Urkunde 1235
Dompropst Conrad von Köln bekundet im Jahr 1235, dass das Kloster Fröndenberg den Zehnten in Fröndenberg gekauft und dass er Thethard Cloth und Dietrich von Wethen damit belehnt hat. In der Urkunde wird als Zeuge ein Adolfus filius dapiferi de Marca erwähnt, also der Sohn des Amtmanns in der Mark.
Wortlaut
Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst. Ihr Wortlaut wird nach dem WUB Band 7 (S. 187) zitiert: [1]
In nomine sancte et individue Trinitatis, amen, C(onradus) Dei gracia sancte Coloniensis ecclesie maior prepositus omnibus Christi fidelibus presentem paginam inspecturis in perpetuum. Quia rerum gestarum memoriam secum trahit temporum volubilitas, vivacis scripti testimonio necessario perpetuatur, quicquid ad noticiam tam futuri quam presentis evi hominum transmitti desideratur. Notum igitur facimus universis, quod conventus ecclesie beate Marie virginis in Wrondeberg decimam ibidem in Wrondeberg a milite quodam Temone villico nostro in Horverhagen, qui eam de manu nostra iure feodali tenebat, centum et decem marcis compararunt. Idem vero venditor una cum uxore sua et liberis suis nobis resignavit eandem. Nos vero ad peticionem domini Henrici Coloniensis archiepiscopi et fratris eius domini H(erimanni) de Mulenarken et domini Philippi abbatis Tuiciensis et aliorum honestorum eandem Thethardo cognomine Cloth et Theoderico de Wethen militibus concessimus iure feodali. Ut igitur hoc factum nostrum ratum permaneat et inconvulsum, presentem paginam exinde conscriptam sigilli nostri karactere dignum duximus corroborandam. Huius rei testes sunt: predictus dominus Tuiciensis abbas, C. cellerarius maioris ecclesie, H(ermannus) vir nobilis de Rudenberg et C(onradus) filius eius burgravius in Stromberg, Godefridus de Hore, Theod(ericus) de Sunberne, Lupertus de Svanebure, Hunoldus, Theodericus, Herbordus milites de Heldene, Antonius, Heinricus, Thomas de Binola, Hedenricus de Thune, Adolfus filius dapiferi de Marca et alii quam plures. Acta sunt hec anno Dominice incamationis millesimo CC°. tricesimo V°, presidente Romane sedi Gregorio, imperante Fredherico Romanorum imperatore.
Übersetzung
Die Übersetzung der Urkunde ins Deutsche lautet:
Im Namen der heiligen und ungeteilten Dreifaltigkeit, Amen. Conradus, von Gottes Gnaden Majorpropst der heiligen Kölner Kirche, allen Christgläubigen, die dieses Schreiben einsehen werden, auf ewig.
Weil die Vergänglichkeit der Zeiten die Erinnerung an vergangene Ereignisse mit sich fortträgt, wird alles, was der Kenntnis der Menschen zukünftiger wie gegenwärtiger Zeiten übermittelt werden soll, notwendigerweise durch das Zeugnis einer lebendigen Schrift verewigt. Daher tun wir allen kund, dass der Konvent der Kirche der seligen Jungfrau Maria in Fröndenberg (Wrondeberg) den Zehnten ebendort in Fröndenberg (Wrondeberg) von einem Ritter namens Temo, unserem Villikus in Horverhagen, der ihn von unserer Hand als Lehen hielt, für einhundertzehn Mark gekauft hat.
Derselbe Verkäufer hat ihn aber zusammen mit seiner Ehefrau und seinen Kindern uns abgetreten. Wir aber haben denselben Zehnten auf Bitten des Herrn Heinrich, Erzbischofs von Köln, und seines Bruders, des Herrn Hermann von Mühlenark (Mulenarken), und des Herrn Philipp, Abt von Werden (Tuiciensis), sowie anderer ehrenwerter Männer, den Rittern Thethard, genannt Cloth, und Theodericus von Wetten (Wethen) als Lehen gewährt.
Damit also diese unsere Handlung gültig und unerschütterlich bleibt, haben wir die darüber verfasste Urkunde mit dem Charakter unseres Siegels bekräftigen lassen.
Zeugen dieser Sache sind:
Der bereits genannte Herr Abt von Werden (Tuiciensis)
C., Kellermeister der Hauptkirche
Hermannus, Edler von Rüdenberg (Rudenberg), und Conradus, sein Sohn, Burggraf in Stromberg
Godefridus von Horre
Theodericus von Sunberne
Luppertus von Svanebure
Hunoldus
Theodericus
Herbordus, Ritter von Heldene
Antonius
Heinrich
Thomas von Binola
Hedenricus von Thune
Adolfus, Sohn des Truchsesses von der Mark
und sehr viele andere.
Dies geschah im Jahre der Menschwerdung des Herrn 1235, unter dem Vorsitz Gregors auf dem römischen Stuhl, unter der Herrschaft Friedrichs, des römischen Kaisers.
Literatur
- Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901
Anmerkungen
- ↑ Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901