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Bürgerinnen und Bürger der Stadt Hamm errichteten Stiftungen, deren Erträge einem bestimmten Zweck dienten sollten und teils aus Immobilien (Häusern, Grundstücken), teils aus Finanzmitteln bestanden. Auch durch Zustiftungen an bereits vorhandene Stiftungen konnte ein vorhandenes Stiftungsvermögen vermehrt werden. Als Gegenleistung machten katholische Stifter oftmals das Lesen einer bestimmten Anzahl von Jahresmessen (für sich oder die Stifterfamilie) verpflichtend, die dem Totengedenken dienten.
Liste der Armenhäuser und Geldstiftungen (alphabetisch geordnet), aber noch unvollständig!
Die Kapelle des Westenhospitals befand sich bis 1937 auf dem Areal des Parkplatzes hinter der Grünfläche vor dem LandratsamtJahresbericht des Friedrich-Wilhelms-Stift, Hamm 1867Rückansicht des ehem. Antonii-Gasthauses auf der Oststraße
Im St. Antonius-Gasthaus wurden regelmäßig Messen (Vikarien) abgehalten, zu denen die Prediger an der evangelischen Hauptkirche sowie die dortigen Cantoren verpflichtet wurden. Über das überlieferte Quittungsbuch [1] lassen sich die im Antoni-Gasthaus tätigen Geistlichen und ihre Helfer aus den Jahren von 1611 bis 1769 nachweisen - und zwar mit eigenhändig geschriebenen Belegen. Der erste - undatierte - Beleg ist vom Schulmeister Henricus Narthoff unterzeichnet, der erste datierte Beleg bezieht sich auf die Jahre 1611 und 1612 und stammt vom Prediger Henricus Rappaeus. Das Quittungsbuch endet mit dem Eintrag vom 23. Dezember 1769 und ist mit "Eylert" unterschrieben.
Die Geschwister Johann von Rödinghausen, Maria Elisabeth von Rödinghausen und BürgermeisterWerner von Rödinghausen; 1733: Zustiftung des Johann von Rödinghausen
Zweck
Beherbergung von 8, später 12 bis 15 reformierten Armen
Träger
?
Verwaltung
?
Veränderungen
1801: Einkünfte der Stiftung dem Armendirektorium zugewiesen; 1835: Reparaturarbeiten; 1875: Verkauf an Wirt Hermann Juckenack
1547: Eheleute BürgermeisterBonaventura Drove und Anna geb. Brünninghaus (Bereitstellung einer Mahlzeit); 1558: Zustiftung der Witwe (Steinhaus); 1560: Zustiftung des Henrich Brünninghaus
Zweck
Beherbergung von 6, später (1741) 8 Armen
Träger
Rat
Verwaltung
zwei Provisoren
Veränderungen
1741: Zerstörung durch Brand; Ausquartierung der Armen; Fortsetzung der Unterstützung durch Naturalien und Bargeld
Zur Westenhospitalsstiftung gehörte eine aus 12 Wohnungen bestehende Häuserzeile (Gadums) auf der Martin-Luther-Straße. Diese Gadums wurden zunächst gegen eine jährliche Zahlung vermietet. Daraus leitete sich im Laufe des 18. Jahrhunderts ein dauerhaftes Besitzverhältnis ab. Zudem waren weitere Häuser in der Hammer Altstadt - beispielsweise das Haus Nordstraße 16 (Alt Hamm) - dem Westenhospital zu einer jährlichen Zahlung (= Kanon) verpflichtet. Bis 1937 stand am Westentor die Kapelle des Westenhospitals.
Auf verschiedenen Häusern in der Hammer Altstadt lagen Lasten (Kanonzahlungen) an die Arme-Leute-Kleidung-Stiftung, so im 18. Jahrhundert z.B. ein Reichstaler auf dem Haus Oststraße 9.
Arme-Leute-Kleidung- Stiftung
Armen Leute Kleidungs Stiftung (1802)
Lage
?
Gründungsjahr
unbekannt; 1424 erwähnt
Stifter
unbekannt; Zustiftungen Hammer Bürger, u.a. von Gerhard Mostert
Zweck
Ankauf von weißem Wolltuch zur Ankleidung der Stadtarmen, der Armen in Hovestadt, der niederen Stadtbediensteten und sonstiger Armen
1616: Jungfrau Elisabeth von Carthausen; 1616: Elschen Hinckebecke; 1617: wiederum Jungfrau Elisabeth von Carthausen mit Schwester Sophie; 1626: Bernhard von Mostert; 1626: Johann Tegelmeister und Frau; 1636: Johann Altveldt (Altfeldt); 1642: Bürgermeister Henrich Sparketer[2]; 1650: Anna Greve Witwe Wilhelm Schweringhausen.
Zweck
Unterstützung für reformierte Haus- und Kirchenarme
Träger
Prediger der reformierten Gemeinde
Verwaltung
Kuratoren
Veränderungen
1820 Einkünfte der Stiftung dem Armendirektorium zugewiesen
↑ Quittungsbuch über die durch die Provisoren des Gasthauses S. Antonius im Hamm ausbezahlten Opfergelder. Lanesarchiv NRW, Abteilung Westfalen, A 10, Bd. 5, Manuskripte VII, Kirchen und Klöster, Nr. 6124, Digitalisat des Quittungsbuches