Urkunde 1253 April 13
Graf Engelbert von der Mark bestätigt am 13. April 1253 einen Zehnten-Tausch mit der Kirche zu Herringen.
Wortlaut
Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst. Ihr Wortlaut wird nach dem WUB Band 7 (S. 352) zitiert: [1]
Nos Engelbertus comes de Marcha notum facimus universis presens scriptum inspecturis, quod, sicut dilectus pater noster comes Adolfus bone memorie domino Henrico pastori ecclesie in Heringhe sex malta siliginis et ordei talis mensure, que teutonice Heringhesghemate nuncupatur, in recompensationem decime ecclesie sue de quibusdam agris citra et infra Novum Pontem sitis persolvende de agris, quos Johannes de Hedenmulen sub pensione ab ipso tenuit, assignarat, ita nos de consilio amicorum nostrorum factum patris nostri rationabiliter ordinatum ratificamus volentes, ut prefatus Jo(hannes) dictus de Hedenmulen vel alius in quemcunque iidem agri nostri, quos sub pensione nunc tenet, fuerint devoluti, eidem H(enrico) plebano in Heringhen, quoad vixerit, sex malta annone, sicut dictum est, singulis annis persolvat. Et hoc literis nostris presentibus protestamur tali etiam conditione adiecta, ut si inposterum de consilio nostro et iam prefati plebani nos mansum emere contigerit, qui dictam pensionem exsolvere valeat, cesset pensio et manso ecclesia sit contenta. Datum apud oppidum nostrum Hamme anno Domini M°.CC°.LIII°, Idus Aprilis.
Übersetzung
Die Übersetzung der Urkunde ins Deutsche lautet:
Wir, Engelbertus, Graf von der Mark, machen allen, die dieses Schreiben einsehen, kund:
Dass, wie unser geliebter Vater, Graf Adolf seligen Angedenkens, dem Herrn Heinrich, Pfarrer der Kirche in Herringen (Heringhe), sechs Malter Roggen und Gerste in einem Maß, das auf Deutsch Herringer Maß (Heringhesghemate) genannt wird, zur Entschädigung für den Zehnten seiner Kirche von gewissen Äckern diesseits und innerhalb von Nienbrügge (Novum Pontem) aus Äckern, die Johannes von Hedenmulen von ihm unter Abgabe hielt, zugewiesen hatte, so ratifizieren auch wir mit dem Rat unserer Freunde das vernünftigerweise geordnete Handeln unseres Vaters.
Wir wollen, dass der vorgenannte Johannes, genannt von Hedenmulen, oder jeder andere, auf den dieselben unsere Äcker, die er jetzt unter Abgabe hält, übergehen, demselben Pfarrer Heinrich in Herringen (Heringhen), solange er lebt, jährlich sechs Malter Getreide, wie gesagt, bezahlt.
Und dies bezeugen wir mit unserem vorliegenden Schreiben, wobei auch die Bedingung hinzugefügt ist, dass, wenn wir in Zukunft auf unseren und des bereits vorgenannten Pfarrers Rat hin einen Hof kaufen sollten, der in der Lage ist, diese Abgabe zu leisten, die Abgabe erlischt und die Kirche sich mit dem Hof zufriedengibt.
Gegeben in unserer Stadt Hamm im Jahre des Herrn 1253, an den Iden des April (13. April).
Bemerkungen
Bemerkenswert an dieser Urkunde ist die Erwähnung von Nienbrügge (Novum Pontem) trotz dessen Zerstörung, die zu diesem Zeitpunkt fast 28 Jahre zurückliegt.
Standort
Landesarchiv NRW, Abteilung Westfalen, Münster [2]
Weblink in der Digitalen Westfälischen Urkundendatenbank
Literatur
- Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901