Urkunde 1268 Februar 1
Der Edle Hermann von Ardey verkauft am 1. Februar 1268 dem Kloster Fröndenberg zwei Höfe Wedebroke und Buren. Die Urkunde ist in Fröndenberg ausgestellt und weist Graf Engelbert von der Mark und seinen Bruder Gerhard, Bischof von Münster, als Zeugen auf.
Wortlaut
Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst. Ihr Wortlaut wird nach dem WUB Band 7 (S. 591) zitiert: [1]
Universis Christi fidelibus, ad quos presens scriptum pervenerit, Hermannus de Ardeya nobilis salutem in eo, qui salus est omnium. Ab humana facilius elabuntur memoria, que nec scripto nec lingue testimonio firmiter eternantur. Ad noticiam igitur omnium tam posterum quam modernorum volumus testimonio presentium devenire, quod nos de communi consensu et voluntate libera nostrorum fratrum necnon et aliorum consanguineorum et amicorum nostrorum maturo consilio prelibato duas curtes, quaram una dicitur Wedebroke et alia curtis Buren dicitur cum pratis, aquis, pascuis, campis, nemoribus et cum omnibus aliis iuribus, dominio et pertinentiis suis quibuscunque libere vendidimus et absolute reverende domine Richarde abbatisse et conventui sanctimonialium in Vrondeberge ordinis Cysterciensis Coloniensis diocesis pro quadam summa pecunie videlicet pro trecentis marcis et decem inarcis denariorum monete pro tempore currentis sive denariorum legalium, de qua pecunia sllicet(!) trecentis marcis et decem marcis denariorum predictorum nobis et nostris fratribus a dictis abbatissa et conventu ratione predictarum duarum curtium pro nostra voluntate est plenius et per omnia satisfactum. Igitur nos et nostri fratres predicti renuntiamus omni exceptioni, actioni, defensioni, consuetudini et omni iuri tam canonici (!) quam legalis (!) ceterisque omnibus, que nobis vel nostris fratribus seu nostris heredibus inposterum conpetere ratione curtium predictarum possent vel deberent sive que contra tenorem presentium litterarum obici possent vel predictam ordinationis emptionem retractare in preiudicium predictarum abbatisse et conventus ordinis prenotati. Ceterum interveniente huiusmodi conditione tam a nobis quam a predictis abbatissa et conventu ordinatum est, quod, si nos vel fratres nostri predicti sive nostri heredes predictas duas curtes ex eventu meliori et prospero uberiorique suppetenti facultate contra sepedictas abbatissam et conventum versa vice emere voluerimus, in die sancte Walburgis virginis trecentas marcas denariorum et decem marcas denariorum legalium de hereditaria et propria pecunia sepedictis abbatisse et conventui in integrum refundemus; in alio vero termino huiusmodi non attemptabimus emptionem, nisi nostris specialibus meritis eiigentibus ex mera gratia et speciali favore nobis illud a prefatis abbatisse (!) et conventu concessum fuerit et condonatum. Adiectum est etiam, quod dicte abbatisse et conventui dictas curtes nuili hominum vendere licebit nisi nobis et nostris, qui nobis in hereditate nostra inposterum succedere videbuntur. Huius vero ordinationis testes sunt: venerabilis pater dominus Gerardus episcopus Monasteriensis, illustris vir a dominus Engelbertus comes de Marcha, Conradus nobilis de Rodenberge, Goswinus miles de Rodenbürg, Hermannus de Wittene nobilis, Gerhardus miles de Altena, Herbordus comes de Tremonia et Hermannus suus frater, Herbordus eorum patruus, Everhardus miles de Rudinchusen, Johannes miles de Wichlon, Theodericus Rufus, Wilhelmus de Dalhusen, Helyas de Holthusen, Hermannus de Molsberge, Bruno de Hegeninchusen, Gerhardus Patun, Helias, Johannes Ibe cives Tremonienses, Johannes de Boydinch, frater Albertus de Curlare, frater Gerwinus, frater Menricus, frater Wernerus et alii quam plures. Ne autem huiusmodi emptionis ordinationem hinc inde factam calumpnia infirmare possit aut oblivio, presens scriptum sigillo venerabilis patris domini Gerhardi episcopi Monasteriensis et sigillo domini Engelberti comitis de Marcha et sigillo nostro fecimus communiri. Actum in Vrondeberg, in vigilia Purificationis sancte Marie virginis. Datum in Vrondeberge anno Domini millesimo ducentesimo sexagesimo octavo.
Übersetzung
Ins Deutsche übersetzt lautet der Urkundentext wie folgt:
An alle Christgläubigen, zu denen dieses Schreiben gelangt, entbietet der Edelmann Hermannus von Ardey (Ardeya) Gruß in dem, der das Heil aller ist.
Leichter gerät in Vergessenheit, was nicht durch Schriften oder die Zeugenschaft der Sprache für immer bekräftigt wird. Deshalb soll durch das Zeugnis dieses Schreibens allen, sowohl den Nachgeborenen als auch den Zeitgenossen, bekannt werden, dass wir mit der gemeinsamen Zustimmung und dem freien Willen unserer Brüder sowie nach reiflicher Überlegung unserer anderen Verwandten und Freunde zwei Höfe – von denen der eine Wedebroke und der andere Buren genannt wird – mit Wiesen, Gewässern, Weiden, Feldern, Wäldern und allen anderen Rechten, Herrschaftsrechten und all ihrem Zubehör frei und uneingeschränkt an die ehrwürdige Herrin Äbtissin Richardis und den Konvent der Nonnen in Fröndenberg (Vrondeberge) des Zisterzienserordens in der Diözese Köln (Coloniensis) für eine bestimmte Geldsumme, nämlich für dreihundert Mark und zehn Mark in der jeweils gültigen Währung oder in legalen Münzen, verkauft haben.
Für diese Geldsumme, nämlich die besagten dreihundert Mark und zehn Mark, sind wir und unsere Brüder von der besagten Äbtissin und dem Konvent bezüglich der beiden vorgenannten Höfe nach unserem Willen vollständig und in jeder Hinsicht entschädigt worden.
Deshalb verzichten wir und unsere vorgenannten Brüder auf jede Einrede, Klage, Verteidigung, Gewohnheit und jedes kanonische oder weltliche Recht sowie auf alles andere, was uns, unseren Brüdern oder unseren Erben in Zukunft zustehen könnte oder sollte oder was dem Inhalt dieses Schreibens entgegengehalten werden könnte, um den vorgenannten Kaufvertrag zum Schaden der vorgenannten Äbtissin und des Konvents des erwähnten Ordens rückgängig zu machen.
Weiterhin wurde zwischen uns und der vorgenannten Äbtissin und dem Konvent vereinbart, dass, falls wir oder unsere vorgenannten Brüder oder unsere Erben die besagten beiden Höfe aufgrund einer besseren und glücklicheren Entwicklung und reichlicheren vorhandenen Mitteln zurückkaufen wollen, wir die dreihundert Mark und zehn Mark legaler Münzen aus unserem ererbten und eigenen Vermögen der oft genannten Äbtissin und dem Konvent am Tag der heiligen Jungfrau Walburga vollständig zurückerstatten werden. Zu einem anderen Zeitpunkt werden wir einen solchen Kauf nicht versuchen, es sei denn, es wird uns aus reiner Gnade und besonderer Gunst von der vorgenannten Äbtissin und dem Konvent gewährt und geschenkt, was unsere besonderen Verdienste bewirken.
Es wurde auch hinzugefügt, dass es der besagten Äbtissin und dem Konvent nicht gestattet ist, die besagten Höfe an irgendjemanden zu verkaufen, außer an uns und die Unserigen, die uns in Zukunft unser Erbe antreten werden.
Zeugen dieser Vereinbarung sind:
Der ehrwürdige Vater Herr Bischof Gerhardus von Münster (Monasteriensis)
der erlauchte Mann und Herr Engelbertus, Graf von der Mark (Marcha)
Conradus, Edelmann von Rodenberg
Goswinus, Ritter von Rodenberg
Hermannus von Witten, Edelmann
Gerhardus, Ritter von Altena
Herbordus, Graf von Dortmund (Tremonia), und sein Bruder Hermannus
Herbordus, ihr Onkel
Everhardus, Ritter von Rudinchusen
Johannes, Ritter von Wichlon
Theodericus Rufus
Wilhelmus von Dalhusen
Helias von Holthusen
Hermannus von Molsberge
Bruno von Hegeninchusen
Gerhardus Patun
Helias, Johannes Ibe, Bürger von Dortmund (Tremonienses)
Johannes von Boydinch
Bruder Albertus von Kurl (Curlare)
Bruder Gerwinus
Bruder Menricus
Bruder Wernerus
und sehr viele andere.
Damit die auf beiden Seiten getroffene Vereinbarung über diesen Kauf nicht durch Anfeindung oder Vergessenheit ungültig gemacht werden kann, haben wir dieses Schreiben mit dem Siegel des ehrwürdigen Vaters, des Bischofs Gerhardus von Münster, dem Siegel des Herrn Grafen Engelbertus von der Mark und unserem Siegel bekräftigen lassen.
Geschehen in Fröndenberg am Vorabend der Reinigung der heiligen Jungfrau Maria.
Gegeben in Fröndenberg im Jahre des Herrn 1268.
Literatur
- Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901
Anmerkungen
- ↑ Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901