Urkunde 1251 Mai 1
Graf Engelbert von der Mark schenkt der Kirche in Mark am 1. Mai 1251 zum Ersatz für den in der münsterschen Fehde zerstörten Kirchturm eine Hufe in Schmehausen.

Wortlaut
Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst. Ihr Wortlaut wird nach Kindlinger (S. 150-152) zitiert: [1]
Engelbertus Comes de Marcha universis hoc scriptum legentibus salutem in perpetuum. Quoniam ea, que geruntur in tempore ne labantur cum tempore, poni solent in lingua testium & scripture memorie commendantur. Proinde notum facimus omnibus hanc paginam inspecturis, quod, cum inter venerabilem Dominum, monstaeriensis Ecclesie Episcopum, Ottonem ex parte una, & dilectum patrem nostrum Comitem de Althena & nos ex parte altera super quibusdam causis exoetra fuisset discordia, Turrim Ecclesie de Marcha, de qua tirnebamus nobis imminere dampna & gravamina, destrui fecimus. Nos vero omnipotentis Dei hinc inde metuentes vindictam in illius dampni recompensationem mansum in Smidehusen cum omnibus suis attinentiis, Hildebrandum cundem mansum excolentem. Adelheidim uxorem suam & Wichmudim Hildebrandi matrem cum omni posteritate corum sancto Pancratio ejusdem Ecclesie patrono cum affectu sincero & libera noxtra voluntate contulimus perpetuo possidendum, fratre nostro Ottone Comite de Althena & uxore mea Kunegundi consentientibus; supradictos homines ab omni gravaminis exactionis consuetudine & jure, quo nobis astricti erant, liberos dantes & solutos, comittentes eos universis Castellanis nostris de Marcha & singulis ab omni violentia & molestia taliter defendendos, ut in districti judicii se gaudeant a beato Pancratio mercedem in celesti solio recepisse. Statuimus etiam ut redditus prefate domus & bona a prenominatis hominibus & eorum posteris quocumque casu contingente emergentia non solum ad Plebani, immo ad omnium Castellorum de Marcha veniant presentiam, que tam plebanus quam Castellani cum communi consilio ad usus beati Prancratii taliter locabunt, ut eidem Ecclesie in lumine perpetuo die noctuque ardenti provideatur: siquid vero de redditibus sepefate domus residdum fuerit, alia necessaria, in quibus communiter concordaverint, Ecclesie ministrabunt. Hec autem nostra donatio, ut inconvulsa permaneat, & in suo robore subsistat, super hac re gesta presentem paginam conscribi fecimus, tam sigilli fratris nostri Ottonis de Althena quam nostri munimine robotaratam. Testes hujus rei sunt Waltherus vir nobilis de Dulberg, Adolphus de Boinen, Lutbertus de Boinen, Hartlevus Riscebere, Godefridus de Huvlele, Gerwinus de Rinkenrode, Hermannuns, Heinricus, Johannes de Brukhusen fratres, Theodericus Vitulus, Luttolphus de Boinen, milites; Johannes de Dinchere, Castellani in Marcha; Arnoldus Pastor ejusdem Ecclesie, Wilhelmus & Heinricus socii sui. Acta sunt anno Domini millesimo ducentesimo quinquagesimo primo, in die sanctorum apostolorum Philippi & Jacobi, & Walburgis Virginis.
Übersetzung
Ins Deutsche übersetzt lautet die Urkunde wie folgt:
Engelbertus, Graf von der Mark, entbietet allen, die dieses Schreiben lesen werden, Gruß auf ewig.
Weil die Dinge, die in der Zeit geschehen, damit sie nicht mit der Zeit vergehen, gewöhnlich in die Sprache der Zeugen und der schriftlichen Erinnerung eingelegt werden, tun wir hiermit allen kund, die dieses Schreiben einsehen werden:
Dass, da zwischen dem ehrwürdigen Herrn, dem Bischof der Münsteraner Kirche, Otto, auf der einen Seite, und unserem geliebten Vater, dem Grafen von Altena, und uns auf der anderen Seite wegen einiger Angelegenheiten Streit entstanden war, wir den Turm der Kirche von Mark (Marcha), von dem wir befürchteten, dass uns daraus Schaden und Belästigungen drohten, zerstören ließen.
Wir aber, die wir hienieden die Rache des allmächtigen Gottes fürchten, haben zur Wiedergutmachung dieses Schadens den Hof in Schmehausen (Smidehusen) mit all seinen Zugehörigkeiten, den besagten Hildebrandus, der diesen Hof bebaut, Adelheid, seine Ehefrau, und Wichmudis, die Mutter des Hildebrandus, mit all ihrer Nachkommenschaft dem heiligen Pankraz, dem Patron derselben Kirche, mit aufrichtiger Zuneigung und aus unserem freien Willen zum ewigen Besitz übertragen, unter Zustimmung unseres Bruders Otto, Graf von Altena, und meiner Ehefrau Kunigunde.
Wir haben die oben genannten Personen von jeder Belästigung durch Abgaben und von jedem Recht, durch das sie uns verpflichtet waren, befreit und gelöst. Wir haben sie allen unseren Kastellanen von Mark und jedem Einzelnen anbefohlen, sie vor jeder Gewalt und Belästigung so zu schützen, dass sie sich freuen können, vom seligen Pankraz ihren Lohn im himmlischen Thron empfangen zu haben.
Wir haben auch festgelegt, dass die Einkünfte des vorgenannten Hauses und die Güter, die von den vorgenannten Personen und deren Nachkommen in jedem Fall entstehen, nicht nur dem Pleban, sondern allen Kastellanen von Mark vorgelegt werden sollen, die sowohl der Pleban als auch die Kastellane mit gemeinsamem Rat zum Gebrauch des seligen Pankraz so anlegen werden, dass derselben Kirche für ein ewig Tag und Nacht brennendes Licht vorgesorgt wird. Sollte aber von den Einkünften des oft genannten Hauses etwas übrig bleiben, so werden sie der Kirche andere notwendige Dinge darreichen, in denen sie sich gemeinsam geeinigt haben.
Damit aber diese unsere Schenkung unerschütterlich bleibe und in ihrer Kraft bestehe, haben wir dieses darüber verfasste Schreiben anfertigen lassen, bekräftigt sowohl durch das Siegel unseres Bruders Otto von Altena als auch durch unser eigenes.
Zeugen dieser Sache sind:
Waltherus, Edler von Dulberg
Adolfus von Boinen
Lutbertus von Boinen
Hartlevus Riscebere
Godefridus von Huvlele
Gerwinus von Rinkenrode
Hermannus, Heinrich, Johannes von Brukhusen, Brüder
Theodericus Vitulus
Luttolphus von Boinen, Ritter
Johannes von Dinker (Dinchere), Kastellane in Mark
Arnoldus, Pfarrer derselben Kirche
Wilhelmus und Heinrich, seine Gefährten.
Geschehen im Jahre des Herrn eintausendzweihunderteinundfünfzig, am Tag der heiligen Apostel Philippus und Jakobus, und der Jungfrau Walburgis.
Standort
Landesarchiv NRW, Abteilung Westfalen, Münster [2]