Quelltext der Seite Seligmann Bacharach

[[Bild:Seligmann_Bacharach2.jpg|thumb|right|Grabmal des Seligmann Bacharach auf dem [[Ostenfriedhof]]]]
[[Bild:Bertha_Seligmann.jpg|thumb|right|Grabmal der Bertha Seligmann Bacharach auf dem [[Ostenfriedhof]]]]
'''Seligmann Bacharach''' (* [[15. Dezember]] [[1789]]; † [[26. November]] [[1850]]<ref>Das Todesjahr ist 1850. Zwar ist im deutschen Text auf dem Grabstein die Jahreszahl 1880 zu lesen. Darunter scheint allerdings eine 5 zu stehen. Entscheidender ist aber, dass im Hebräischen das Jahr 611 angegeben ist. Dies entspricht dem Jahr 1850 nach christlicher Zählung; vgl. auch den Eintrag des Sterbedatums 26.11.1850 in: [[1850 (Sterberegister)]].</ref>  in Hamm) war Kaufmann in [[Hamm]].

== Familie ==
Seligmann Bacharach war verheiratet mit Bertha / Bila (1802-1868), Tochter des Lipmann.

== Leben ==
Bereits 1832 finden wir Seligmann Bacharach als Mitglied einer ''Schutz-Commission'', die Vorbeugemaßnahmen gegen Cholera-Erkrankungen unterstützen sollte. Für 1837 wird Seligmann Bacharach in den Statuten für den Schützenverein in Hamm als Stellvertreter des Rendanten August Meese aufgeführt. Für das Schulprojekt des [[Alexander Haindorf]] in Münster führte er 1840 eine Spendensammlung durch, auf die empfehlend im [[Westfälischer Anzeiger|Westfälischen Anzeiger]] hingewiesen wurde:
:''Herr Seligmann Bacharach wird in nächster Woche für den zu Münster unter Leitung des Herrn Professors Haindorff bestehenden Verein für Westphalen und Rheinprovinz zur Bildung von Elementarlehrern und Beförderung von Handwerkern und Künsten unter den Juden die milden Beiträge der Eingesessenen des hiesigen Verwaltungsbezirks sammeln. Die jüngsten Jahresberichte zeugen von der wohlthätigen Wirksamkeit des Vereins, welcher den Gewerbefleiß und das Streben nach einer höheren Ausbildung fördert, und wir empfehlen die der ferneren Beihülfe noch so sehr bedürfende Anstalt der menschenfreundlichen Theilnahme unserer Mitbürger.'' <br>
:''Hamm, den 13. April 1840'' <br>
:''Der Magistrat''. <br>
Zusammen mit [[Israel Gerson]], [[Elias Marks]], [[Elias Spanier]] und [[Levi Stern]] kaufte Seligmann Bacharach 1842 das Haus [[Martin-Luther-Straße 5]], um es anschließend der jüdischen Gemeinde als Schule zur Verfügung zu stellen. Bislang kaum bekannt sein dürfte auch, dass er für die Jahre 1843 bis 1847 als [[Stadtverordnetenversammlung|Stadtverordneter]] belegt ist. Die Grabmale der Eheleute befinden sich auf dem jüdischen Teil des [[Ostenfriedhof|Ostenfriedhofs]].

== Grabmal des Seligmann Bacharach († 1850) auf dem Ostenfriedhof ==
{|width=100% cellspacing="5" cellpadding="5" align="center"
! width=300 bgcolor=#DDDDDD|Grabmal des Seligmann Bacharach
! valign="center" bgcolor=#DDDDDD|
 |-
 |valign=top bgcolor=#EEEEEE|HIER RUHT<br>
KAUFMANN SELIGMANN BACHARACH<br>
GEBOREN. D. 15. DECEMBER 1789<br>
GESTORBEN. D. 26. NOVEMBER 1880<ref>Muss 1850 heißen.</ref><br>

<small>Text nach Hilscher 1994, S. 45</small> 
 |valign=top bgcolor=#EEEEEE|''(Hebräische Inschrift auf der Rückseite des Grabmals'')<br>
GERECHT BIST DU GOTT UND DEINE GESETZE SIND GERECHT,<br>
DENN DU BELOHNST DEN MENSCHEN GEMÄß SEINEN TATEN,<br>
PSALM [?]<br>
HIER IST VERBORGEN UND BEGRABEN EIN MANN UND GEMEINDELEITER,<br>
EIN RECHTSCHAFFENDER VERTRETER UND SEINEN WORTEN TREU (...)<br>
(...) VERTRETER DER REGIERUNG, DAS IST DER HERR SELIGMANN,<br>
GENANNT JITZCHAK, SOHN DES KOHEN MEIR,<br>
GEBOREN AM 2. TAG DES JAHRES 549<br>
UND GESTORBEN UND GING EIN IN SEINE WELT<br>
(AM [?]) 21. KISLEW 611 UND SEINE SEELE SEI IM GARTEN EDEN [?]<br>
UND EINGEBUNDEN IN DAS BÜNDEL DES LEBENS <br>
AMEN SELA
 |}

== Grabmal der Bertha Seligmann Bacharach († 1868) auf dem Ostenfriedhof ==
{|width=100% cellspacing="5" cellpadding="5" align="center"
! width=300 bgcolor=#DDDDDD|Grabmal der Bertha Seligmann Bacharach
! valign="center" bgcolor=#DDDDDD|
 |-
 |valign=top bgcolor=#EEEEEE|HIER RUHT<br>
FRAU BERTHA SELIGMANN <br>
BACHARACH <br>
AUS DINSLAKEN <br>
GEBOREN. D. 10. MÄRZ 1802 <br>
GESTORBEN. D. 27. APRIL 1868 <br>


DIE SICH IM LEBEN LIEBTEN <br>
UND THEUER WAREN, SIND AUCH <br>
IM TODE NICHT GETRENNT <br>

<small>Text nach Hilscher 1994, S. 43</small> 
 |valign=top bgcolor=#EEEEEE|''(Hebräische Inschrift auf der Rückseite des Grabmals'')<br>
HIER LIEGT BEGRABEN <br>
EINE RECHTSCHAFFENE UND ANMUTIGE FRAU,<br>
GING DEN WEG DER AUFRICHTIGKEIT,<br>
TAT GERECHTIGKEIT ALL IHRE TAGE,<br>
FÜHRTE IHRE KINDER ZUR THORA,<br>
DAS IST DIE FRAU BILA, TOCHTER DES LIPMANN,<br>
GEBOREN AM 27. ADAR 563 <br>
UND STARB AM 5. IJAR 625

IHRE SEELE SEI EINGEBUNDEN IN DAS BÜNDEL DES LEBENS <br>
 |}

== Anmerkungen ==
<references/>

== Literatur ==
* Elke Hilscher: "...die Liebe kann nicht untergehen..." Jüdischer Friedhof in Hamm. Eine Dokumentation in Bildern. Photographie: Heinz Feußner, Hamm 1994, S. 42 Nr. 167 und S. 44 Nr. 188.
* Andreas Skopnik: ''Öffnet die Pforten der Gerechtigkeit. Bau und Abbruch der Neuen Synagoge in Hamm 1868 und 1939'', Hamm 1995, S. 8.
* Unser Westfalen 1997, S. 26 (allerdings ohne Quellenbeleg). 
* Westfälischer Anzeiger vom 15.04.1840

[[Kategorie:Stadtverordnete|Bacharach, Seligmann]]