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Urkunde 1271 März 13

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Die Friedensurkunde zwischen den Limburgern und der Stadt Dortmund datiert auf den 13. März 1271. In der in Dortmund ausgestellten Urkunde wird u.a. Graf Engelbert von der Mark als Friedensvermittler genannt.

Wortlaut

Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst und hat zitiert nach Rübel Dortmunder UB (Band I, S. 69-70) folgenden Wortlaut: [1]

Nos, Theodericus comes de Lymborgh, Johannes primogenitus noster, Everhardus filius noster, universique nostri heredes geniti et ingeniti notum facimus universis et presentibus protestamur, quod nos mediante consilio nobilis viri Engelberti, comitis de Marcha, consanguinei nostri, scabinorum ac consulum Monstaeriensium ac Sosasciensium cum civitate Tremoniensi in hunc modum facti sumus unanimes et concordes ac omnis discordia, que inter nos et universos nostros adiutores esx una parte et dicte civitatis burgenses ac ipsorum coadiutores ex altera vertebur per pacis osculum est sopita, ita, quod de universis homicidiis, incendiis, rapinis, contumeliis aliisque gravaminibus hinc inde quibuscunque factis occasione belli predicti nullam ultionem de cetero faciemus, sed omnia per plenam amiciciam et concordiam sunt deleta, insuper universa bona in Meldinchusen, Didinchove, Wanemale tam possessionibus, agris, pratis, pascuios, nemoribus, piscariis, terris cultis et incultis tam in cespitibus quam in frondibus sub terra et super terram, de quibus movimus sive movere potuerimus questionem dictis burgensis Tremoniensibus in meram contulimus proprietatem ipsis eorumque heredibus tytulo proprietatis perpetuo possidenda. Item commodis et utilitatibis dicte civitatis fideliter intendemus ac dictis burgensibus in personis ac bonis nullam violentiam sive gravamen aliquid inferemus et nullum in nostris munitionisbus detinebimus, qui dicte civitati molestiam inferat vel gravamen, quamdiu sepedicti burgenses iusticiam vel amiciciam parati sunt exhibere, quibuslibet de ipsis moventibus questionem. Presentes fuerunt Hermannus de Wittende, Albertus de Hergotinchusen, dapifer noster, Everhardus et Mauricius, fratres sui, Thidericus de berichem, castellani nostri, Gerhardus de Althena, Hinricus de Wickede, Thidericus de Foresto, Menricus de Apelderbike, milites. Ut autem huiusmodi factum nostrum robur habeat et a nobis seu nostris successoribus infringi non valeat vel mutari, prefate civitati Tremoniensi presentem litteram dedimus sigilli nostri munimine roboratam, super hec omnia rogavimus nobiles viros Engelbertum, comitem de Marcha, predictum, Borghardum de Bruke, Theodericum de Volmutstene, Albertum de Hurda, consanguineos nostros, presentem paginam sigillis ipsorum una cum nostro in veritatis testimonium communire. Nos itaque comes de Marcha predictus, Borghardus de Bruke, Theodericus de Volmutstene, Albertus de Hurda presentibus protestamur, nos ad preces nobilium virorum nostrorum consanguinearum Theoderici, comitis de Limborgh, Johannis primogeniti sui ac aliorum heredum suorum presentem literam sigillasse. Actum et datum Tremonie anno domini 1270 in crastino beati Gregorii pape.

Übersetzung

Ins Deutsche übertragen lautet der Urkundentext wie folgt:

Wir, Theodericus, Graf von Limburg (Lymborgh), unser erstgeborener Sohn Johannes, unser Sohn Everhardus und all unsere geborenen und noch zu gebärenden Erben, machen allen kund und bezeugen hiermit, dass wir mit dem Rat unseres Verwandten, des Edlen Engelbertus, Graf von der Mark (Marcha), sowie der Schöffen und Konsuln von Münster (Monstaeriensium) und Soest (Sosasciensium) mit der Stadt Dortmund (Tremoniensi) auf diese Weise einstimmig und einig geworden sind, und dass jede Uneinigkeit, die zwischen uns und all unseren Helfern auf der einen Seite und den Bürgern der besagten Stadt und ihren Mithelfern auf der anderen Seite bestand, durch einen Friedenskuss beigelegt wurde.

Dies bedeutet, dass wir von nun an keinerlei Rache für Tötungen, Brandstiftungen, Raubüberfälle, Beleidigungen und andere Belastungen, die von beiden Seiten anlässlich des vorgenannten Krieges begangen wurden, nehmen werden, sondern alles durch volle Freundschaft und Einigkeit ausgelöscht ist.

Des Weiteren haben wir alle Güter in Meldinchusen, Didinchove und Wambeln (Wanemale), wie Besitzungen, Äcker, Wiesen, Weiden, Wälder, Fischereien, bebaute und unbebaute Ländereien, sowohl unter der Erde als auch über der Erde, an denen wir eine Auseinandersetzung hatten oder hätten haben können, den besagten Dortmunder (Tremoniensibus) Bürgern als reines Eigentum übertragen, damit sie und ihre Erben sie auf ewig als Eigentum besitzen.

Außerdem werden wir treu auf die Vorteile und das Wohl der besagten Stadt achten und den besagten Bürgern in Bezug auf Personen und Güter keine Gewalt oder Belästigung zufügen. Wir werden in unseren Befestigungen niemanden festhalten, der der besagten Stadt Unannehmlichkeiten oder Belastungen zufügt, solange die oft genannten Bürger bereit sind, denjenigen, die von ihnen eine Sache fordern, Recht oder Freundschaft zu gewähren.

Anwesend waren:

Hermannus von Witten (Wittende)

Albertus von Hergotinchusen, unser Truchsess, Everhardus und Mauricius, seine Brüder

Theodericus von Berichem, unsere Burgmänner

Gerhardus von Altena (Althena)

Hinricus von Wickede

Theodericus von Foresto

Menricus von Apelderbike (Ritter)

Damit aber diese unsere Handlung Gültigkeit hat und von uns oder unseren Nachfolgern nicht gebrochen oder geändert werden kann, haben wir der vorgenannten Stadt Dortmund dieses Schreiben gegeben, bekräftigt durch die Stärke unseres Siegels. Zusätzlich haben wir die Edlen Engelbertus, Graf von der Mark, den vorgenannten Borghardus von der Brücke (Bruke), Theodericus von Volmarstein (Volmutstene) und Albertus von der Horst (Hurda), unsere Verwandten, gebeten, dieses Schreiben zusammen mit unserem Siegel zur Bezeugung der Wahrheit mit ihren Siegeln zu bekräftigen.

Wir also, der vorgenannte Graf von der Mark, Borghardus von der Brücke, Theodericus von Volmarstein und Albertus von der Horst, bezeugen hiermit, dass wir dieses Schreiben auf Bitten unserer Verwandten, der Edlen Theodericus, Graf von Limburg, seines erstgeborenen Sohnes Johannes und seiner anderen Erben, gesiegelt haben.

Geschehen und gegeben zu Dortmund (Tremonie) im Jahre des Herrn 1270, am Tag nach dem heiligen Papst Gregor (13. März).

Literatur

  • Karl Rübel: Dortmunder Urkundenbuch. Band I. Erste Hälfte. Dortmund 1881
  • Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901

Anmerkungen

  1. Karl Rübel: Dortmunder Urkundenbuch. Band I. Erste Hälfte. Dortmund 1881, S. 69-70

Siehe auch