Urkunde 1268 April 2
Ritter Hermann von Meinhövel verkauft am 2. April 1268 dem Stift Kappenberg einen Zehnt im Dorf Alstedde bei Lünen.
Wortlaut
Die Urkunde wird nach Bockhorst/Niklowitz (S. 77) zitiert: [1]
Nos Hermannus miles de Menhovele dictus de Daverenberg et filii nostri Bernhardus et Frithericus, milites, filius etiam noster iunior Herimannus tenore presentium protestamur universe cognationi nostre et omnibus presentum litteram inspecturis, quod nos cum consensu uxorum et heredum nostrorum vendidimus et resignavimus ecclesie de Capenberg decimam in villa Alsteden sita in parrochia Lunen de duabus domibus et dimidia tytulo proprietatis perpetuo possidendam. Cuius videlicet decime proprietas dudum ad nos devoluta est per concambium, quod fecimus coram venerabili domino nostro Ludolfo Monasteriensi episcopo cum domo, que vocatur Tunhusen, in parrochia Northkerken sita. Igitur ne quis in futurum nostre cognationis vel posteritatis prefatam ecclesiam super decima predicta impetere vel molestare presumat, placuit nobis et heredibus nostris factum nostrum presenti cedule annotare et sigilli nostri munimine roborare. Testibus subnotatis qui facto nostro personaliter affuerunt, quorum hec sunt nomina: Gerhardus plebanus in Hereborne, Bernhardus de Capellis, verhardus et Godefridus fratres de Hesne, milites, Wilhelmus de Ascheberge et Conradus gogravius de Tullinchoven, milites, Bruno de Velmede et Warmundus de Thernezshce, famuli, et alii quam plures. Actum primo in Hereborne in crastino Palmarum, item actum et confirmatum in Capenberg feria quarta eiusdem ebdomade, anno domini millesimo ducentesimo sexagesimo VII°.
Übersetzung
Die Urkunde lautet übersetzt ins Deutsche wie folgt:
Wir, Hermannus, Ritter von Meinhövel (Menhovele), genannt von Davensberg (Daverenberg), und unsere Söhne, die Ritter Bernhardus und Frithericus, sowie unser jüngerer Sohn Hermannus, bezeugen hiermit unserer gesamten Verwandtschaft und allen, die dieses Schreiben einsehen, dass wir mit Zustimmung unserer Ehefrauen und Erben der Kirche von Kappenberg (Capenberg) den Zehnten von zweieinhalb Höfen im Dorf Alstedde (Alsteden), das in der Pfarrei Lünen (Lunen) liegt, verkauft und abgetreten haben, damit sie ihn als Eigentum auf ewig besitzt.
Das Eigentum an diesem Zehnten ist uns schon lange durch einen Tausch zugefallen, den wir vor unserem verehrten Herrn Ludolfus, dem Bischof von Münster (Monasteriensi), mit dem Haus, das Tunhusen genannt wird und in der Pfarrei Nordkirchen (Northkerken) liegt, gemacht haben.
Damit also niemand in Zukunft aus unserer Verwandtschaft oder Nachkommenschaft es wagt, die vorgenannte Kirche wegen des erwähnten Zehnten anzugreifen oder zu belästigen, haben wir und unsere Erben beschlossen, unsere Tat in diesem Schreiben festzuhalten und mit unserem Siegel zu bekräftigen.
Dies geschah in Anwesenheit der unten genannten Zeugen, die persönlich bei unserer Tat anwesend waren. Ihre Namen sind:
Gerhardus, Plebanus in Herbern (Hereborne)
Bernhardus von Capelle (Capellis)
Everhardus und Godefridus, Brüder von Heessen (Hesne) (Ritter)
Wilhelmus von Ascheberg (Ascheberge) und Conradus, Gograf von Tullinchoven (Ritter)
Bruno von Velmede und Warmundus von Thernezshce (Dienstmannen)
und sehr viele andere.
Zuerst geschehen in Herbern am Tag nach dem Palmsonntag. Ferner geschehen und bestätigt in Kappenberg am Mittwoch derselben Woche, im Jahre des Herrn 1267.
Bemerkungen
Die Urkunde ist hinsichtlich der Erwähnung der ritterlichen Brüder Everhard und Gottfried von Heessen von stadtgeschichtlicher Bedeutung für Hamm.
Siehe auch
Anmerkungen
- ↑ vgl. Wolfgang Bockhorst/Fredy Niklowitz: Urkundenbuch der Stadt Lünen bis 1341. Lünen 1991, S. 77