Urkunde 1231 März 9

Erzbischof Heinrich von Köln bekundet am 9. März 1231, dass der Edle Adolf von Waldeck zu Gunsten des Klosters Küstelberg auf das Patronatsrecht über die Kirche zu Medebach verzichtet hat. In dieser in Soest ausgestellten Urkunde tritt Graf Adolf von der Mark als Zeuge auf.

Wappen der Grafen von der Mark

Wortlaut

Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst. Ihr Wortlaut wird nach dem WUB Band 7 (S. 165-166) zitiert: [1]

In nomine sancte et individue Trinitatis. Heinricus Dei gratia sancte Coloniensis ecclesie archiepiscopus universis Christi fidelibus inperpetuum utriusque vite salutem. Quod agitur ad conservationem ecclesiarum nostre diocesis presertim nobis inmediate pertinentium ratum conservari cupientes notum facimus presentibus et futuris in perpetuum, quod nobilis vir Adolfus de Waltecke fidelis noster liberaliter et prescise (!) coram nobis renunciavit omni iuri et actioni, si qua habuit vel habere videbatur in patronatu ecclesie Medebach et pertinentiis eins, ea in manus nostras resignans. Renunciavit etiam omnibus privilegiis super eisdem a predecessoribus nostris collatis rataro habens donationem sollempnis et pie memorie domini Engilberti nostri predecessoris, cui tunc rite vacabat idem patronatus, et postmodum nostram super eo confirmationem ecclesie sancte Marie in Questelberg factam. Nos igitur auctoritate Dei patris omnipotentis, beatorum apostolorum Petri et Pauli et nostra presentem paginam super hiis conscriptam sigillo nostro communientes sub interminatione districti anathematis inhibemns, ne quis in posterum ecciesiam Questelberg super predictis molestare vel inquietare presumat. Actum anno Domini M°.CC°.XXXI°, VII° Idus Marcii, presidente sacrosancte Romane sedi domino Gregorio papa IX°, regnante invictissimo Romanorum iraperatore domino Friderico et illustri filio eius rege Heinrico, pontificatus nostri anno VII°, presentibus apud Susatum: Heinrico sancti Severini Coloniensis, Godefrido Monasteriensi, Hermanno Werdensi, Godefrido Susatensi, Theoderico Schedensi, Gerardo in Questelberg prepositis, magistro Hartrado canonico Susatensi, Godefrido de Amesberg, Godefrido filio eius, Adolfo de Marcha comitibus; Hermanno de Mulnarcha, Conrado de Ittere, Hermanno de Rudenberg, Conrado filio eius in Stromberg burgravio, Heinrico Pampis, Heinrico Nigro, Bertoldo de Buren nobilibus; Wernero de Bracle, Johanne de Patberg, Alberto de Stormede, Alberto marscalco, Tiderico dapifero, Gotzvino villico Susatensi, Gysone, Hereboldo de Brunsberg, Rabodone filio Alberti de Stormede, Heinrico de Budeke militibus; Rutberto iudice, Arnoldo, Theberto, Ludolfo civibus Susatensibus et aliis quam pluribus fidelibus ecclesie Coloniensis; feliciter, AMEN.

Übersetzung

Die Urkunde lautet übersetzt ins Deutsche:

Im Namen der heiligen und ungeteilten Dreifaltigkeit. Heinrich, von Gottes Gnaden Erzbischof der heiligen Kölner Kirche, allen Christgläubigen auf ewig, Heil für beide Leben.

Um die Erhaltung der Kirchen unserer Diözese, besonders jener, die uns unmittelbar angehören, zu sichern, tun wir den Gegenwärtigen und Zukünftigen für immer kund, dass unser treuer Edelmann Adolf von Waldeck (Waltecke) vor uns freiwillig und ausdrücklich auf alle Rechte und Ansprüche verzichtet hat, die er am Patronat der Kirche Medebach und ihren Zugehörigkeiten hatte oder zu haben schien, indem er diese in unsere Hände abtrat. Er verzichtete auch auf alle Privilegien, die ihm diesbezüglich von unseren Vorgängern verliehen wurden, und bestätigte die Schenkung des feierlichen und frommen Gedenkens Herrn Engelberts, unseres Vorgängers, dem das Patronat damals rechtmäßig zustand, und unsere spätere Bestätigung dazu, die der Kirche der heiligen Maria in Questelberg gegeben wurde.

Wir daher, kraft der Autorität des allmächtigen Gottes, der seligen Apostel Petrus und Paulus und unserer eigenen, bekräftigen dieses darüber verfasste Schreiben mit unserem Siegel und verbieten unter Androhung des strengen Kirchenbanns, dass jemand es in Zukunft wagt, die Kirche Questelberg bezüglich der vorgenannten Dinge zu belästigen oder zu beunruhigen, so wie er die göttliche Rache zu entgehen wünscht.

Geschehen im Jahre des Herrn 1231, am 7. Iden des März (9. März), unter dem Vorsitz des Herrn Papstes Gregor IX. auf dem heiligsten römischen Stuhl, unter der Herrschaft des unbesiegbarsten römischen Kaisers, des Herrn Friedrich, und seines illustren Sohnes König Heinrich, im 7. Jahr unseres Pontifikats.

Anwesend waren in Soest (Susatum):

Heinrich, Propst von St. Severin in Köln

Godefridus, Propst von Münster

Hermannus, Propst von Werden

Godefridus, Propst von Soest

Theodericus, Propst von Scheda

Gerardus, Propst in Küstelberg

Magister Hartradus, Kanoniker in Soest

Godefridus von Arnsberg und sein Sohn Godefridus, Grafen

Adolf von der Mark, Graf

Hermannus von Mühlenark (Mulnarcha)

Conradus von Iteren

Hermannus von Rüdenberg (Rudenberg)

Conradus, sein Sohn, Burggraf in Stromberg

Heinrich Pampis

Heinrich Niger

Bertoldus von Buren, Edelleute

Wernerus von Brakel (Bracle)

Johannes von Patberg

Albertus von Störmede (Stormede)

Albertus, Marschall

Tidericus, Truchsess

Gotzwinus, Villicus von Soest (Susatensi)

Gyso

Hereboldus von Brunsberg

Rabodo, Sohn des Albertus von Störmede (Stormede)

Heinrich von Budike (Budeke), Ritter

Rutbertus, Richter

Arnoldus, Thebertus, Ludolfus, Bürger von Soest (Susatensibus)

und sehr viele andere Getreue der Kölner Kirche.

Glücklich, AMEN.

Literatur

  • Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901

Anmerkungen

  1. Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901

Siehe auch