Urkunde 1254 Mai 4

Der Edelherr Bernhard von der Lippe bekennt am 4. Mai 1254, vom Kloster Herzebrock das Erbe Spork (im Kirchspiel Neuenkirchen) gegen das Erbe Heidhaus ausgetauscht zu haben.

Wortlaut

Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst und wird nach Philippi/Bär (S. 84-85) zitiert: [1]

Quoniam veritas multociens calumpniam patitur, expedit, ut fide testium et instrumentorum que parem vim habet in agendis negotiis roboretur. Cognoscat igitur tam futurorum quam presentium discretio, quod dominus Bernhardus vir nobilis de Lippia recepta domo que dicitur Hethus in concambio domine abbatisse totique conventui in Herssebroke domum que dicitur Sporke cum paschuis et aquis et omni jure quo ei attinebat in perpetuum resignavit libere possidendam et earum usui profuturam. Hoc autem concambium actum est de libero arbitrio heredum domini Lippensis et ex altera parte ex communi consensu tocius predicti conventus. Unde ne huic facto aliqua in posterum suboriri possit calumpnia et ne alicujus diurtunitate temporis evanescat, adhibiti sunt boni et discreti viri videlicet Arnoldus dapifer de Rikelinctorpe, Lambertus de Suderlage advocatus, Alradus, Johannes de Lippia, Hermannus de Lippia frater suus, Hermannus de Lederdeslo, Lambertus de Wingarden, Hermannus de Velceten, Fredericus Hundertmarc, Sifridus de Huffen, Rusche, Arnoldus de Udelinchusen, Otto deOdeslo, Wigger de Hesnen milites, Hermannus Pingius, Johannes de Wasingen, Lutbertus de Lo, Bernhardus de Holthausen vrige et ceteri quam plures. Et ut nulla cautela videatur abesse, dominus Lippensis hanc presentum paginam duxit sigilli sui inpressione roborari. Acta sunt hec anno Domini incarnationis millesimo ducentesimo quinquagesimo quarto; quarto Nonas Maji.

Übersetzung

Ins Deutsche übersetzt lautet die Urkunde wie folgt:

Da die Wahrheit oftmals unter Verleumdung leidet, ist es ratsam, sie durch den Glauben von Zeugen und Urkunden zu bekräftigen, die bei der Führung von Geschäften dieselbe Kraft besitzen.

Daher mögen die Klugen sowohl der Zukunft als auch der Gegenwart wissen, dass Herr Bernhard, der Edle von Lippe (Lippia), nachdem er das Haus namens Hethus im Tausch erhalten hatte, der Herrin Äbtissin und dem gesamten Konvent in Herzebrock (Herssebroke) das Haus namens Sporke mit Weiden, Gewässern und jedem Recht, das ihm daran zustand, auf ewig zur freien und nützlichen Nutzung überlassen und abgetreten hat.

Dieser Tausch wurde aus freiem Willen der Erben des Herrn von Lippe und andererseits mit dem gemeinsamen Einverständnis des gesamten vorgenannten Konvents vollzogen.

Damit daher gegen diese Handlung in Zukunft kein Einwand erhoben werden kann und damit sie nicht durch die Länge der Zeit in Vergessenheit gerät, wurden gute und kluge Männer hinzugezogen, nämlich:

Arnoldus, Truchsess von Rikelinctorpe

Lambertus, Vogt von Suderlage

Alradus

Johannes von Lippe (Lippia)

Hermannus von Lippe, sein Bruder

Hermannus von Lederdeslo

Lambertus von Wingarden

Hermannus von Velceten

Fredericus Hundertmarc

Sifridus von Huffen

Rusche

Arnoldus von Udelinchusen

Otto von Odeslo

Wigger von Heessen (Hesnen), Ritter

Hermannus Pingius

Johannes von Wasingen

Lutbertus von Lo

Bernhardus von Holthausen, Freie

und sehr viele andere.

Und damit keine Vorsicht außer Acht gelassen wird, hat Herr von Lippe veranlasst, dass dieses vorliegende Schreiben durch den Abdruck seines Siegels bekräftigt wird.

Geschehen im Jahre der Menschwerdung des Herrn 1254, am 4. Nonen des Mai (4. Mai).

Bemerkungen

Die Urkunde ist hinsichtlich der Ewähnung des Ritters Wigger von Heessen (Wigger de Hesnen) von stadtgeschichtlicher Bedeutung für Hamm.

Siehe auch

Anmerkungen

  1. vgl. Philippi/Bär: Osnabrücker Urkundenbuch. Band III. Die Urkunden der Jahre 1251-1280. Osnabrück 1899. S. 84-85