Urkunde 1246 a
Graf Dietrich von Isenberg und seine Ehefrau und sein Sohn übertragen den Hof zu Holthem bei Beckum, den ihr Ministeriale Rotger gen. Cule von ihnen zu Lehen hatte, auf dessen Bitten dem Kloster Clarholz. Unter den Zeugen befinden sich einige Ritter und Knappen, die auch als Burgmänner der Burg Mark auftreten.
Wortlaut
Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst. Ihr Wortlaut wird nach Philippi (S. 374-375) zitiert: [1]
In nomine sancte et individue Trinitatis. Theodericus Dei gratia comes de Isenberg et dominus in Linborg super Lenen fluvium et -- comitissa et Heinricus filius ejus tam presentibus quam futuris omnibus in perpetuum. Que nostro geruntur in tempore ne labantur cum tempore et ne possint hominum protervitate attemptari vel incommoditate perturbari, voce testium solent roborari et scripture memoria perpetuari. Notum sit igitur presentibus et sciant posteri, quod Rotgerus cognomento Cule noster ministerialis cum cognatis et amicis suis nostris ministerialibus multa nos sollicitavit peticione, quatinus curtem in Holthem nostre proprietati et dominio pertinentem civitati Bekehem vicinam, quam a nobis feodali jure tenebat ab ipso et filiis et heredibus suis in manus nostras resignatam a nostro dominio et proprietatis jure libertantes cum agris, pratis, silvis et pascuis et ceteris dicte curti pertinentibus beate Marie virgini et sancto Laurencio et ecclesie Claholtensi libere conferremus; quam dictus Rotgerus dignis redditibus nobis reconpensavit. Nos igitur predicti Rotgeri et amicorum ejus peticioni et voluntati consencientes ministerialium nostrorum communicato consilio et consensu prefatam curtem Holthem et proprietatem in manus domini Johannis prepositi Claroholtensis et ecclesie libere et integraliter resignavimus omni dominio et juri quod in eadem habuimus curte renunciantes; et sepedictus Rotgerus cum filiis et heredibus ab omni jure et possessione dicte curtis Holthem penitus recessit et in manus nostras libere et integraliter resignavit; quam predicte ecclesie cum omnibus attinenciis verbo et manu et scripto assignavimus. Ne quis igitur infidelium tam sollempne factum in posterum infringere presumat, presentem paginam conscribi et sigilli nostri inpressione fecimus muniri. Testes hujus facti sunt: Hermannus dapifer cognomento Cule, Godefridus de Hesnen, Constantinus de Elen, Hermannus advocatus, Conradus Wrans, Godefridus Colvo, Teodericus Torc, Everhardus Colve, Hartlef Pil, Arnoldus de Kericthorpe, Heime de Heringe, Randolfus de Ekholte, Helmicus de Lare, Thetboldus de Huvele, Bezcelus de Hamme, Gozscalcus Tork, Conradus de Thinkhere et alii quam plures. Acta sunt hec anno gratie millesimo ducentesimo quadragesimo sexto.
Übersetzung
Ins Deutsche übersetzt lautet die Urkunde wie folgt:
Im Namen der heiligen und ungeteilten Dreifaltigkeit. Theodericus, von Gottes Gnaden Graf von Isenberg und Herr in Limburg (Linborg) am Fluss Lenne, und [Name der Gräfin fehlt], Gräfin, und Heinrich, ihr Sohn, allen gegenwärtigen wie zukünftigen für immer.
Was in unserer Zeit geschieht, soll nicht mit der Zeit vergehen und nicht durch menschliche Bosheit angegriffen oder durch Unannehmlichkeiten gestört werden können. Es soll durch Zeugenaussagen bekräftigt und durch schriftliche Aufzeichnung verewigt werden.
Es sei daher den Gegenwärtigen bekannt und die Nachwelt wisse, dass Rotgerus, genannt Cule, unser Ministeriale, uns mit seinen Verwandten und Freunden, unseren Ministerialen, mit vielen Bitten bedrängte, damit wir den Hof in Holthem nahe der Stadt Beckum (Bekehem), der unserem Eigentum und unserer Herrschaft gehörte und den er von uns als Lehen hielt, nachdem er ihn von sich und seinen Söhnen und Erben in unsere Hände abgetreten hatte, von unserer Herrschaft und unserem Eigentumsrecht befreien und ihn mit Äckern, Wiesen, Wäldern und Weiden und allem Übrigen, was zu diesem Hof gehört, der seligen Jungfrau Maria und dem heiligen Laurentius und der Kirche von Clarholz (Claholtensi) frei übertragen. Diesen Hof hat der besagte Rotgerus uns mit angemessenen Einnahmen entschädigt.
Wir daher, der Bitte und dem Willen des vorgenannten Rotgerus und seiner Freunde zustimmend, nach Einholung des Rates und der Zustimmung unserer Ministerialen, haben den vorgenannten Hof Holthausen und das Eigentum in die Hände des Herrn Johannes, Propstes von Clarholz, und der Kirche frei und vollständig abgetreten, indem wir auf jede Herrschaft und jedes Recht, das wir an demselben Hof hatten, verzichteten; und der oft genannte Rotgerus ist mit seinen Söhnen und Erben von jedem Recht und Besitz des besagten Hofes Holthausen gänzlich zurückgetreten und hat ihn frei und vollständig in unsere Hände abgetreten; diesen haben wir der vorgenannten Kirche mit allen Zugehörigkeiten mündlich, durch Übergabe und schriftlich zugewiesen.
Damit niemand der Ungläubigen ein so feierliches Werk in Zukunft zu verletzen wagt, haben wir dieses Schreiben anfertigen und mit unserem Siegel bekräftigen lassen.
Zeugen dieser Handlung sind:
Hermannus, Truchsess, genannt Cule
Godefridus von Hesnen
Constantinus von Elen
Hermannus, Vogt
Conradus Wrans
Godefridus Colvo
Theodericus Tork
Everhardus Colve
Hartlef Pil
Arnoldus von Kericthorpe
Heime von Heringe
Randolfus von Ekholte
Helmicus von Lare
Thetboldus von Huvele
Bezcelus von Hamm (Hamme)
Gozscalcus Torc
Conradus von Thinkhere
und sehr viele andere.
Dies geschah im Jahre der Gnade 1246.
Literatur
- Philipi, Friedrich: Osnabrücker Zrkundenbuch. 2, Die Urkunden der 1201-1250. Osnabrück 1896
 - Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901
 
Siehe auch
- ↑ Philipi, Friedrich: Osnabrücker Zrkundenbuch. 2, Die Urkunden der 1201-1250. Osnabrück 1896