Urkunde 1254 Juni 6

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Graf Engelbert von der Mark sichert im Jahr 1254 dem Gotteshaus Kappenberg seine Gunst zu und versichert, es wie seine Vorfahren in seinen Rechten zu erhalten.

Wappen der Grafen von der Mark

Wortlaut

Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst. Ihr Wortlaut wird nach Kindlinger (S. 153-155) zitiert: [1]

In Nomine Domini amen. Notum esse volumus omnibus presens scriptum intuentibus, quod nos Engelbertus Comes de Marca coram Ecclesia Cappenbergensi recognoscimus, nos ipsi fecisse injuriam in capiendis hominibus ipsius & exactionem in ipsis faciendo. Quoniam injuriam a preposito & capitulo suo humiliter petivimus nobis remitti propter Deum & favorem nostrum plenius inposterium habendum , quam benigne remiserunt; & nos in antea, ne consimile quid ex parte nostra fiat, Ecclesie cavere studebimus, prefatam vero Ecclesiam in eo jure, quo Pater & avus noster ipsam servabant, servabimus, in eo videlicet favore, quod Ecclesia, Domino dante, regargui non merebimur. In hujus rei testimonium presentem paginam sigillo nostro duximus roborandam sub notatis testibus, quorum hec sunt nomina: Johannes majoris Ecclesie in Colonia Scolasticus, Hugo Prepositus in Cappenberg cum omni suo Conventu, Gerhardus Prepositus Ecclesie sancte Marie in Trajecto superiori, Hinricus Canonicus monasteriensis dictus de Turri, Gervasius Decanus in Lon, Arnoldus Plebanus in Hamme, Engelbertus Plebanus in Camene; Walterus Nobilis de Tholberge, Fredericus & Hermannus fratresde Menhovele, Herimanns de Ludinchusen, Hinricus de Richede, Gerwinus de Rinkenrode, Adolfus de Boyne, Godefridus de Hovele, Lubbertus de Boyne, Hermannus & Johannes de Brochusen, Gerhardus Dapifer de Altena, Everhardus de Hesne, Fredericus juvenis de Bozlare; Scabini de Monasterio Godefridus de Beveren, Dithardus Parvus, Conradus Wrede, Bruno Brumelinc & alii quamplures. Datum & actum in Capenberg anno gratie. M°. CC°. LIIII°. octavo idus Junii.

Übersetzung

Ins Deutsche übertragen lautet die Urkunde wie folgt:

Im Namen des Herrn, Amen. Wir, Engelbertus, Graf von der Mark, wollen allen, die dieses Schreiben einsehen, kundtun:

Wir erkennen vor der Kirche zu Kappenberg (Cappenbergensi) an, dass wir ihr Unrecht zugefügt haben, indem wir ihre Leute gefangengenommen und Abgaben von ihnen erhoben haben. Da wir den Propst und sein Kapitel demütig darum gebeten haben, uns dieses Unrecht um Gottes willen und um auch künftig ihre volle Gunst zu haben, zu vergeben, haben sie es uns gütig verziehen.

Wir werden uns von nun an bemühen, die Kirche davor zu schützen, dass von unserer Seite Ähnliches geschieht. Wir werden die vorgenannte Kirche in dem Recht schützen, in dem unser Vater und unser Großvater sie schützten, und zwar mit solcher Gunst, dass wir es, so Gott will, nicht verdienen werden, dass die Kirche sich beklagt.

Zum Zeugnis dessen haben wir dieses Schreiben mit unserem Siegel bekräftigen lassen, mit den unten genannten Zeugen, deren Namen sind:

Johannes, Scholaster der größeren Kirche in Köln (Colonia)

Hugo, Propst in Kappenberg mit seinem ganzen Konvent

Gerhardus, Propst der Kirche der heiligen Maria in Maastricht (Trajecto superiori)

Heinrich, münsterischer Kanoniker, genannt vom Turm (de Turri)

Gervasius, Dekan in Iserlohn (Lon)

Arnoldus, Pleban in Hamm (Hamme)

Engelbertus, Pleban in Kamen (Camene)

Walterus, Edler von Dolberg (Tholberge)

Fredericus und Hermannus, Brüder von Meinhövel (Menhovele)

Hermannus von Lüdinghausen (Ludinchusen)

Heinrich von Richede

Gerwinus von Rinkerode (Rinkenrode)

Adolfus von Boenen (Boyne)

Godefridus von Hövel (Hovele)

Lubbertus von Boenen (Boyne)

Hermannus und Johannes von Broichhausen (Brochusen)

Gerhardus, Truchsess von Altena

Everhardus von Heessen (Hesne)

Fredericus der Jüngere von Bozlare

Schöffen von Münster (Monasterio): Godefridus von Bevern, Dithardus Parvus, Conradus Wrede, Bruno Brumelinc

und sehr viele andere.

Gegeben und geschehen zu Kappenberg im Jahre der Gnade 1254, an den achten Iden des Juni (6. Juni)

Bemerkungen

In dieser Urkunde treten neben Engelbert von der Mark auch mehrere Ritter als Zeugen auf, u.a. Gerwin von Rinkerode (Burgmann auf Burg Mark). Zudem wird ein Arnoldus als Priester in Hamm genannt.

Die Datierung des Kalendertages 8. Juni der Urkunde ergibt sich aus der römischen Kalenderrechnung. Die Iden des Juni liegen auf dem 13. des Monats, die vorangestellte acht (octava) ist inklusive des Identages abzuziehen - der entsprechende Tag liegt also eine Woche früher auf dem 6. Juni.

Literatur

  • Niklas Kindlinger: Geschichte der Familie und Herrschaft von Volmestein - ein Beytrag zur Geschichte des Bauern- und Lehnwesens, und der Staatsverfassung. Welcher die Urkunden enthält. Osnabrück 1801.

Anmerkungen

  1. Niklas Kindlinger: Geschichte der Familie und Herrschaft von Volmestein - ein Beytrag zur Geschichte des Bauern- und Lehnwesens, und der Staatsverfassung. Welcher die Urkunden enthält. Osnabrück 1801.

Siehe auch