos, canonici Sosatienses; Herimannus de Daverenberg et Fridericus filius suus, Theodericus de Sconenbeke, Everhardus de Wittene, Bernhardus de Capellis, Godefridus de Hovele, Theodericus Volenspit, Albertus Clot, Everhardus de Hesne, Wescelus de Galen, Conradus de Mechlen, Gerlacus Ruphus, Sibertus Norendin, Otto Alant, Engelbertus de Lon, milites; Everhardus frater Engelberti militis de Lon, Arnoldus de Altena, Gerlacus de Harpen, Lambertus Foyge. De domo in Ederinchusen testes sunt: Wilhelmus plebanus in Camene, Albertus notarius, Dethhardus capellanus abbatisse in Vrendeberg, Otto Alant et Engelbertus de Lon milites, Everhardus frater suus, Arnoldus de Altena, Heinricus Franzois, Gerlacus de Harpen, Lambertus Foyge, Theodericus de Endeke, Lambertus gogravius in Unnha, Heinricus Honesben, et alii quamplures. Acta sunt hec anno Domini M CC septuagesimo.
Übersetzung
Ins Deutsche übertragen lautet der Text der Urkunde wie folgt:
Wir, Engelbertus, von Gottes Gnaden Graf in der Mark (Marcha), entbieten allen, die dieses Schreiben sehen werden, Gruß und möchten, dass sie die Wahrheit erkennen.
Wir wollen, dass den Gegenwärtigen und Zukünftigen kundgetan wird, dass Rudolf, Ritter von Meinhövel (Meinhovele), zu uns kam. Mit der Unterstützung und dem Willen seiner Ehefrau, der Frau Bertha, die damals noch kinderlos war, und seiner Brüder Hermannus, des Münsteraner Kanonikers, und des Laien Godefridus, sowie ihres Onkels Hermannus, des Ritters von Davensberg (Daverenberg), hat er für eine Summe von 170 Mark von der Kappenberger (Capenbergensi) Kirche den Hof Brewinchof in unsere Hände freiwillig und in gutem Willen abgetreten. Diesen Hof hatte er bisher von uns als Lehen besessen.
Die Abtretung umfasste:
alle Zugehörigkeiten des Hofes
zwei Häuser in Evelincampe
die Bauern des vorgenannten Hofes und ihrer Häuser
allen Nießbrauch, sowohl an Häusern als auch an Bauplätzen in der Stadt Werne
Wälder, Äcker, Weiden und bestimmte besondere Äcker in Smikincdorpe
einen Bauern in Bockum (Bochem) mit seiner Ehefrau, seinen Söhnen und Töchtern
andere Leute, die „Einlucke Leute“ (Einlucke bude) genannt werden und in der Pfarrei Werne ansässig sind. Dies geschah unter der vorherigen Bedingung, dass wir den vorgenannten Hof mit all dem vorgenannten Nießbrauch und den Leuten der vorgenannten Kirche übertragen würden.
Des Weiteren kam Adolfus, Ritter von Westwic, zu uns, nachdem er 130 Mark von der Kappenberger Kirche erhalten hatte. Mit der Unterstützung und dem Willen seiner Ehefrau, der Frau Ermendrudis, und all seiner Erben hat er das Haus in Ederinchusen, das er bisher von uns als Lehen besessen hatte, in unsere Hände abgetreten. Dies umfasste die Bauern und alle Zugehörigkeiten und den Nießbrauch desselben Hauses, nämlich die Häuser, Äcker, Wälder, Wiesen und Weiden. Dies geschah unter der Bedingung, dass wir dasselbe Haus mit all dem Vorgenannten der erwähnten Kirche übertragen würden.
Da es uns also durch besondere Gunst unserer Vorfahren zugefallen ist, dass wir die vorgenannte Kirche vor allen anderen Kirchen lieben und mit größerem Eifer fördern, haben wir aus gutem Willen und reiner Freigebigkeit mit Zustimmung unseres einzigen Erben Everhardus und unserer Ehefrau, der Gräfin Elisabeth, die vorgenannten Besitztümer der Kirche übertragen, damit sie sie als Eigentum auf ewig besitzt.
Die übertragenen Besitztümer sind:
der Hof Brevinghof
zwei Häuser in Evelincampe
das Haus in Ederinghausen
die Bauern des vorgenannten Hofes und ihrer Häuser
alle oben beschriebenen Zugehörigkeiten.
Das Eigentum an all diesen Besitztümern stand uns durch Erbrecht zu.
Damit also niemand in Zukunft es wagt, die oft genannte Kirche wegen dieser unserer Schenkung anzufechten, haben wir beschlossen, dieses Schreiben mit der Bestätigung unserer Bulle zu bekräftigen und die Unterschrift rechtschaffener Männer und ihr Zeugnis für alle Parteien festzuhalten.
Dies sind die Namen der Zeugen für den Hof Brevinghof:
Hermannus, Dekan, Godefridus, Kustos, Kanoniker von Soest (Sosatienses)
Hermannus von Davensberg (Daverenberg) und sein Sohn Fridericus
Theodericus von Sconenbeke
Everhardus von Witten (Wittene)
Bernhardus von Capelle (Capellis)
Godefridus von Hövel (Hovele)
Theodericus Volenspit
Albertus Clot
Everhardus von Heessen (Hesne)
Wecelus von Galen
Conradus von Mechlen
Gerlach Ruphus
Siegbert Norendin
Otto Alant
Engelbertus von Lon (Ritter)
Everhardus, Bruder des Ritters Engelbertus von Lon
Arnoldus von Altena (Althena)
Gerlach von Harpen
Lambertus Foyge
Dies sind die Namen der Zeugen für das Haus in Ederinghausen:
Wilhelmus, Pfarrer in Kamen (Camene)
Albertus, Notar
Dethhardus, Kaplan der Äbtissin in Fröndenberg (Vrendeberg)
Otto Alant und Engelbertus von Lon, Ritter
sein Bruder Everhardus
Arnoldus von Altena
Heinrich Franzois
Gerlach von Harpen
Lambertus Foyge
Theodericus von Endeke
Lambertus, Gograf in Unna (Unnha)
Heinrich Honesben
und sehr viele andere.
Dies geschah im Jahre des Herrn 1270.
Literatur
- Westfälisches Urkundenbuch. Band 3. Die Urkunden des Bisthums Münster von 1201-1300. Münster 1871
- Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901
Anmerkungen
- ↑ Westfälisches Urkundenbuch. Band 3. Die Urkunden des Bisthums Münster von 1201-1300. Münster 1871