Die Grafen Adolf und Ludolf von Dassel verkaufen am 15. Mai 1231 dem Katharinenkloster zu Dortmund einen Hof mit Kapelle in Kirchlinde für 185 Mark. Unter den Zeugen der Urkunde befindet sich u.a. Graf Adolf von der Mark.

Wappen der Grafen von der Mark

Wortlaut

Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst und hat folgenden Wortlaut: [1]

In nomine sancte et individue trinitatis Adolphus et Ludolfus dei gratia comites de Dasle omnibus hoc scriptum inspeturis salutem in eo, sine quo non est vera salus. Et si propheta precipiat, ub abscondantur elemosine in sinu pauperum, hoc unicuique faciendum est secundum posse suum et secundum quod dator omnium bonorum unicuique permittit, ex quo nos moti ab eo, de quo omnia bona procedent, cum habere musquasdem proprietates, quibus vellemus carere, libentius eas relinquere voluimus religiosis et in obsequio divino constitutis est longe pro minori quam pro aliis habere possemus. Sciant igitur universi, quod nos cum uxoribus et heredibus et liberis nostris ecclesie beate Katerine in Tremonia proprietatem nostram scilicet curtim in Lynne cum omnibus attinentiis id est agris, silvis, pascuis, propriis hominibus ad curtim nostram attinentibus terris cultis et incultis et ut concludamus cum omnibus, que possunt, vel ab aliquo de vero dicuntur vel sciuntur attinere, vendidimus exceptis militibus ministerialibus nostris et hominibus nostris, qui nobis homagium fecerunt igitur non sunt servilis conditionis, quos adhuc ad servitii nostri nobis reservavimus voluntatem, cui curti vendite etiam est annexa ecclesia et capella quedam, quam etiam vendidimus cum omnibus propriis hominibus predicte cappelle attinentibus nec non et molendinis et piscariis, pro his autem omnibus accepimus ducentas marcas 15 minus. Locus autem, in quo contractus iste celebratus est, fuit Vistinge, tytulo autem emptionis et venditionis lymitato fuerunt testes presentes dominus archiepiscopus Sifridus Maguntiensis et dominus Hinricus archiepiscopus Coloniensis et Bernardus Paderbornensis et Conradus Hildensemensis, episcopi, et dominus abbas Corbiensis comes Otto de Everstene et frater suus comes Conradus, Adolphus et Volcquinus comites, fratres de Swalenberch, comes Adolphus de Marca, Riewinus Marscalcus, Gozwinus villicus Sosatiensis, ministeriales nostri, Conradus de Salingen et Hartmodus frater suus milites, Ludolphus de Oltwordeshusen, Reinerus de Sconenberch, Ludolphus de Makkenhusen, Reinoldus da Dasle canonicus Hildensemensis frater mei scilicet, qui dicor Adolphus, qui etiam ius suum, quod habuit in dicta proprietate, ecclesie beate Katerine predicte eius yconomo resignavit, Rodolphus de Wartberg, Hermannus de Gesmaria, Robertus Sartor, Thetbertus magister consulum, cives Sosatienses. Cum autem breves sint dies hominum et habere omnium memoriam opus sit potius divinitatis quam humanitatis, et ut quantomagis possit firmetur, quod apud humanas inventiones geritur, ne de facili cuiuslibet successorum vel heredum nostrorum, qui post nos existent, contractus istius emptionis et venditionis sollempniter initus possit infringi, hec omnia sigillorum nostrorum munimine roboramus. Acta sunt hec anno domini 1231 idus Maii.

Übersetzung

Die Urkunde lautet übersetzt ins Deutsche:

Im Namen der heiligen und ungeteilten Dreifaltigkeit, Amen. Adolphus und Ludolfus, von Gottes Gnaden Grafen von Dassel, allen, die dieses Schreiben sehen werden, Heil in dem, ohne den kein wahres Heil ist.

Und wenn der Prophet gebietet, Almosen in den Schoß der Armen zu legen, so ist dies einem jeden nach seinem Vermögen und nach dem, was der Geber aller Güter einem jeden gestattet, zu tun. Davon bewegt, von dem alles Gute ausgeht, wollten wir, da wir einige Besitztümer hatten, die wir gerne loswerden wollten, diese lieber den Ordensleuten und den im göttlichen Dienst Stehenden überlassen, und zwar für viel weniger, als wir sie von anderen hätten bekommen können.

Daher sollen alle wissen, dass wir mit unseren Ehefrauen, Erben und Kindern unser Eigentum, nämlich den Hof in Lünen (Lynne) mit all seinen Zugehörigkeiten, das heißt Äckern, Wäldern, Weiden, zu unserem Hof gehörenden eigenen Leuten, bebauten und unbebauten Ländereien, und um es zusammenzufassen, mit allem, was dazu gehören kann, oder von jemandem als wahrhaft zugehörig bezeichnet oder gewusst wird, der Kirche der seligen Katharina in Dortmund (Tremonia) verkauft haben. Ausgenommen sind unsere ritterlichen Ministerialen und unsere Leute, die uns Hommage geleistet haben und daher nicht leibeigener Bedingung sind, die wir uns noch für unseren Dienst nach unserem Willen vorbehalten haben. Zu dem verkauften Hof gehören auch eine Kirche und eine Kapelle, die wir ebenfalls mit allen eigenen Leuten, die der vorgenannten Kapelle angehören, sowie Mühlen und Fischereien verkauft haben. Für all dies haben wir zweihundert Mark minus 15 erhalten.

Der Ort, an dem dieser Vertrag geschlossen wurde, war Vistinge. Für den Kauf- und Verkaufstitel waren folgende Zeugen anwesend: Herr Erzbischof Siegfried von Mainz (Sifridus Maguntiensis) und Herr Erzbischof Heinrich von Köln (Hinricus Coloniensis), und die Bischöfe Bernhard von Paderborn (Paderbornensis) und Conradus von Hildesheim (Hildensemensis), und Herr Abt von Corvey (Corbiensis), Graf Otto von Everstein (Everstene) und sein Bruder Graf Conradus, Adolphus und Volquinus, Grafen, Brüder von Schwalenberg (Swalenberch), Graf Adolphus von der Mark (Marca), Riewinus Marscalcus, Gozwinus, Schultheiß von Soest (Sosatiensis), unsere Ministerialen, Conradus von Salingen und Hartmodus, sein Bruder, Ritter, Ludolphus von Oltwordeshusen, Reinerus von Sconenberch, Ludolphus von Makkenhusen, Reinoldus von Dassel (Dasle), Kanoniker von Hildesheim, mein Bruder, nämlich der, der Adolphus genannt werde, der auch sein Recht, das er an dem genannten Besitz hatte, der vorgenannten Kirche der seligen Katharina ihrem Ökonomen abgetreten hat, Rodolphus von Wartberg, Hermannus von Gesmar, Robertus Sartor, Thetbertus, Meister der Konsuln, Bürger von Soest.

Da aber die Tage der Menschen kurz sind und die Erinnerung an alles eher göttlich als menschlich ist, und damit das, was durch menschliche Erfindungen geschieht, so fest wie möglich bekräftigt wird, damit dieser feierlich geschlossene Kauf- und Verkaufsvertrag nicht leichtfertig von einem unserer Nachfolger oder Erben, die nach uns existieren werden, verletzt werden kann, bekräftigen wir dies alles mit dem Schutz unserer Siegel. Dies geschah im Jahre des Herrn 1231, am Iden des Mai (15. Mai).

Siehe auch

Anmerkungen

  1. zitiert nach Karl Rübel: Dortmunder Urkundenbuch. Band I. Erste Hälfte. Dortmund 1881, S. 22-23