Urkunde 1232 März 10
Erzbischof Heinrich von Köln bestätigt am 10. März 1232 den durch die Grafen von Dassel vollzogenen Verkauf des Hofes in Kirchlinde samt der dort bestehenden Kapelle an das Katharinenkloster in Dortmund. Zu den Zeugen der Urkunde, die in Soest ausgestellt wurde, gehören Graf Adolf von der Mark und sein Sohn Everhard.
Wortlaut
Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst und hat folgenden Wortlaut: [1]
In nomine sancte et individue trinitatis. Heinricus miseratione divina sancte Coloniensis ecclesie archiepiscopus universis Christi fidelibus presentium inspectoribus salutem in vero salutari. Ne ea que fiunt in tempore memoriam penitus effugiant humanam scripti solent munimine et subscriptione testium roborari, unde vestre notum facimus discretioni, quod cum nobiles viri Adolphus et Ludolphus comites de Daslen et eorum legitimi heredes predium suum videlicet curtem de Linne cum capella et cum omnibus suis attinentiis, exceptis tantum ministerialibus et hominibus suis militibus et homagio eis astrictis, ecclesie sancte Katerine in Tremonia in meram vendidissent proprietatem, nos ex publica fama intelligentes, id predium ad ecclesiam nostram ratione proprietatis de iure spectare debere, et quod iidem comites idem predium in feodo nomine ecclesie possident, nos eosdem comites super venditionem illius predii iudicialiter convenimus, contractum illum rescindere proponentes, unde cum iidem comites per nobiles virosomni exceptione maiores coram nobis legitime probassent, predictum predium ad eorum spectare proprietatem, ita quod ecclesia nostra nichil iuris in eo haberet, nos ab actione illa penitus recessimus, contractum eiusdem venditionis sicut legitime celebratus fuerat ratum per omnia habentes. Ne autem sepefati comites aut eorum successores et ecclesia beate Katerine memorata super eodem contractu iterato valeant in posterum inquietari, presens scriptum sigilli nostri appensione et testium subscriptione fecimus corroborari. Sunt autem hii testes Heinricus sancti Severini, Theodericus de Monasterio in Eifle, Theodericus in Scheide, Hermannus sancte Walburgis, preposito, Pilegrimus notarius noster, Godefridus comes de Arnesberch et Godefridus filius suus, Adolphus comes de Marchia et Everhardus filius suus, Adolphus comes de Waldigge, Bernardus nobilis vir de Lippia, Hermannus frater noster de Mulenarke, Hermannus de Rudenberch, Jonatas de Ardey, nobiles, Conradus comes Tremoniensis, Albertus de Hurde, Gotzvinus villicus Susatiensis, Riquinus Maresclacus, Mauritius de Ahusen et Godefridus frater suus, Everhardus de Bruke, Lutbertus Herbordus Bertoldus Ludewicus fratres de Suanbule, ministeriales ecclesie nostre, Rutgerus de Burcbenne, Albertuis dapifer, Petrus de Wickede, Franco de Brakele et alii quam plures. Actum publice in Susato, anno incarnationis dominice 1232, 6. idus Marcii.
Übersetzung
Die Urkunde lautet in deutscher Sprache wie folgt:
Im Namen der heiligen und ungeteilten Dreifaltigkeit. Heinrich, von Gottes Gnaden Erzbischof der heiligen Kölner Kirche, allen Betrachtern dieses Schreibens, Heil im wahren Heiland auf ewig.
Damit die Dinge, die in der Zeit geschehen, nicht gänzlich dem menschlichen Gedächtnis entgehen, pflegt man sie mit der Sicherung durch Schrift und der Unterschrift von Zeugen zu bekräftigen. Daher tun wir Eurer Besonnenheit kund, dass, da die edlen Männer Adolphus und Ludolphus, Grafen von Dassel, und ihre rechtmäßigen Erben ihr Gut, nämlich den Hof von Linne (Kirchlinde) mit Kapelle und mit all seinen Zugehörigkeiten – ausgenommen lediglich ihre Ministerialen und ihre Lehnsmänner und die ihnen zu Hommage verpflichteten – der Kirche der heiligen Katharina in Dortmund (Tremonia) als reines Eigentum verkauft hatten, wir aus öffentlichem Gerücht verstanden, dass dieses Gut unserer Kirche aufgrund des Eigentumsrechts zustehen sollte, und dass dieselben Grafen dasselbe Gut im Namen der Kirche als Lehen besaßen. Wir haben daher dieselben Grafen wegen des Verkaufs dieses Gutes gerichtlich vorgeladen, mit dem Vorschlag, den Vertrag aufzuheben. Da aber dieselben Grafen durch edle Männer, die über jeden Einwand erhaben waren, vor uns rechtmäßig bewiesen hatten, dass das genannte Gut ihrem Eigentum zustehe, so dass unsere Kirche keinerlei Recht daran hatte, sind wir von dieser Klage gänzlich zurückgetreten und haben den Vertrag desselben Verkaufs in jeder Hinsicht als rechtmäßig geschlossen bestätigt.
Damit aber die oft genannten Grafen oder ihre Nachfolger und die erwähnte Kirche der seligen Katharina in Zukunft nicht erneut wegen desselben Vertrags beunruhigt werden können, haben wir dieses vorliegende Schreiben durch Anbringung unseres Siegels und die Unterschrift von Zeugen bekräftigen lassen.
Dies sind die Zeugen:
Heinrich, Propst von St. Severin
Theodericus von Münstermaifeld (Monasterio in Eifle)
Theodericus in Schede
Hermannus von St. Walburgis, Pröpste
Pilegrimus, unser Notar
Godefridus, Graf von Arnsberg (Arnesberch) und Godefridus, sein Sohn
Adolphus, Graf von der Mark (Marchia) und Everhardus, sein Sohn
Adolphus, Graf von Waldeck (Waldigge)
Bernardus, edler Mann von Lippe (Lippia)
Hermannus, unser Bruder von Mulenarke
Hermannus von Rudenberch
Jonatas von Ardey
Edle: Conradus, Graf von Dortmund (Tremoniensis)
Albertus von Hurde
Gotzvinus, Villicus von Soest (Susatiensis)
Riquinus Marescalcus
Mauritius von Ahusen und Godefridus, sein Bruder
Everhardus von Bruke
Lutbertus, Herbordus, Bertoldus, Ludewicus, Brüder von Suanbule, unsere Ministerialen der Kirche
Rutgerus von Burcbenne
Albertus, Truchsess
Petrus von Wickede (Wickede)
Franco von Brakel (Brakel)
und sehr viele andere.
Geschehen öffentlich in Soest (Susato), im Jahre der Inkarnation des Herrn 1232, am 10. März.
Siehe auch
Anmerkungen
- ↑ zitiert nach Karl Rübel: Dortmunder Urkundenbuch. Band I. Erste Hälfte. Dortmund 1881, S. 25-26