Rathaus Bockum-Hövel: Unterschied zwischen den Versionen
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Unabhängig davon ist geplant, das Rathaus Bockum-Hövel im Bestand zu modernisieren. Zur Erstellung der Sanierungsplanung sind in den Jahren 2025/26 im Haushalt 1,35 Millionen Euro vorgesehen. Während der Brandschutz des Gebäudes modernen Standards entspricht, gilt dies nicht für die Haustechnik und Energiebilanz. Ferner werden in dem Gebäude Schadstoffe vermutet. Die eigentlichen Arbeiten könnten erst bei Vorliegen eines Schadstoffgutachtens und nach Abschluss aller Planungen beginnen. Die für die Sanierung anfallenden Kosten sind abhängig von den Planungsergebnissen und noch nicht abzusehen. Voraussichtlich ist die Stadt Hamm zur Realisierung aller Maßnahmen ebenfalls auf Fördermittel angewiesen.<ref name="wade240217">Jürgen Menke: [https://www.wa.de/hamm/bockum-hoevel-ort370528/das-rathaus-in-bockum-hoevel-kann-hoffen-buergersaal-bei-geplanter-sanierung-thema-92837352.html ''Das Rathaus kann hoffen: Bürgersaal bei Sanierung Thema'']. In: wa.de vom 17. Februar 2024.</ref> | Unabhängig davon ist geplant, das Rathaus Bockum-Hövel im Bestand zu modernisieren. Zur Erstellung der Sanierungsplanung sind in den Jahren 2025/26 im Haushalt 1,35 Millionen Euro vorgesehen. Während der Brandschutz des Gebäudes modernen Standards entspricht, gilt dies nicht für die Haustechnik und Energiebilanz. Ferner werden in dem Gebäude Schadstoffe vermutet. Die eigentlichen Arbeiten könnten erst bei Vorliegen eines Schadstoffgutachtens und nach Abschluss aller Planungen beginnen. Die für die Sanierung anfallenden Kosten sind abhängig von den Planungsergebnissen und noch nicht abzusehen. Voraussichtlich ist die Stadt Hamm zur Realisierung aller Maßnahmen ebenfalls auf Fördermittel angewiesen.<ref name="wade240217">Jürgen Menke: [https://www.wa.de/hamm/bockum-hoevel-ort370528/das-rathaus-in-bockum-hoevel-kann-hoffen-buergersaal-bei-geplanter-sanierung-thema-92837352.html ''Das Rathaus kann hoffen: Bürgersaal bei Sanierung Thema'']. In: wa.de vom 17. Februar 2024.</ref> | ||
Vor Beginn der Arbeiten, aber nach Finalisierung aller Planungen soll evaluiert werden, ob das Rathaus Bockum-Hövel aufgrund seiner zeitgenössischen Architektur und markanten Formgebung unter Denkmalschutz gestellt werden soll. Hierin wird das LWL-Denkmalamt beteiligt sein.<ref name="wade240217"/> | |||
== Architektur == | == Architektur == |
Version vom 7. August 2025, 07:58 Uhr
- Bezirk
- Bockum-Hövel
- Stadtteil
- Hövel
- Adresse
- Teichweg 1
59075 Hamm
- Typ
- öffentliches Gebäude
- Namensherkunft
- zur Zeit der selbstständigen Stadt Bockum-Hövel 1972–1974 das Rathaus der Stadt
- Existiert seit
- 1972
- Datenstand:
- 07.08.2025
Obwohl bereits abzusehen war, dass Bockum-Hövel nach Hamm eingemeindet werden würde, ließ die damalige Stadt Bockum-Hövel zwischen Juni 1971 und Dezember 1972 das Rathaus Bockum-Hövel errichten. Mit der zweiten Phase der kommunalen Gebietsreform, die 1975 ihren Abschluss fand, ging das Rathaus dann in die Trägerschaft der Stadt Hamm über. Diese siedelte dort Teile der Verwaltung an. So war über Jahre hinweg das Sozialamt für mehrere Stadtbezirke hier ansässig.
Gegenwärtig ist das Rathaus der Sitz der Bezirksvertretung bzw. Bezirksbürgermeisters, des Bürgeramtes, des Kommunalen Job Centers Hamm und des Jugendamtes.
Geschichte
Am 15. Mai 1956 erhob die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen die Gemeinde Bockum-Hövel zur Stadt. Diese fasste Ende der 1960er Jahre den Entschluss, ein eigenes Rathaus zu errichten. Zu diesem Zweck wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, der im Juni 1969 entschieden werden konnte. Dieser Zeitpunkt entspricht etwa dem Beginn der zweiten Phase der Gemeindegebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Die Planungen für das Rathaus wurden fortgesetzt, obwohl sich bereits herauszukristallisieren begann, dass Bockum-Hövel wahrscheinlich Hamm angegliedert werden würde.
Den Zuschlag für das Bauprojekt erhielten die Architekten HPP Hentrich – Petschnigg & Partner KG (HPP) aus Düsseldorf und ihr Partner, der Architekt H. Höllges. Projektleiter waren Diplomingenieur K. Ossmann (Planung) und Bauingenieur F. Dillenberger (Bauleitung), als weitere Mitarbeiter traten D. Fock, E. Heuser, E. Schlenkermann und Ha. Urselmann in Erscheinung.
Im Juni 1971 wurde mit dem Bau des Rathauses begonnen. Die Fertigstellung erfolgte im Dezember des Jahres 1972, in dem das Gebäude von der Stadt Bockum-Hövel bezogen wurde.
Zukunftspläne
Der 2021 vorgestellte Rahmenplan Bockum-Hövel der Bezirksvertretung sieht vor, dass inBockum-Hövel ein Bürgersaal eingerichtet werden soll. Die Architekturbüros Reicher Haase Assoziierte (RHA, Dortmund) und HPP Architekten (Düsseldorf), von denen letztere weiterhin das Urheberrecht an dem Gebäude halten, stellten auf dieser Grundlage im Jahr 2022 Pläne für eine Erweiterung des Bockum-Höveler Rathauses vor. Der Standort setzte sich dabei gegen fünf andere mögliche Standorte durch – das Anno 03, die Herz-Jesu-Kirche oder Neubauten auf dem Gelände des St. Josef-Krankenhauses, dem Raiffeisenplatz oder dem Markplatz.
Nach diesen Planungen würde der Bürgersaal 300 bis 500 Plätze aufweisen und zum Marktplatz ausgerichtet sein. Hierzu müsste der nordwestliche Gebäudeteil des Rathauses abgerissen werden. Die Realisierung des Projekts soll einen hohen siebenstelligen Betrag kosten und ist daher an die Akquise von Fördermitteln gebunden.[1]
Unabhängig davon ist geplant, das Rathaus Bockum-Hövel im Bestand zu modernisieren. Zur Erstellung der Sanierungsplanung sind in den Jahren 2025/26 im Haushalt 1,35 Millionen Euro vorgesehen. Während der Brandschutz des Gebäudes modernen Standards entspricht, gilt dies nicht für die Haustechnik und Energiebilanz. Ferner werden in dem Gebäude Schadstoffe vermutet. Die eigentlichen Arbeiten könnten erst bei Vorliegen eines Schadstoffgutachtens und nach Abschluss aller Planungen beginnen. Die für die Sanierung anfallenden Kosten sind abhängig von den Planungsergebnissen und noch nicht abzusehen. Voraussichtlich ist die Stadt Hamm zur Realisierung aller Maßnahmen ebenfalls auf Fördermittel angewiesen.[2]
Vor Beginn der Arbeiten, aber nach Finalisierung aller Planungen soll evaluiert werden, ob das Rathaus Bockum-Hövel aufgrund seiner zeitgenössischen Architektur und markanten Formgebung unter Denkmalschutz gestellt werden soll. Hierin wird das LWL-Denkmalamt beteiligt sein.[2]
Architektur
Das Rathaus Bockum-Hövel hat eine Nutzfläche von 3.500 m² bei einem umbauten Raum von 29.000 m³. 1974 erschien in der April-Ausgabe der DBZ (Deutsche Bauzeitschrift), die damals noch eine Bertelsmann-Fachzeitschrift war, unter der Überschrift „Architektur, Entwurf, Detail“ eine kurze Baubeschreibung des Rathauses mit folgendem Wortlaut:
„Der nach allen Seiten gleichwertig orientierte Baukörper berücksichtigt seine zentrale Lage im neu gestalteten Stadtmittelpunkt von Bockum-Hövel. Um die Bedeutung des Rathauses im Stadtbild zu dokumentieren, wurden die Baumassen ihrer Funktion entsprechend plastisch gegliedert. Zusätzlich wurde das Eingangsniveau angehoben und die Höhenentwicklung der geplanten Nachbarbebauung angepaßt.
Durch das Anheben des Rathausplatzes sind die Verkehrsverbindung zwischen der Theodor-Heuss-Straße und der Ratenstrauchstraße sowie die Anordnung der Bediensteten-Einstellplätze über halbgeschossige Rampen möglich. Die sich ineinander verklammernden Freiflächen des Rathausplatzes sind mit dem Marktplatz, den beiden Einkaufszentren und der Theodor-Heuss-Straße über Rampen und Treppen verbunden. Die Konzeption der Außenbereiche zielt auf weitere räumliche und optische Fortsetzung nach allen Seiten.
Die Gesamtanlage ist in drei Raumgruppen unterteilt: Das Eingangsgeschoß für die publikumsintensiven Ämter, wie Sozialamt, Jugendamt, Kriminalpolizei (in Verbindung mit der darunter liegenden Schutzpolizei), Stadtkasse, Ordnungsamt und Standesamt.
Das Repräsentationsgechoß des Rates und der Stadtverwaltung in Verbindung mit dem Hauptamt und dem Foyer mit Sitzungssaal und Fraktionsräumen. Diese lassen sich durch Öffnen der Trennwände zu einer großen Einheit zusammenfassen und sind für Zuschauer über eien separaten Eingang zu erreichen.
Die weiteren Obergeschosse für die Büroräume der Verwaltungsarbeit sind zweibündig angelegt.
Ein wesentlicher Faktor der Wirtschaftlichkeit ist das Anheben des Eingangsgeschosses, wodurch die unterste Ebene über dem Grundwasserpegel liegt und eine aufwendige Wannenkonstruktion vermieden werden konnte.
Die Erweiterung ist in einem separaten Baukörper vorgesehen, der in den Obergeschossen mit dem Hauptbau verbunden wird. Als Konstruktion wurde ein Stahlbeton-Skelett mit normalen Stützweiten gewählt. Auskragende Umgänge werden als Sonnenschutz und zu Reinigungszwecken benutzt. Der Konstruktionsraster ist unabhängig vom Büroachsmaß, so daß Trennwände an die Fassade anschließen können, ohne durch Stützen behindert zu werden. Die Fassade besteht aus 1,80 m breiten Fertigteilen, die verglast oder geschlossen sind.
Der Ratssaal und die angrenzenden Fraktionsräume sind klimatisiert. Die Elt.-Versorgung der Büroräume erfolgt über Bodenkanäle.“
Heutige Nutzung
In den späten 1990er-Jahren wurden viele Ämter und Behörden der Stadt Hamm zentralisiert und zu Bürgerämtern zusammengefasst, von denen jeder Stadtbezirk eines erhielt. Das Bürgeramt des Stadtbezirks Hamm-Bockum-Hövel wurde im Rathaus am heutigen Teichweg 1 angesiedelt, wo es sich immer noch befindet. Das Rathaus ist außerdem der Sitz der Bezirksvertretung bzw. des Bezirksbürgermeisters, des Kommunalen JobCenters Hamm sowie des Jugendamtes.[2]
Bezirksvertretung
Die Stadt Hamm ist in sieben Stadtbezirke gegliedert, von denen Bockum-Hövel seit 1975 einer ist. Die Bezirksvertretung des Stadtbezirks wird durch die Bürgerschaft auf gesondertem Stimmzettel auf fünf Jahre gewählt. Sie hat neunzehn Mitglieder und wählt aus ihrer Mitte den Bezirksbürgermeister (ehemals Bezirksvorsteher), der den Vorsitz über die Bezirksvertretung ausübt und den Stadtbezirk nach außen repräsentiert.
→ siehe Artikel über die Bezirksvertretungen.
Bürgeramt
→ siehe Artikel über die Bürgerämter
Kommunales JobCenter
→ siehe Artikel über das Kommunale Job Center Hamm
Fotos
Trivia
- Seit Einführung der Hartz-Reformen wurde das Gebäude im Volksmund, da dort das Job-Center zu finden ist, auch Hartz-Burg genannt.
Quelle
- ↑ Jochaim Best: Top-Architekten planen Bürgersaal - Vom selben Büro stammt das Rathaus. In: wa.de vom 15. April 2022.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Jürgen Menke: Das Rathaus kann hoffen: Bürgersaal bei Sanierung Thema. In: wa.de vom 17. Februar 2024.