Urkunde 1270 a
Graf Engelbert von der Mark übergibt im Jahr 1270 dem Kloster Kappenberg verschiedene Güter und Eigenhörige des Rudolf von Meinhövel.
Wortlaut
Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst. Ihr Wortlaut wird nach dem WUB Band 7 (S. 628-629) zitiert: [1]
Nos Engelbertus de beneplacito Dei comes in Harcha omnibus hoc scriptum intuentibus salutem et cognoscere veritatem. Notum esse volumus presentibus et futuris, quod ad nos veniens Rodolfus miles de Meinhovele cum consensu uxoris sue domine Berthe que tunc sine herede fuit adiuncta manu et voluntate fratrum suorum Herimanni canonici Monasteriensis et Godefri laici ac patrui eorundem Herimanni militis de Daverenberg, accepta summa denariorum centum et LXXa marcarum ab ecclesia Capenbergensi curtim Brewinchof quam hactenus a nobis iare poasederat feodali, cum universis attinentiis curtis eiosdem videlicet duabus domibus in Evelincampe et colonis prefate curtis ac domonun earundem et omni usufructu tam in casis quam in areis in villa Werne sitis vel nemoribus, agris, pascuis et quibusdam specialibus agris in Smikincdorpe constitutis, adiuncto quodam colono in Bochem cum uxore et filiis ac filiabus eiusdem, adiunctis etiam aliis hominibus qui dicuntur einlucke lüde in parrochia Werne constitutis, in manus nostras voluntarie ac benivole resignavit, ea prehabita ordinatione, ut nos prefatam curtim cum omni usufructu predicto et hominibus predicte ecclesie conferremus. Cum igitur ad nos a progenitoribus nostris speciali sil gracia devolutum, quod predictam ecdesiam pre ceteris ecclesiis diligamus et cum diligentia promoveamus, de bona voluntate et mera liberalitate cum consensu unici heredis nostri Everhardi et uxoris nostre domine Elisabeth comitisse predictas possessiones cum universis que suprascripta sunt, eidem ecclesie contulimus tytulo proprietatis perpetuo possidendas, que videlicet proprietas ad nos iure hereditario pertinebat. Ne quis ergo inposterum super hac nostra donatione sepedicte ecclesie calumpniam audeat irrogare, placuit nobis presentem paginam bulle nostre munimine roborare cum subscriptione proborum virorum et testimonio eorundem, quorum hec sunt nomina: Herimannus decanus, Godefridus custos, canonici Sosatienses; Herimannus de Daverenberg et Fridericus filius suus, Theodericus de Sconebeke, Everhardus de Wittene, Bemhardus de Capellis, Godefridus de Hovele, Theodericus Volenspit, Albertus Clot, Everhardus de Hesne, Wescelus de Galen, Conradus de Mechlen, Gerlacus Ruphus, Sibertus Norendin, Otto Alant, Engelbertus de Lon, milites; Everhardus frater Engelberti militis de Lon, Arnoldus de Altena, Gerlacus de Harpen, Lambertus Foyge, Theodericus de Endeke, Johannes Brumerinc, Lambertus gogravius in Unnha, Heinricus Honesben et alii quam plures. Acta sunt hec anno Domini M°CC° septuagesimo.
Übersetzung
Übersetzt ins Deutsche lautet der Urkundentext wie folgt:
Wir, Engelbertus, von Gottes Gnaden Graf in der Mark (Marcha), entbieten allen, die dieses Schreiben sehen werden, Gruß und möchten, dass sie die Wahrheit erkennen.
Wir wollen, dass den Gegenwärtigen und Zukünftigen kundgetan wird, dass Rudolf, Ritter von Meinhövel (Meinhovele), zu uns kam. Mit der Zustimmung seiner Ehefrau Bertha (Berthe), die damals noch ohne Erben war, und mit der Unterstützung und dem Willen seiner Brüder Hermannus, des Münsteraner Kanonikers, und des Laien Godefridus, sowie ihres Onkels Hermannus, des Ritters von Davensberg (Daverenberg), hat er für eine Summe von 170 Mark von der Kappenberger (Capenbergensi) Kirche den Hof Brewinchof, den er bisher von uns als Lehen besaß, mit all seinen Zugehörigkeiten, nämlich zwei Häusern in Evelincampe und den Bauern des vorgenannten Hofes und ihrer Häuser, und mit allem Nießbrauch, sowohl an Häusern als auch an Bauplätzen in der Stadt Werne, oder an Wäldern, Äckern, Weiden und gewissen besonderen Äckern in Smikincdorpe, in unsere Hände freiwillig und in gutem Willen abgetreten. Hinzugefügt wurde auch ein Bauer in Bochem mit seiner Ehefrau, seinen Söhnen und Töchtern, sowie andere Leute, die „Einlucke Leute“ (einlucke lüde) genannt werden und in der Pfarrei Werne ansässig sind. Dies geschah unter der vorherigen Bedingung, dass wir den vorgenannten Hof mit all dem vorgenannten Nießbrauch und den Leuten der vorgenannten Kirche übertragen würden.
Da es uns also durch besondere Gunst unserer Vorfahren zugefallen ist, dass wir die vorgenannte Kirche vor allen anderen Kirchen schätzen und sie mit Eifer fördern, haben wir aus gutem Willen und reiner Freigebigkeit mit Zustimmung unseres einzigen Erben Everhardus und unserer Ehefrau, der Gräfin Elisabeth, die vorgenannten Besitztümer mit allem, was oben beschrieben ist, derselben Kirche als Eigentum zur ewigen Nutzung übergeben. Dieses Eigentum stand uns durch Erbrecht zu.
Damit also niemand in Zukunft es wagt, diese unsere Schenkung an die oft genannte Kirche anzufechten, haben wir beschlossen, dieses Schreiben mit der Bestätigung unserer Bulle zu bekräftigen, zusammen mit der Unterschrift rechtschaffener Männer und deren Zeugnis. Ihre Namen sind:
Hermannus, Dekan, Godefridus, Kustos, Kanoniker von Soest (Sosatienses)
Hermannus von Davensberg (Daverenberg) und sein Sohn Fridericus
Theodericus von Sconebeke)
Everhardus von Witten (Wittene)
Bernhardus von Capelle (Capellis)
Godefridus von Hövel (Hovele)
Theodericus Vulenspit
Adolphus von Weistwic
Bernhardus von Heessen (Hesne)
Wescelus von Galen
Conradus von Mechlen
Gerlacus Ruphus
Siegbert Norendin
Otto Alant
Engelbertus von Lon (Ritter)
Everhardus, der Bruder des Ritters Engelbertus von Lon
Arnoldus von Altena
Gerlach von Harpen
Lambertus Foyge
Theodericus von Endeke
Johannes Brumerinc
Lambertus, Gograf in Unna (Unnha)
Heinrich Honesben
und sehr viele andere.
Dies geschah im Jahre des Herrn 1270.
Literatur
- Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901
Anmerkungen
- ↑ Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901