Marktplatz 7: Unterschied zwischen den Versionen
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Die '''Post''' befand sich in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts am [[Marktplatz]] 7 | Die '''Post''' befand sich in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts am '''[[Marktplatz]]''' 7. Diese Adresse existiert nicht mehr. Heute ist die Hausstätte Teil des Gebäudekomplexes [[EDEKA Bösel]], der [[1971]] eröffnet wurde. | ||
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Das an der Südseite des [[Marktplatz|Marktplatzes]] gelegene Haus befand sich auf der alten Hausstätte [[Häuserbuch|Nro 372]] in der Südhofe. Nach dem [[Stadtbrände|Stadtbrand]] von 1741 ließ Postmeister Steinweg das Haus auf der alten Hausstätte neu errichten. Zur Hausstätte gehörte ein großes Areal, das in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts mit einem weiteren Haus bebaut wurde, das die Nro 372½ erhielt und später unter der Adresse Marktplatz 6 zu finden ist.<ref>Siehe hierzu demnächst Marktplatz 6.</ref> Auch dieses Gebäude überstand die Bombenangriffe nicht. Das Haus Nro 372 befand sich im frühen 18. Jahrhundert im Besitz des [[Post|Postmeisters]] Johann Adolf Steinweg († 1762). Dessen Erbe war Bernhard Heinrich Steinweg aus Unna, der sich 1723 in Halle für ein Studium der Rechte immatrikulierte und uns 1766 als Gograf zu Schwelm begegnet. 1767 kaufte der lutherische Prediger [[Konrad Johann Ehrenreich Griesenbeck|Griesenbeck]] ''das so genante alte Posthaus'' und ließ es renovieren.<ref> Das Hammer Postamt mit Postmeister Querner war zu diesem Zeitpunkt bereits an der [[Oststraße 50]] ansässig.</ref> Prediger Griesenbeck veräußerte das Haus kurz darauf an [[Kriegs- und Domänenkammer|KDK-Rat]] von Arnim, der es bereits 1777 an die Freifrau von Beverförde zu [[Schloss Oberwerries|Werries]] († 1787) verkaufte. 1788 erwarb [[Kriegs- und Domänenkammer|KDK-Rat]] Ernst Wilhelm Werner von Reden das Haus von deren Erben. Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts befand sich im Hause eine Gastwirtschaft. So finden wir den aus Unna stammenden Wirt Friedrich Hessmer als Besitzer vor (belegt 1866, 1877), 1886 den Mieter Wirt Wilhelm Helmund, der die Gastwirtschaft weiterbetrieb. | |||
== Eigentümer == | |||
* [[1734]]/[[1762]]: Steinweg († 1762), [[Post|Postmeister]] | |||
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* [[1899]]/[[1919]]: '''Heinrich Harnisch''', Fleischermeister | |||
* [[1922]]/[[1970]]: '''Evangelische Kirchengemeinde Hamm''', Gemeindeamt (1927-1942) | |||
== Sonstiges == | == Sonstiges == | ||
Wohl aus diesem Grund hieß die heutige [[Gutenbergstraße]] im 18. und 19. Jahrhundert ''Poststraße'' (vgl. z.B. Stadtplan von 1828). | |||
== Anmerkungen == | |||
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== Literatur == | == Literatur == | ||
* [[Literatur|Schulte 2008]], S. 81 (Katalog Nr. 3) und S. 84ff. (Katalog Nr. 10). | * [[Literatur|Schulte 2008]], S. 81 (Katalog Nr. 3) und S. 84ff. (Katalog Nr. 10). | ||
* Andreas Schulte: '' Häuserbuch der Stadt Hamm'', unveröffentlichtes Manuskript, Nro 372. | |||
[[Kategorie:Gebäude]] | [[Kategorie:Gebäude]] |
Version vom 18. Januar 2025, 11:25 Uhr
Die Post befand sich in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts am Marktplatz 7. Diese Adresse existiert nicht mehr. Heute ist die Hausstätte Teil des Gebäudekomplexes EDEKA Bösel, der 1971 eröffnet wurde.
Geschichte der Hausstätte
Das an der Südseite des Marktplatzes gelegene Haus befand sich auf der alten Hausstätte Nro 372 in der Südhofe. Nach dem Stadtbrand von 1741 ließ Postmeister Steinweg das Haus auf der alten Hausstätte neu errichten. Zur Hausstätte gehörte ein großes Areal, das in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts mit einem weiteren Haus bebaut wurde, das die Nro 372½ erhielt und später unter der Adresse Marktplatz 6 zu finden ist.[1] Auch dieses Gebäude überstand die Bombenangriffe nicht. Das Haus Nro 372 befand sich im frühen 18. Jahrhundert im Besitz des Postmeisters Johann Adolf Steinweg († 1762). Dessen Erbe war Bernhard Heinrich Steinweg aus Unna, der sich 1723 in Halle für ein Studium der Rechte immatrikulierte und uns 1766 als Gograf zu Schwelm begegnet. 1767 kaufte der lutherische Prediger Griesenbeck das so genante alte Posthaus und ließ es renovieren.[2] Prediger Griesenbeck veräußerte das Haus kurz darauf an KDK-Rat von Arnim, der es bereits 1777 an die Freifrau von Beverförde zu Werries († 1787) verkaufte. 1788 erwarb KDK-Rat Ernst Wilhelm Werner von Reden das Haus von deren Erben. Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts befand sich im Hause eine Gastwirtschaft. So finden wir den aus Unna stammenden Wirt Friedrich Hessmer als Besitzer vor (belegt 1866, 1877), 1886 den Mieter Wirt Wilhelm Helmund, der die Gastwirtschaft weiterbetrieb.
Eigentümer
- 1734/1762: Steinweg († 1762), Postmeister
__________
- 1899/1919: Heinrich Harnisch, Fleischermeister
- 1922/1970: Evangelische Kirchengemeinde Hamm, Gemeindeamt (1927-1942)
Sonstiges
Wohl aus diesem Grund hieß die heutige Gutenbergstraße im 18. und 19. Jahrhundert Poststraße (vgl. z.B. Stadtplan von 1828).
Anmerkungen
- ↑ Siehe hierzu demnächst Marktplatz 6.
- ↑ Das Hammer Postamt mit Postmeister Querner war zu diesem Zeitpunkt bereits an der Oststraße 50 ansässig.
Literatur
- Schulte 2008, S. 81 (Katalog Nr. 3) und S. 84ff. (Katalog Nr. 10).
- Andreas Schulte: Häuserbuch der Stadt Hamm, unveröffentlichtes Manuskript, Nro 372.