Urkunde 1256 Juni 18
In der Urkunde von Bischof Otto von Münster vom 18. Juni 1256, in der der Hof Winneberg an das Kloster Marienberg übertragen wird, tritt Johann von Hesne (Heessen) als Zeuge auf.
Regest
Bischof Otto von Münster überträgt den ihm von Bernhard Ritter von Vinnenberg resignierten Hof Winnenberg an das Kloster Marienberg unter der Bedingung, dass Bernhard ein Allod im Wert von 50 Mark erwirbt und ihm zu Lehen aufträgt, zu freiem Eigentum. Zeugen: Hermann Propst zum alten Dom, Johannes de Rothe, Rotgerus Kanoniker, Probst zu St. Aegidii, Fredericus Notarius Epi., Fredericus, advocatus de Warendorpe, Bernhard (Bruder), Everhard vom Busche (Rubo), Lambert von Vrekenhorst, Ritter, Lubbertus Clericus, Wicboldus ante Portam, Bernhard Threlinc, Johann von Heessen (Hesne) und Wilhelm Becker.
Wortlaut
Die Urkunde wird nach dem WUB Band 3 (S. 349) zitiert: [1]
In nomine Domini. Amen. Otto secundus Dei gratia Monasteriensis ecclesie episcopus etc. Ad noticiam tam presentium quam futurorum volumus pervenire, quod Bernhardus piles de Vinnenberg una cum uxore sua Hildigunde et heredibus suis Hermanno, Bernhardo, Johanne, Engelberto, Wernhero, Mecthelde, Gisla, Jutta nec non et fratre suo Johanne curtim suam Winnenberg in parochia Millethe sitam cum omnibus attinenciis suis abbatisse et conventui montis sancte Marie quod antea Vinnenberg vocabatur, centum et LXX. marcis ab eis acceptis, nostro mediante consensu vendentes et omni iuri quod in dictis bonis habebant vel habere videbantur precise renunciantes, ea in manus nostras resignaverunt, eo tamen interiecto medio, quod iam dictus B. de denariis predictis allodium de valore L. marcarum beato Paulo comparabit quod de nobis et nostris successoribus recipiet et tenebit iure ministeriali. Hiis igitur sic actis, nos paterna moti pietate, ad sublevandas necessitates conventus memorati et pro remedio anime nostre et parentum nostrorum, dictam curtim cum omnibus pertinentiis suis secundum sentenciam coram nobis latam et a ministerialibus ecclesie nostre approbatam, videlicet quod sepe dicta curtis nobis sic vacaret quod de ea facere possemus quod vellemus, de consensu capituli nostri sancte Marie conferendo contradidimus abbatisse et conventui Deo ibidem deservientibus habendam in perpetuum et semper eisdem profuturam. Ut igitur nulla in posterum super hac emptione et nostra donatione ecclesie sepius nominate ab aliquibus questio aliqua vel calumpnia possit suboriri, presens scriptum exinde confectum de consensu utriusque partis sigillo nostro fecimus communiri. Datum et actum Monasterii anno gratie Mo.CC.LVI, XIII. Kal. Julii, coram testibus subnotatis: Hermanno preposito sancti Pauli, Johanne de Rethe, Rotgero canonico preposito sancti Egidii, Frederico nostro notario clericis; Frederico advocato de Warendorpe, Bernhardo fratre suo, Everhardo de Rubo, Lamberto de Vrekenhorst militibus; Lubberto Clerico, Wicboldo ante portam, Bernhardo Threlinc, Johanne de Hesne, Wilhelmo pistori burgensibus et aliis quam pluribus.
Übersetzung
Übersetzt ins Deutsche lautet der Urkundentext wie folgt:
Im Namen des Herrn, Amen. Otto der Zweite, von Gottes Gnaden Bischof der Münsteraner Kirche usw.
Wir wollen, dass sowohl den Gegenwärtigen als auch den Zukünftigen bekannt wird, dass Bernhard, Ritter von Vinnenberg, zusammen mit seiner Frau Hildegundis und seinen Erben Hermannus, Bernhardus, Johannes, Engelbertus, Wernerus, Mechtildis, Gisela, Jutta, sowie seinem Bruder Johannes, ihren Hof Vinnenberg in der Pfarrei Milte (Millethe) mit allen seinen Zugehörigkeiten an die Äbtissin und den Konvent des Berges der heiligen Maria, der zuvor Vinnenberg genannt wurde, für 170 Mark, die sie von ihnen erhielten, verkauft haben.
Mit unserer Zustimmung haben sie auf jedes Recht, das sie an den besagten Gütern hatten oder zu haben schienen, ausdrücklich verzichtet und sie in unsere Hände abgetreten. Allerdings wurde dabei die Bedingung eingefügt, dass der bereits genannte Bernhard von den vorgenannten Geldern ein Allod im Wert von 50 Mark für den heiligen Paulus kaufen wird, das er von uns und unseren Nachfolgern als Ministeriallehen empfangen und halten wird.
Nachdem dies so geschehen war, haben wir, aus väterlicher Zuneigung motiviert, um die Nöte des erwähnten Konvents zu lindern und zum Heil unserer Seele und der unserer Eltern, den besagten Hof mit all seinen Zugehörigkeiten gemäß einem Urteil, das vor uns gefällt und von den Ministerialen unserer Kirche genehmigt wurde – nämlich dass uns der oft genannte Hof so frei überlassen wurde, dass wir mit ihm tun konnten, was wir wollten – mit Zustimmung unseres Kapitels der heiligen Maria der Äbtissin und dem Konvent, die dort dem Herrn dienen, als Schenkung übertragen, damit sie ihn auf ewig besitzen und er ihnen immer zum Nutzen sei.
Damit also in Zukunft von niemandem eine Frage oder ein Einwand wegen dieses Kaufs und unserer Schenkung an die oft genannte Kirche erhoben werden kann, haben wir dieses darüber verfasste Schreiben mit Zustimmung beider Parteien mit unserem Siegel bekräftigen lassen.
Gegeben und geschehen zu Münster (Monasterii) im Jahre der Gnade 1256, am 13. Kalenden des Juli (19. Juni), in Anwesenheit der unten aufgeführten Zeugen:
Hermannus, Propst von St. Paul
Johannes von Rhede (Rethe)
Rotgerus, Kanoniker und Propst von St. Ägidius, Kleriker
Fredericus, unser Notar, Kleriker
Fredericus, Vogt von Warendorf (Warendorpe)
Bernhardus, sein Bruder
Everhardus von Rubo
Lambertus von Vrekenhorst, Ritter
Lubertus, Kleriker
Wicboldus vor dem Tor (ante portam)
Bernhardus Threlinc
Johannes von Heessen (Hesne)
Wilhelmus, Bäcker, Bürger
und sehr viele andere.
Standort
Landesarchiv NRW, Abteilung Westfalen, Münster[2]
Literatur
- Westfälisches Urkundenbuch. Band 3. Die Urkunden des Bisthums Münster von 1201-1300. Münster 1871